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13 kleine Friesenmorde

13 kleine Friesenmorde

Titel: 13 kleine Friesenmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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zu geben?«
    Malzer nickte.
    Knutsen fragte dazwischen: »Ach, nur ganz kurz. Trug Dr. Kirkenö Rock und Bluse?«
    »Nein, da bin ich mir ganz sicher. Sie trug Jeans und einen Pullover«, sagte Malzer.
    Petersen fragte: »Herr Malzer, einen Aquavit?«
    Malzer schüttelte den Kopf. »Danke, Kapitän! Ich bin im Dienst.« Er verließ die Disko.
    »Aber wir trinken noch einen«, sagte Petersen. »Meine Herren von der Kripo, auf Ihr Wohl und Ihren Erfolg.«
     
    Von Stavanger sahen sie die Lichter.
    Knutsen und Nordmann verließen fröstelnd das Schiff. Ein kalter Wind trieb Regen- und Schneegemisch über Stavanger.
    Am Taxistand warteten die Reisenden. Als sie eine der Taxen erwischten, die pausenlos an- und abfuhren, las Knutsen vom Blatt: »KNA-Hotel.«
    Der Fahrer nickte.
    Ein Stück Innenstadt flog an ihnen vorbei. Die alte Seefahrerkirche lag angestrahlt seitlich von der Umgehungsstraße. Das Hotel mit internationalem Standard hätte überall stehen können. Am Eingang klebte das gelbe Schild, das mit schwarzer Schrift die Abkürzungen eines Automobilclubs trug.
    Pferdchen hatte vorgebucht. Der Hoteldiener begleitete sie. Das Bier, das Nordmann telefonisch auf das Zimmer bestellte, war Bergener Pils. Es war gut und teuer.
    Der Hotelservice brachte sie am Morgen zum Flughafen.
     
    Vom Flughafen Oslo gelangten sie mit dem Bus in das Zentrum der sich am Berghang bis zum Fjord ausdehnenden Großstadt. Aus der belebten City fuhr sie ein Taxi zum Polizeipräsidium. Freundliche uniformierte Kollegen führten sie durch Flure und Etagen des modernen Hochhauses. Dann empfing sie der gutmütig dreinschauende Leiter des Hauptkriminalamtes, Algard Lundevang. Er war auf ihren Besuch vorbereitet, und noch bevor ihnen in dem sachlichen Dienstraum mit Blick auf die berühmte Ski-Schanze Holmenkollen der Kaffee gereicht wurde, standen sie vor dem grünen Lederkoffer der Iris Melchior, aus dem Seewasser die Farbe gewaschen hatte.
    Sie griffen in Nylonwäsche mit Spitzenbesatz. Begutachteten den Pullover mit eingenähtem Stoffschildchen: »Made for Boutique Elisa Aachen by Paul Scotchy in Scottland.«
    Algard Lundevang reichte das Phantombild von Ole Lemm, das schließlich von vielen Hotelangestellten bestätigt worden war, rund.
    Die Kommissare ließen ihre Kopien sprechen, legten Unterlagen aus und diskutierten über Fakten.
    Von den norwegischen Gästen der »Polar-Road Star« konnte keine Verbindung zu Iris Melchior gefunden werden.
     
    Der Flug von Oslo nach Ålesund verlief angenehm. Bei klarem, aber fast winterlichem Wetter, die Temperaturen lagen nur kurz über null, verließen sie auf der Insel Vigra die Maschine.
    Ein bereitstehender Bus fuhr sie an dicken Felsbrocken und öden Graslandschaften vorbei. Nur wenigeder farbigen nordischen Holzhäuser tauchten vor ihren Blicken auf. Erst vor der kleinen Hafenbucht reihten sich Familienhäuser im gelben Anstrich.
    Die Fähre lag wartend am Ufer. Die Überfahrt in die Fischereistadt dauerte nur eine knappe halbe Stunde. Vom Fährschiff ergoss sich der Verkehr auf die Umgehungsstraße. Vor ihnen lag die Stadt, die auf felsigem Grund weit in den Sund hineinragte. Massive, grünliche Felsen bildeten den abrupten Hintergrund von Ålesund.
    Die Kommissare nahmen den seitlich der Zementstraße bergauf führenden Fußgängerstreifen, der den Blick auf das Meer ließ. Die rote Lichtreklame des Hotel Noreg zog sie an. Das Haus blickte mit vielen Fenstern auf den Sund.
    Der Portier führte sie freundlich auf eines der leeren Zimmer. Es war nicht billig, bot aber den anspruchslosen Beamten eine Menge Bequemlichkeiten.
    Knutsen hockte vor dem kleinen Tisch und ordnete die Akten. Er überlegte, welche Unterlagen er mitnehmen musste, falls er Dr. Britt Kirkenö nicht abschreckend dienstlich kommen wollte.
    Nordmann erfrischte sich im Duschbad.
    Knutsen schaltete die Radioknöpfe ein und lauschte auf die fremden Sprachtöne.
    Als Nordmann frisch und lustig in Handtüchern gehüllt die Dusche verließ, folgte Knutsen dem Beispiel seines Kollegen, um sich vor ihrem Besuch zu erfrischen.
    Mit dem Taxi ließen sie sich nach Magerholm fahren.
     
     
    Der Fahrer wies auf das Holzhaus. Sie bezahlten und stiegen aus. Sie schritten durch den Vorgarten. Dann standen sie vor einer geschnitzten klobigen Holztür und sammelten sich.
    Knutsen drückte den Klingelknopf. Sie vernahmen Schritte. Ein Mädchen mit weißer Schürze, rötlichen Zöpfen und Sommersprossen sagte viel, aber die Besucher verstanden

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