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13 alte Esel

13 alte Esel

Titel: 13 alte Esel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Bruns
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Jod mitgebracht .« Vor Eifer, endlich der Langeweile zu entrinnen, war er ganz verwandelt.
    »Wir machen es zusammen .«
    Frau Martha schickte Franziska und Malwine hinterher. Sie hatte nicht die Absicht, sich wegen der Esel mit Herrn Ess zu verkrachen. Ihr Mann sollte nur von vornherein merken, daß er hier keinerlei Rechte besaß.
    Franziska stopfte ihre Schulsachen hastig weg. Hurra! Die Sonne schien, und sie brauchte nicht zu flicken. Wenn Malwine sich bloß nicht so dämlich anstellte. Nette Hilfe das! Der Mann würde sich noch wundern. Saß da natürlich mal wieder in ihrer Ecke, die dumme Ziege, und döste vor sich hin. Na, sie wußte sich zu helfen: Aufmunternd zerrte sie an dem dünnen Zöpfchen. »Nu mach schon voran! Du sollst mitgehen. Komm, komm !«
    Malwine schreckte aus tiefen Träumen auf. Ihr Gesichtchen verzog sich weinerlich. Franziska kannte das und nahm keine Rücksicht darauf. Sie warf Tafel und Griffel in den Ranzen und zog Malwine hinter sich zum Schuppen, wo Don Chaussee gerade die Büchse mit dem Jod wieder aufs Wandbrett stellte, während Ferdi mit einer Flasche im Gebüsch verschwand.
    Die alte Hand karre quietschte unterwegs, und Ferdi schwadronierte drauflos. Don Chaussee rauchte, den Sombrero tief ins Gesicht gezogen. Durch den Qualm betrachtete er Franziska.
    Franziska war fast fünfzehn, groß für ihr Alter und auf derbe Weise hübsch. Ihr Haar war in zwei dicke braune Zöpfe gezwängt, die sie haßte. Dauerwellen waren ihre Sehnsucht. Und polierte Nägel und Kino mit viel Liebe und eine Stelle mit ganz, ganz wenig Arbeit, am liebsten als Verkäuferin in einem schicken Modesalon, wo lauter feine Leute einkauften und viele Trinkgelder gaben. Und später wollte sie einen sehr reichen Mann heiraten, der im Toto gewonnen hatte. Sie war sorglos und hirnlos, zankte sich dauernd mit Schwester Monika und Änne, fürchtete die Jungen, stopfte elend schlecht, fegte den Staub unter die Schränke, ließ regelmäßig die Kartoffeln anbrennen, weil sie immerzu in den Spiegel sehen mußte, duckte sich vor Frau Martha und war im übrigen ebenso gutmütig wie dumm, eitel und unordentlich. Müßiggang war für sie aller Freuden Anfang.
    Mißtrauisch wie alle Heimkinder sagte sie zuerst gar nichts, bis ihre angeborene Geschwätzigkeit durchbrach. Im weiteren Verlauf des Nachmittags brauchte Don Chaussee nur hin und wieder ein Wort einzuwerfen, um das plätschernde Dauergeriesel in die gewünschte Richtung zu lenken.
    Die Esel waren »‘ne Wucht«. Als Tiere und Lebewesen waren sie ihr ziemlich gleichgültig, doch daß sie »den Laden« so restlos durcheinanderbrachten, fand sie großartig. »Wie die gestern immer geblökt haben, hätt’ ich mir ja ‘nen Ast lachen können! Und den Bammel, wo sie vor den Jungs hatten. Mit Hubert, das war vielleicht ‘ne Masche — Tante Minna! Aber was muß der olle Angeber sich auch immer den größten aussuchen, nich? Heute mittag haben wir gedacht, der geht hops, wie das Luder auf ihn loszischte. Minna, Minna!« Sie lachte scheppernd, als rassele ein Haufen Blechteller zu Boden.
    »Der gehörte ja auch ins Bett«, meinte Don Chaussee.
    Sie sah ihn von der Seite an, vergewisserte sich, daß er sie nicht etwa aushorchte. »Is doch klar«, sagte sie angeberisch, »der Hubert läßt sich doch nich von so ‘nem Klappergestell beißen! Da kennen Sie den aber schlecht! So ‘nen Bock gibt’s nich wieder. Er hat gesagt, er haut ihn tot, und das macht der, da nehmen Sie man Gift drauf. Der steht auch mit ‘nem kranken Bein wieder auf. Was meinen Sie, der kennt halb Deutschland, der hat sich ganz allein durchgeschlagen, bis sie ihn geschnappt und nach hier gebracht haben. Das is ‘n ganz Harter, der nimmt was hin !« Trotz der Püffe und Tritte, die sie von ihm bezog, imponierte er ihr gewaltig. Bei Münte zeigte ihnen der Knecht den Boden mit dem schlechten Heu. Franziska zerrte es staubaufwirbelnd aus der Luke, immer auf Malwine herunter, die auf dem Karren stand und offensichtlich im Stehen schlief.
    »Nun paß schon auf«, mahnte Don Chaussee. Franziska lachte wieder ihr leeres Lachen. »Müssen Sie am Zopf ziehen, sonst hört sie doch nicht. Wenn Sie zu feste ziehen, heult sie, und wenn Sie gar nicht ziehen, hört sie nicht. Von selber hört die nie. Deshalb wirft sie auch immer was kaputt und vergißt alles und wird ausgezankt. Is schon zweimal pappengeblieben. Der ihre Mutter is in ‘ner Anstalt, und sie selbst hat auch nich alle Pötte im Kasten. Eingebrochen

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