13 - Der Gott der Finsternis
doch wenigstens die Katastrophe hinauszögern.
»Wie weit noch, Buff?«, fragte Xander.
Sie war nicht sicher. »Nicht mehr weit.«
Sie lief ein wenig schneller.
Giles hielt Schritt mit ihr, obwohl die Wunde in seinem Bein wieder freigiebig sein Blut verströmte. Juan und Oz stützten ihn unter den Armen. Dank der Unterstützung konnte er schneller laufen, als es ihm allein möglich gewesen wäre.
Dem umklammerte seine verletzte Schulter mit der Hand. Blut drang zwischen seinen Fingern hervor, aber er ertrug den Schmerz, ohne sich zu beklagen oder an Boden zu verlieren.
Selbst der alte Henry Stemp hielt Schritt und hörte endlich auf, über den Verlust seiner Kelle zu jammern.
Ein Steinblock fiel aus der Decke und donnerte hinter ihnen zu Boden. Die Geräusche der Zerstörung, die bisher durch die vielen Gesteinsschichten des Tempels gedämpft worden waren, erklangen plötzlich lauter und näher.
Als Buffy Licht am Ende eines langen, geradlinigen Ganges entdeckte, empfand sie zum ersten Mal wieder Hoffnung, seit diese Zerreißprobe am gestrigen Nachmittag begonnen hatte. Sie hatten tatsächlich noch eine Chance, bei lebendigem Leib aus dieser aztekischen Hölle zu entkommen.
Die Wände begannen einzustürzen.
»Rennt!« Buffy ergriff die Hand ihrer Mutter und stürmte im Zickzack zwischen herabfallenden Steinen hindurch, behindert von dem allgegenwärtigen Staub, der ihr die Sicht vernebelte.
»Au!« Joyce stolperte und griff nach ihrem nackten Fuß. Blut strömte aus einer frischen Wunde an ihrer Ferse.
Buffy blieb stehen und zuckte zurück, als sich direkt vor ihr ein Stein aus der Decke löste - genau an der Stelle, an der sie sich jetzt befunden hätten, wären sie nicht aufgehalten worden. Während sie darauf wartete, dass der Steinschlag aufhörte, musste sie ständig darüber nachdenken, wie knapp sie davongekommen waren und was für ein bizarrer Glücksfall ihnen das Leben gerettet hatte. Als schließlich wieder Ruhe herrschte, war nur noch ein schmaler Spalt unter der Decke frei.
Buffy scheuchte erst ihre Mutter, dann Willow, Cordelia und Sienna hindurch. Als Giles darauf bestand, dass sie als nächste die Enge passieren sollte, setzte sie zu einem Widerspruch an, beschloss dann aber, keine kostbaren Sekunden mit sinnloser Streiterei zu vergeuden. Kaum auf der anderen Seite, fing sie sofort mit zielstrebiger Entschlossenheit an, Steine fortzuscharren, um das Hindernis abzutragen, bis die Öffnung groß genug war, die breiteren männlichen Schultern hindurchzulassen.
Xander schlängelte sich hindurch und zog ein finsteres Gesicht. »Wenn ihr hier rumhängt, kommen wir auch nicht schneller voran. Geht weiter!«
Buffy rannte los, sprang über kleinere Steine hinweg und um größere herum und setzte zum Endspurt an, als die helle Öffnung sich vor ihr ausbreitete. Ihre Lungen bettelten um Sauerstoff, als sie endlich ins Freie sprintete und keuchend stehen blieb, um den Staub auszuhusten, der ihr die Kehle zuschnürte.
Joyce, Willow, Cordelia und Sienna rannten ebenfalls hustend auf den Hügel hinaus und versuchten, wieder zu Atem zu kommen.
»Wir können uns hier nicht ausruhen«, drängte Buffy. »Kommt weiter.«
Sienna stöhnte. »Ich bin so müde. Ich kann nicht mehr.«
»Deine Entscheidung, Sienna«, entgegnete Buffy achselzuckend. »Beweg dich oder geh mit dem Tempel unter. Mir ist das egal.«
»Sienna, los!« Eine unmissverständliche Warnung funkelte in Willows Augen. »Oder. oder ich zerre dich an den Haaren den Hügel hinunter. Ich meine es ernst. Ich werde mich nicht um meinen Schlaf bringen lassen, nur weil du aufgeben willst und ich nichts dagegen tue. Auf keinen Fall.«
»Ich wäre hocherfreut, wenn ich meine Wut an jemandem auslassen könnte«, erklärte Cordelia.
»Schon gut, schon gut! Ich komme ja schon!« Sienna kroch auf allen Vieren weiter. Cordelia riss sie gewaltsam auf die Beine und versetzte ihr einen motivierenden Stoß in die Kehrseite.
»Wo ist Giles?« Joyce sah sich nach dem Ausgang um. Ein Schleier herabrieselnder Steine und aufwirbelnden Staubes bedeckte die Öffnung in der Mauer. »Und die anderen?«
»Sie werden schon kommen.« Buffy drängte ihre Mutter Richtung Gipfel und sah sich um, als Xander, Dem und Henry ins Freie stolperten. Xander schnappte sich den alten Mann, als jener stehen blieb, um einen offenbar besonders interessanten Stein aufzusammeln, und herrschte ihn an, den felsigen Hang hinaufzuklettern. Henry richtete seine Baseballkappe und machte
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