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13 - Im Schatten des Grossherrn 02 - Durchs wilde Kurdistan

13 - Im Schatten des Grossherrn 02 - Durchs wilde Kurdistan

Titel: 13 - Im Schatten des Grossherrn 02 - Durchs wilde Kurdistan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Gehe und hole dir dieselbe. Der Mutessarif von Mossul wird nur einem Mann von Kenntnissen erlauben, ihn zu vertreten.“
    „Willst du mich beleidigen?“
    „Nein. Ich will nur bestätigen, daß du kein Offizier bist, von militärischen Dingen nichts verstehst und hier also schweigst.“
    „Emir!“ rief er, indem er mir einen wütenden Blick zuwarf.
    „Soll ich dir die Wahrheit meiner Worte beweisen? Ihr seid so eingeschlossen, daß kein einziger von euch entkommen kann; es bedarf nur einer kleinen halben Stunde, so seid ihr hilflos in die Erde hineingeschossen. Und bei einem solchen Stande der Dinge soll ich dem Bey sagen, daß er die Waffen strecken soll? Er würde mich für wahnsinnig halten. Der Miralai, dem Allah gnädig und barmherzig sein möge, hat fünfzehnhundert wackere Krieger durch seine Unvorsichtigkeit in das Verderben geführt. Dem Kaimakam fällt die ehrenvolle Aufgabe zu, sie diesem Verderben zu entreißen; wenn ihm dies gelingt, so hat er wie ein guter Offizier und wie ein Held gehandelt. Mit hochtrabenden Worten aber, hinter denen Furcht und die Heimtücke lauern, wird es ihm nicht gelingen. Ich habe nur mit ihm zu reden. In militärischen Angelegenheiten soll nur ein Krieger zu bestimmen haben.“
    „Und doch sollst du auch mich anhören!“
    „Ich wüßte nicht, worin!“
    „Es sind auch Dinge zu verhandeln, welche das Gesetz betreffen, und ich bin ein Makredsch!“
    „Sei, was du willst! Du kannst mir keine Vollmacht zeigen, und darum sind wir miteinander fertig!“
    Ich hatte einen entschiedenen Widerwillen gegen diesen Menschen, aber es wäre mir nicht eingefallen, demselben einen so kräftigen Ausdruck zu geben, wenn er anders aufgetreten wäre und ich nicht eine sehr deutliche Ahnung gehabt hätte, daß er die meiste Schuld an den gegenwärtigen Verhältnissen trage. Warum hatte sich dieser Gerichtsmensch überhaupt der Expedition angeschlossen? Doch wohl nur, um den Dschesidi nach ihrer etwaigen Überwindung auf dem Wege des moslemitischen Gesetzes die Übermacht der Osmanly fühlbarer zu machen.
    Ich wandte mich nun an den Kaimakam:
    „Was soll ich dem Bey sagen, wenn er mich fragt, warum ihr Scheik Adi überfallen habt?“
    „Weil wir uns zwei Mörder holen wollen, und weil die Dschesidi den Haradsch (eine auf Nicht-Mohammedaner gelegte Taxe) nicht regelmäßig bezahlen.“
    „Er wird sich über die Gründe sehr wundern. Die Mörder müßt ihr bei euch selbst suchen; das wird er euch beweisen, und den Haradsch konntet ihr auf einem andern Weg erlangen. Was soll ich ihm von deinen jetzigen Entschlüssen sagen?“
    „Sage ihm, daß er mir einen Mann senden möge, mit dem ich über die Bedingungen verhandeln kann, unter denen ich abziehe!“
    „Und wenn er mich nach der Grundlage dieser Bedingungen fragt?“
    „Ich verlange im Namen des Mutessarif unsere Geschütze zurück; ich verlange für jeden unserer Toten oder Verwundeten ein Sühnegeld; ich verlange den verweigerten Haradsch, und ich verlange die Auszahlung einer Summe, die ich noch bestimmen werde, als Brandschatzung.“
    „Allah kerihm, Gott ist gütig! Er hat dir einen Mund gegeben, welcher sehr gut zu fordern weiß. Du brauchst mir weiter nichts zu sagen; es ist genug, und das übrige magst du Ali Bey selbst mitteilen. Ich werde sofort zu ihm gehen und euch die Antwort entweder selbst bringen oder sie euch durch einen Boten wissen lassen.“
    „Sage ihm nur noch, daß er unsere Artilleristen frei lassen und ihnen ihren Schreck vergüten muß!“
    „Ich werde ihm auch dies noch mitteilen; aber ich befürchte, daß er von euch auch eine Vergütung der Überraschung verlangt, welche ihr ihm bereitet habt. Jetzt sind wir fertig; ich werde mich aufmachen, warne euch aber vorher noch in einer Beziehung. Wenn ihr in Scheik Adi Schaden anrichtet, dann wird der Bey gegen euch keine Schonung kennen.“
    Ich stand auf. Sie taten dasselbe und gingen.
    Jetzt rief ich Halef und Ifra herab, welche die Tiere satteln mußten. Dies nahm nur kurze Zeit in Anspruch. Dann verließen wir das Haus und stiegen auf.
    „Haltet hier; ich komme gleich zurück!“
    Nach diesen Worten ritt ich zunächst ein Stück das Tal hinab, um die Wirkung der Geschütze in Augenschein zu nehmen. Sie war eine grauenhafte, doch wurde sie dadurch gemildert, daß die Dschesidi die verwundeten Türken aufgehoben hatten, um ihnen möglichst Hilfe angedeihen zu lassen. Wie anders wäre es wohl gewesen, wenn den Osmanly ihr Überfall geglückt wäre! Ich wandte

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