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13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

Titel: 13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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die Flucht
    »Aber wir sind in Malaga. Eine Fahrt von fünfundfünfzig Kilometer ist teuer!«
    »Für wen halten Sie mich? Für einen Bettler?« Edmond griff in die Tasche: Sie war leer. Lennet hatte seine Brieftasche Mira gegeben.
    »Mein Vater bezahlt", erklärte Edmond, ohne daran zu denken, daß seine Eltern verreist waren.
    »Kein Geld, keine Fahrt", sagte der Fahrer und gab Gas.
    Edmond schrie ihm wütend nach: »Dummkopf! Meinst du, du kannst mich ärgern? Es gibt ja auch noch andere Autos.«
    Er ging zur Straße, die am Meer entlang führte, und hob den Daumen. Ein Volkswagen hielt. Er fuhr nach Torremolinos. Das war immerhin schon ein Stück. Aber in einem Volkswagen?
    Edmond fiel ein, daß ihn ja niemand vom Hotel sehen würde, wenn er aus einem Volkswagen ausstieg, und erlaubte dem Fahrer großzügig, ihn mitzunehmen. In Torremolinos hatte er das Glück, einen Rolls zu erwischen, doch leider fuhr der nur bis nach Fuengirola. Er mußte eine halbe Stunde warten. Niemand hielt, auch nicht der tolle himmelblaue Lancia. Schließlich bremste ein Dreiradlieferwagen. Im Führerhaus saß ein Gemüsehändler, der aussah wie ein Bandit aus einem Bilderbuch. Seinen Bart hatte er wie einen Fahrradlenker zurechtfrisiert.
    »Tourist?« fragte der Schnurrbart.
    »Ja.«
    Das brachte den braven Mann zum Lachen. Er mußte immer lachen, wenn er Touristen sah. Eine Bande von Tölpeln!
    »Steig ein!«
    Welche Schande! Edmond Balantinier in einem Lieferwagen zwischen Kohlstrünken und alten Karotten. Aber er mußte Lennet retten!
    »In welchem Hotel wohnst du?« fragte der Händler.
    »Im Torremar", erwiderte Edmond und dachte: Das wird ihm zeigen, wer ich bin.
    In Marbella klopfte er dem Fahrer auf den Rücken.
    »Halten Sie an. Ich steige aus.«
    »Wir sind doch noch gar nicht beim Torremar.«
    »Ich will aber aussteigen!« schrie Edmond und versuchte, sich aufzurichten. Aber er fiel wieder auf die Karotten zurück.
    »Das ist doch gar nicht hier. Ich sage es dir doch. Wenn ich einen mitnehme, dann setze ich ihn auch vor seiner Tür ab!«
    Und genau das tat der gute Mann. Der Kleinlaster hielt zwischen zwei Palmen genau vor dem uniformierten Portier, der nur mühsam seine Überraschung verbergen konnte, als er Edmond aus dem alten Vehikel aussteigen sah. Mit dunkelrot angelaufenem Gesicht stürzte Edmond an ihm vorbei. Er blickte nicht nach rechts und nicht nach links. Und doch hatte er im tiefsten Inneren ein befriedigendes Gefühl: Er hatte seinen guten Ruf geopfert, um seine Pflicht zu tun.
    Mit diesem Gefühl im Herzen rannte er zu Miras Zimmer.

Der Chef des FND
    Ein Lichtblitz. Ein weißer Fleck, der länger an der Wand zu sehen war, zwei kurze Blitze, eine lange Pause. Dann ein Blitz, längerer Fleck, Pause...
    Der Rhythmus des ganzen Spiels war so langsam, daß Lennet einige Zeit brauchte, bis er begriff, daß es sich um Morsezeichen handelte:
    LENNET
    LENNET
    Der Unbekannte konnte nicht vom FND sein, denn sonst wäre ein besserer Funker an der Lampe, und außerdem hätte er nicht den Namen gemorst, sondern die Nummer Lennets: 222. Das waren drei Zeichen, während der Name immerhin sechs hatte.
    Handelte es sich vielleicht um eine Falle der SPHINX? Wollte Sidney Casaras Serum testen? Nun, man würde sehen. Ein Glück, daß Sybil ihre Taschenlampe vergessen hatte, und daß diese Lampe noch dazu einen besonderen Knopf hatte, mit dem man Morsezeichen geben konnte.
    Lennet schob den Hocker unter das Fenster, stieg hinauf und sah hinaus. In etwa dreißig Meter Entfernung sah er die andere Lampe aufleuchten. Er hob Sybils Lampe und morste: »Wer sind Sie?«
    Die Antwort kam sofort, ebenso mühsam wie die Zeichen vorher. »Langsamer.«
    Lennet wiederholte in einem Tempo, das ihm auf der Schule des FND ein glattes Ungenügend eingebracht hätte: »Wer sind Sie?«
    Antwort: »Edmond Mira. Gib uns Telefonnummer.«
    Die haben aber lange gebraucht, bis sie gemerkt haben, daß sie sie verloren haben, dachte Lennet.
    Er gab folgenden Satz hinüber: »Notiere Nachricht.«
    »Bereit", erwiderte die Lampe.
    Zeichen für Zeichen, Wort für Wort gab Lennet nun eine lange Erklärung, in der er seinen Chef über seine Situation unterrichtete. Er erklärte die Sache mit dem Serum und auch seine Idee, um sich doch noch aus der Schlinge zu ziehen. Dann morste er die Telefonnummer und schloß: »Ende.«
    Wieder blitzte die andere Lampe auf: »Du bist Held...«
    »Es reicht, Mira", flüsterte Edmond. »Du kannst nicht auch noch eine

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