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13 kleine Friesenmorde

13 kleine Friesenmorde

Titel: 13 kleine Friesenmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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von Norwegen. Ich komme gleich wieder«, sagte er.
    Nordmann sah ihm fragend nach, als er zur Toilette ging. Was hat er denn jetzt schon wieder, dachte er und faltete die Karte auseinander. Sein Blick suchte Stavanger und Ålesund. Er zündete sich eine Zigarette an und schätzte die Entfernung.
    Knutsen kam zurück. Er lächelte und setzte sich an den Tisch.
    »Darf ich fragen, was das soll?«, fragte Nordmann, als Knutsen wie ein smarter Anwalt zur Zigarette griff.
    »Sofort, Lars, aber gönn mir vorher einen Schluck Tee«, sagte er, warf die Kluntjes in die Tasse und goss den heißen Tee ein.
    Nordmann vernahm das Klirren, als das Kandisstück zersprang. Erst als die Sahne Muster warf, sagte Knutsen: »Lars, hier liegt Stavanger.« Seine Fingerspitze berührte den roten Kartenpunkt. »Da müssen wir hin!«
    »Ich bin ja nicht blöd. Da kommen wir an!«, konterte Nordmann ärgerlich.
    »So ist es, mein Freund. Pferdchen wird uns einen Flug buchen bis Oslo, denn das ist in dem bergigen Norwegen die sinnvollste Verbindung«, sagte er.
    »Und weiter?«, fragte Nordmann.
    Knutsen schlug die Akten auf. »Von Ålesund kam der Brief!«
    Er las laut vor.
    »Liebe Iris, ich kann die Zeit kaum abwarten. Auf unseren Hängen schmilzt der Schnee. Auf Vigra war ich, aber dort ist alles tot. Ich habe die Bilder vor dem Schrumpfen gerettet und durchgeheizt. Bald ist dort ohne Heizung Wärme! Aus Ålesund viele Grüße. Dein T.«
    Nordmann blickte seinen Kollegen überrascht an.
    »Mensch, Gerrit, ich beginne zu begreifen. In Ålesund wurde ihr Koffer aus dem Meer gefischt. Von dort kommt auch der Brief«, sagte er.
    »So ist es!«, erwiderte Knutsen und goss frischen Tee über eckige Kluntjes. »Wir sollten uns deshalb einigeEuroschecks zusätzlich einstecken, weil wir von Oslo aus nach Ålesund fliegen werden.«
    »Hast du noch mehr auf Lager?«, fragte Nordmann.
    »Das allerdings«, antwortete Knutsen und kramte in den Papieren. Er zog den Schnellhefter aus der Aktentasche, blätterte und las: »Dr. Britt Kirkenö, Magerholm, Griegkaia 2.«
     
    In der Kabine auf der »Polar-Road Star« zog Knutsen den Parka gar nicht erst aus. Er verstaute seine Sachen, legte den Schlafanzug auf das untere Bett und sagte: »Lars, bevor Petersen uns zu sich bittet, möchte ich das Schiff kennen lernen. Gehst du mit?«
    Nordmann winkte müde ab. »Wir haben noch so viel Zeit dazu. Ich möchte mich in Ruhe einleben.«
    Knutsen verließ die Kabine. Er nahm den langen Korridor, durch den immer noch Passagiere mit Gepäck hasteten, und fand den Aufstieg zum B-Deck und von dort die Treppe, die ihn genau in die kleine Halle führte, von der alle Gänge abzweigten.
    Er wartete, bis sich der Trubel gelegt hatte. Als nur noch einzelne Reisende den Schalter der Rezeption aufsuchten, ließ er sich einen Schiffsplan geben.
    Der Kommissar suchte die Sitzgruppe an der gegenüberliegenden Wand auf und setzte sich dort in einen Sessel.
    Die »Polar-Road Star« begann ihr Ablegemanöver. Die 18000 PS ließen das Schiff erzittern. Knutsen studierte die Wege auf dem Plan. Wo er jetzt saß, da war der Dreh- und Angelpunkt. Die Restaurationsräume, Cafeteria, Sauna, Shoppingcenter und Disko waren von hier direkt zu erreichen.
    Er legte den Plan zusammen und steckte ihn ein. Dann ging er die Treppe nach unten zum E-Deck. Er durchlief den langen, mit Teppich belegten Flur und stand nun vor der Kabine 382 E.
    Für Sekunden verharrte er, um dann den Weg in Richtung Heck zu suchen, der vor den Türen des großen Saales endete, der mit Schlafsesseln jungen Menschen Übernachtungsgelegenheiten bot, die ohne Luxus reisten, dafür aber wussten, dass sie sich unter Gleichgesinnten befanden.
    Ohne die jungen Leute zu stören, die sich lärmend unterhielten, fand er die Tür zum Heck. Der kalte Wind langte zu. Vor ihm türmten sich die Treppen hoch zum A-Deck. Die Lichter vom Kai wurden winzig. Die lang gestreckte Wildgans auf dem Verwaltungsgebäude zerrann zu einem bläulichen Schimmer. Die Fahne Schwarz-Rot-Gold flatterte im Seewind vom Heck.
     
    Die Disko war voll besetzt. Knutsen und Nordmann machten Dr. Mann aus, der an einem großen Tisch backbord in der Rundung vor dem Panorama-Fenster saß. Die Kapelle, junge Männer mit glitzernden Jacken, auf die sich abwechselnd Farben aus rotierenden Lichtscheiben legten, sorgte für Stimmung. Ausgelassene Menschen tanzten auf dem Parkettboden.
    Knutsen setzte sich zu dem Arzt. Ein Filipino stand bereits mit asiatischem Lächeln

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