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1299 - Im Garten der ESTARTU

Titel: 1299 - Im Garten der ESTARTU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Artgenossen entsprach. Um exakter zu sein, wir brauchten einen Sotho, der wusste, wie er mit den Galaktikern umzugehen hatte."
    Roi versuchte, die beiden nebeneinander ablaufenden Szenen im Auge zu behalten und den Überblick zu bewahren. Aber das. gelang ihm nicht.
    Zuerst fesselten ihn die Szenen, die die Gefangennahme der TSUNAMI-Leute zeigten... Der Pterus in der anderen Szenerie war noch ein ausdrucksloser Dummy, ohne irgendeine Persönlichkeit eben eine Puppe ohne Charaktereigenschaften. Aber nachdem die überlebenden TSUNAMI-Leute einer Upanishadschulung unterzogen und den Kodexmolekülen ausgesetzt worden waren, vollzog sich mit dem Dummy eine deutliche Wandlung, und fortan begann sich Roi auf ihn zu konzentrieren.
    Stalker gewann immer mehr an Profil, der Ausdruck seines Gesichts veränderte sich, die sich entwickelnde vielschichtige Persönlichkeit begann sich immer stärker darin widerzuspiegeln. Stalker konnte ein offenes. Lächeln um seinen Mund zaubern, er konnte herzlich lachen, verschlagen grinsen, Häme, Erstaunen, Erbostheit mimen - aber stets hatte man das Gefühl, dass die gezeigten Regungen nie ganz ehrlich gemeint waren, oder, anders ausgedrückt, man war immer im Zweifel, ob die ausgedrückte Stimmung auch echt war. Es dauerte nicht lange, da zeigte ihnen das Holorama jenen Stalker, den sie in der Milchstraße kennen gelernt hatten, den Meister der Intrige, wie Ronald Tekener ihn nannte. „Wir waren nie recht glücklich über diesen Sotho", gab Bulsk zu. „Wir konnten uns nicht vorstellen, dass irgendein intelligentes Volk, das die intergalaktische Raumfahrt beherrschte, auf so einen..."
    „Miesling!" half ihm Ron aus, und diesmal übernahm der Animateur diesen Ausdruck. „ ...dass jemand auf so einen Miesling hereinfallen könnte. Aber Sotho Tal Ker hatte recht beachtliche Anfangserfolge. Er war dennoch ein Fehlprodukt, das zeigte sich bald. Erstens verwickelte er sich allmählich in seine eigenen Intrigen, zum zweiten entglitt er der Kontrolle der morphogenetischen Felder. Die Schuld liegt bei uns. Wir wollten zu rasch ans Ziel kommen und haben bei Sotho Tal Kers Formung nicht die erforderliche Sorgfalt walten lassen. Es ging alles zu überstürzt. Außerdem stand von Anfang an fest, dass Sotho Tal Ker nur der Wegbereiter sein sollte. Wenn er es erst geschafft hatte, Galaktiker in großer Zahl nach ESTARTU zu locken, sollte aus diesen vielen Charakteren ein neuer Sotho geformt werden. Und so geschah es. Das Produkt dieser morphogenetischen Wechselbeziehung zwischen euch und den Dummys in ESTARTUS Garten ist der Sotho Tyg Ian. Er ist vollkommen. Er ist genau auf die Verhältnisse in eurer Milchstraße abgestimmt, und er ist flexibel. Er kann sich jeder neuen Situation anpassen. Er hat nämlich großartige Lehrmeister, die ihm in jeder Lage mitteilen, wie er sich zu verhalten hat, wie er unbekannten und unverhofften Gefahren begegnen kann."
    „Du meinst die TSUNAMI-Leute und die zwölftausend Vironauten?" fragte Ron spöttisch. „In der Tat, es sind Vertreter aller Milchstraßenvölker darunter, und in ihrer Gesamtheit ergeben sie den Durchschnittsgalaktiker. Aber das hatte nur solange Gültigkeit, wie sie nicht durch die Kodexmoleküle zu Marionetten gemacht wurden. Jetzt sind sie für eure Zwecke wertlos."
    „Ich spreche nicht von den Trossangehörigen, denen fallen andere Aufgaben zu", erwiderte Bulsk. „Ich meine euch beide. Ihr steht mit Sotho Tyg Ian über die morphogenetischen Felder in Verbindung und in Wechselbeziehung. Die Dummys sind nur Mittler, du brauchst dir nichts darauf einzubilden, Ronald, dass du auf Eurasmus solchen Einfluss hattest.
    Er hat die negativen, die unerwünschten Emotionssignale ausgefiltert, abgelenkt wie ein Blitzableiter. Sotho Tyg Ian erreicht nur die Quintessenz eures Denkens und Fühlens. „ „Das ist ungeheuerlich", sagte Roi erschüttert. „Aber wir werden einen Weg finden, den Spieß umzukehren. Wir können eure Pläne durchkreuzen, indem wir bewusst falsche Handlungen setzen und irreführende Ideen und Emotionen entwickeln." Der Animateur schüttelte bedauernd den Kopf. „Ihr habt keine Chance", behauptete er. „Je länger ihr den morphogenetischen Feldern ausgesetzt seid, desto mehr werdet ihr in sie integriert. Ihr werdet ein Teil davon. Sie werden wie psionische Fesseln für euch sein, die euch zwingen, ganz bestimmte Problemlösungen zu finden. Ihr werdet es nicht merken... und eines Tages werdet ihr zu Bewusstseinsteilen von Sotho Tyg

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