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13 - Der Gott der Finsternis

13 - Der Gott der Finsternis

Titel: 13 - Der Gott der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana G. Gallagher
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er war dagegen gewesen, sie zu betreten. Ihre einzige Fackel würde bald erlöschen, und, wenn es auch egal war, ob sie unter ein paar Tausend oder nur unter ein paar Hundert Tonnen Gestein begraben wurden, von ihrer derzeitigen Position aus konnten sie noch nach draußen gelangen. Zumindest, bis sich der beengte Raum ebenfalls mit Schlamm füllen würde.
    »Ich weiß überhaupt nicht, was ich hier mache«, sagte Henry plötzlich völlig verwirrt.
    »Sie erinnern sich nicht?« Xander kniff misstrauisch die Augen zusammen.
    »Nein. In der einen Minute kratze ich Dreck von einem alten Schwert, und dann hänge ich plötzlich mitten in einem Schlammwirbel an einer Steinsäule. So was Komisches habe ich noch nie erlebt. Es regnet Schlamm und Steine.« Henry kratzte sich unter seiner Kappe an der Stirn und klopfte mit der flachen Hand auf seinen Aztekenumhang. »Hab meine Kelle verloren. Ohne Kelle kann ich nicht arbeiten.«
    »Wenn dieser Tempel Jericho nacheifern sollte, wird uns die Kelle wohl auch nicht viel helfen.«
    »Vermutlich nicht.« Buffy betrat das Zimmer, gefolgt von allen anderen Personen, die in Xanders Lebensplanung irgendwie von Bedeutung waren. Einschließlich Dem, der sein
Ich-bin-Gott-du-nicht-Gehabe aufgegeben und Willow und Buffys Mom gerettet hatte.
    »Buffy!« Willow grinste erfreut. »Buffy ist da. Jetzt geht es mir schon besser.«
    »Seid ihr alle in Ordnung?«, fragte Giles. »Irgendjemand verletzt?«
    »Ich hätte eine Schlammsturmwarnung zu schätzen gewusst, aber sonst geht es uns gut.« Xander blickte zu Henry hinüber. »Abgesehen davon, dass Henry nicht mehr viel von den jüngsten Ereignissen weiß.«
    »Ich habe meine Kelle verloren«, murrte Henry mit verwirrter Miene.
    »Ja, schön.« Giles betrachtete den alten Mann eingehend, ehe er sich an Sienna wandte. »Woran erinnerst du dich?«
    »Da war eine große Party, und dann, na ja, dann, irgendwie, als wollte die Welt sich auskotzen.«
    »Besser hätte ich es auch nicht formulieren können.« Xander beäugte Cordelias selten unspektakulären Auftritt. Schlamm tropfte von der Krempe ihres derangierten Tropenhelms, dem inzwischen ein bedeutender Zacken in der Krone fehlte. Juan hielt sich hartnäckig an ihrer Seite und schien sich nicht daran zu stören, dass sie aussah wie die Verliererin in einem Schlammringkampf.
    Sienna kreischte, als ein beachtlicher Trümmerbrocken auf das Dach schlug und Gesteinssplitter aus der Decke löste.
    Buffy zog die müde glimmende Fackel aus der Halterung. »Los geht’s.«
    »Äh.« Xander zögerte, als sie den Korridor betrat, der in das Innere des Tempels führte. »Wohin? Ich meine, ich bin nicht gerade versessen darauf, in hundert Jahren bei irgendeiner Ausgrabung wieder ans Tageslicht befördert zu werden.«
    » Guter Titel für die Sensationspresse.« Oz lächelte. »Teenager aus dem zwanzigsten Jahrhundert in aztekischer Tempelruine entdeckt.«
    »Auf der Rückseite der Pyramide gibt es einen Ausgang. Ich habe ihn letzte Nacht entdeckt, als ich die Gänge zusammen mit Ang.« Buffy wandte sich abrupt um und verschwand in dem steinernen Gang.
    »Das ist der einzige Weg, aus dieser Senkgrube zu entkommen«, sagte Giles.
    »Was ist eine Senkgrube?«, fragte Xander.
    »Das Loch, das diese Pyramide bald verschlucken wird.« Giles packte Joyces Hand und duckte sich unter dem niedrigen Türsturz hindurch in den Gang hinein.
    »Ach so, die Senkgrube.« Xander schnappte sich Sienna und zerrte sie mit sich in die Finsternis.

    Während der nächtlichen Erkundungstour hatte Buffy herausgefunden, dass das Labyrinth doch nicht so willkürlich angelegt war, wie es den Anschein erweckte.
    Nun bewegte sie sich sicher durch die Gänge und orientierte sich sofort nach rechts, nachdem der Gang eine Linkskurve beschrieben hatte. Sie beschränkte sich auf schnelles Gehen, bis sie in den angrenzenden Räumen weitere Fackeln entdeckten. Das zusätzliche Licht erlaubte es ihnen, in Laufschritt zu fallen, ohne die Orientierung zu verlieren. Allerdings verschwendete sie nicht allzu viele Gedanken an die Gefahr, sich zu verirren. Diese Pyramide würde bald zusammenbrechen, und sie wollte nicht in ihr festsitzen, wenn es so weit war.
    »Was war das?« Sienna klammerte sich an Xander, als ein erheblich stärkeres Beben den Steinboden in Schwingungen versetzte.
    Niemand sprach das Offenkundige aus, als könnte ihr kollektives Schweigen die geologischen Energien irgendwie davon abhalten, das solide Bauwerk zu unterspülen, oder

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