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13 - Der Gott der Finsternis

13 - Der Gott der Finsternis

Titel: 13 - Der Gott der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana G. Gallagher
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Willow an ihrer Unterlippe. »Was macht es schon für einen Unterschied, ob ich zuerst gehe oder erst als Zweite oder Dritte? Ich meine, ich will nicht sterben - und das werde ich auch nicht, weil ich Vertrauen habe. Zu Buffy.«
    Entsetzte Schreie wurden laut, als Sienna, Chance, Bart und Kilya aus der Menge in den Kreis der Opfer gestoßen wurden.
    »Herzlich willkommen auf der Speisekarte.« Xander runzelte die Stirn. »Jetzt kann Tezcatlipoca zwischen den Kategorien A und B wählen - Opfer, die oder die nicht in den Genuss einer letzten Mahlzeit gekommen sind.«
    Der Schock brach den Einfluss Tezcatlipocas auf die Teenager. Chance versuchte verzweifelt, die hysterische Sienna zu beschwichtigen. Bart ließ den Kopf hängen und heulte. Kilya hingegen verweigerte sich vorübergehend der Erkenntnis, hinters Licht geführt worden zu sein.
    »Hey! Was ist hier los? Wir sind auf eurer Seite!«, brüllte sie wütend dem verräterischen Mob entgegen, bis Cordelia ihr auf die Schulter klopfte.
    »Den nehme ich.« Sie riss Kilya den Tropenhelm vom Kopf und setzte ihn auf, als sie zu Juan zurückstolzierte. Kilya starrte ihr nur sprachlos nach. Niemand achtete auf die vier Wachen, die sich vom Tempel aus näherten, um Willow zu holen.
    »Oz, nein!« Willows Absätze kratzten über den Boden, als zwei der Wachen sie fortzerrten, doch ihre instinktive Furcht galt nicht ihr selbst, sondern Oz, der wie ein Ein-Mann-Wolfsrudel darum kämpfte, sie zu beschützen. Er hatte nicht die geringste Chance. Die Menge hatte sich um die anderen zusammengerottet, so dass niemand da war, der ihm hätte helfen können, und Oz ging unter den Schlägen dreier großer Männer zu Boden, schrie und trat um sich, bis sie ihn mit Gewalt zum Schweigen brachten.
    Xander, Cordelia, Joyce und Juan gelang es schließlich, die Absperrung aus Leibern zu durchbrechen und die aufgebrachten Männer von Oz wegzuzerren. Als er wieder auf die Beine kam, schwankte er unsicher, und trotzdem versuchte er immer noch, hinter Willow herzulaufen. Xander und Juan hielten ihn auf, und seine Augen füllten sich mit Tränen, als ihre Blicke sich trafen.
    Giles stürzte auf sie zu, ein hoffnungsloser Akt der Ritterlichkeit, der ihm lediglich einen Speerstoß in die Hüfte einbrachte.
    Willow hörte auf, sich zu wehren, als er auf die Knie sank. Eine der vielen Lektionen, die sie während ihrer Zeit im Umfeld der Jägerin erhalten hatte, war, dass es besser war, dem Tod aufrecht ins Angesicht zu blicken, als vor Angst am Boden zu kriechen.
    Beinahe konnte sie sogar daran glauben.
    Die Menge begann zu singen. »Tezcatlipoca, Herr der Tiefe, König der Finsternis, erbarme dich deiner ergebenen Diener.«
    Willow war wie versteinert, als sie hoch erhobenen Kopfes die Stufen erklomm. Sie hatte immer noch die Möglichkeit, sich von der Pyramide zu stürzen, aber der Gedanke, als Brei auf dem steinernen Boden zu enden, hatte viel von seinem Reiz eingebüßt, seit sie gesehen hatte, wie Dem die Äpfel an der Wand zerschmettert hatte.
    Damit blieb das Mindeste, was sie noch tun konnte, den Menschen, die sich um sie sorgten, diese ganze hässliche Opfergeschichte leichter zu machen - so leicht es eben sein konnte, mitanzuschauen, wie das Herz eines Freundes aus seiner Brust geschnitten und an einen Jaguar verfüttert wurde. Zuzulassen, dass Lucy sie tranchierte wie eine Festtagsgans, ohne dabei zu schreien und einen Narren aus sich zu machen, war andererseits vermutlich auch nicht möglich. Also musste sie sich einfach einreden, dass es nicht so weit kommen würde.
    Was mit jeder Stufe, die sie weiterkletterte, ohne eine Spur von Buffy entdecken zu können, schwerer wurde. Aber andererseits - sie würden schließlich die ganze Überraschung kaputt machen, wenn sie schon jetzt Hinweise auf ihre Gegenwart gaben, nicht wahr?
    Willow klammerte sich an diesen Gedanken, als die Wachen sie zum Altar stießen. Dort allerdings büßte sie einen Gutteil ihrer Zuversicht unter Dems siegessicherem, feindseligem Blick ein. Als zwei Männer ihre Handgelenke packten und sie rücklings über den großen runden Schlachtklotz zerrten, sagte sie sich, dass der letzte Augenblick noch nicht gekommen war. Dennoch entglitt ihrer Kehle ein Aufschrei, und ihre Augen weiteten sich angstvoll, als Lucy über ihr das Messer erhob.
    Als Angel und Buffy schließlich aus dem weiträumigen Eingang der Pyramide herausstürzten, war Willow ein wenig high von dem Yauhtli-Pulver und all ihres Kummers enthoben.

    Dems

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