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13 Tante Dimity und die Jagd nach dem Vampir (Aunt Dimity: Vampire Hunter

13 Tante Dimity und die Jagd nach dem Vampir (Aunt Dimity: Vampire Hunter

Titel: 13 Tante Dimity und die Jagd nach dem Vampir (Aunt Dimity: Vampire Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Betrachtungen überreagierte, brachte mich auf einen ganz anderen Gedanken.
    »Kit«, sagte ich vorsichtig. »Bist du vielleicht schwul?«
    »Ach du meine Güte.« Entnervt rollte Kit die Augen. »Nein, Lori, ich bin nicht schwul. Ich bin einfach nicht für die Ehe geeignet. Du kannst es dir vielleicht nur schwer vorstellen, Lori, aber manchen Menschen ist es vorherbestimmt, allein zu bleiben.«
    »Na schön«, sagte ich zaghaft. »Aber glaubst du wirklich, dass du … einer von diesen Menschen bist?«
    »Ja, das glaube ich.« Er hatte sich noch immer nicht beruhigt. »Es wäre falsch von mir …« Er unterbrach sich und presste die Lippen zusammen. »Lass es gut sein, Lori. Ich bin vollkommen zufrieden.«
    Es schien mir nicht der rechte Augenblick, ihn einer unverschämten Lüge zu bezichtigen, also hielt ich den Mund. Aber während wir weitergingen, stieg auch in mir die Wut hoch. Wenn ich Kits Gefühle auf die Probe hätte stellen wollen, wäre mir sicherlich etwas Besseres eingefallen, als eine kitschige Geschichte um Leo und seine verflossene Liebe, ein Zigeunermädchen, zu spinnen.
    Außerdem hätte Kit wissen sollen, dass er mir nichts befehlen konnte, denn ich konnte Befehlen schon immer schlecht gehorchen. Er konnte mich anbrüllen, bis er die Stimme verlor, das interessierte mich gar nicht. Von Zeit zu Zeit mochte ich mich vielleicht von der Nell-Front zurückziehen, aber die Schlacht um Kits Glück würde ich niemals aufgeben.
    Als wir den matschigen Weg entlangtrotteten, meinte ich die dunkle Wolke über Kits Kopf fast erkennen zu können. Er sagte kein einziges Wort mehr, bis wir den Kiesweg vor dem Haupthaus erreicht hatten. Dort drehte er sich abrupt zu mir um.
    »Sei morgen um neun Uhr hier«, sagte er. »In Wanderkleidung. Und bete um Regen.«
    Noch bevor ich etwas entgegnen konnte, drehte er sich auf dem Absatz um und stürmte in Richtung Stall. Ich fragte mich, welche Pläne er für die Invasion von Aldercot Hall geschmiedet hatte. Falls Boote dabei keine Rolle spielten, konnte ich mir nicht vorstellen, dass wir noch mehr Regen brauchen würden, als wir schon hatten.
    Wichtiger war momentan jedoch die Frage, wie ich jetzt nach Hause kommen würde. Annelise und die Jungen waren bereits fort, Emmas Wagen war nirgendwo zu sehen, und in seiner gegenwärtigen Stimmung wollte ich Kit nicht bitten, mich zu fahren. Ich kam zu einem ziemlich deprimierenden Schluss – ich hatte einen weiteren Spaziergang vor mir, und es regnete heftiger denn je.
    Mit einem selbstmitleidigen Seufzer kehrte ich Anscombe Manor den Rücken und machte mich auf den Weg, als plötzlich jemand meinen Namen rief.
    »Mrs Shepherd! Warten Sie!«
    Ich drehte mich herum und sah Friedrich, der mit einem entschlossenen Ausdruck im Gesicht auf mich zukam.
    »Ich bin Friedrich von Hoffenburg. Ich arbeite für Mr und Mrs Harris«, stellte er sich vor, als er vor mir stand. Er drückte sich auf charmante Weise formell aus, und nur der Hauch eines deutschen Akzents war zu vernehmen. »Mir scheint, Sie benötigen eine Mitfahrgelegenheit. Gestatten Sie, dass ich Sie nach Hause fahre.«
    »In Ihrem Porsche?«, entfuhr es mir verblüfft.
    Friedrich erbleichte kaum merklich, und als ich an die makellosen Ledersitze des Porsches dachte, konnte ich ihn verstehen. Ich musste aussehen, als sei ich gerade vom einem Wettbewerb im Schlammringen gekommen.
    »Selbstverständlich in meinem Porsche«, antwortete er mannhaft und bot mir seinen Arm an. »Darf ich?«
    Es geschah nicht jeden Tag, dass ein großer, breitschultriger Jüngling mit flachsblondem Haar und himmelblauen Augen aus dem Regen auftauchte und einem den Arm anbot. Wie hätte ich das ablehnen können?

9
    ICH BELOHNTE DAS galante Auftreten meines Begleiters, indem ich eine saubere Decke aus einem der Ställe holte und sie über den Beifahrersitz legte, bevor ich mich in sein kostbares Vehikel schob. Sichtbar erleichtert ließ er den Motor an. Kurz darauf fuhren wir die lange, gewundene Auffahrt von Anscombe Manor entlang.
    Auch wenn Friedrich äußerst zurückhaltend fuhr, erkannte ich rasch, dass der Porsche kein Wagen für mich war. Er sah wunderschön aus, bot aber wenig Ellbogenfreiheit. Außerdem lag er so tief, dass ich noch so biegsam hätte sein müssen wie meine Söhne, um das Ein- und Aussteigen ohne größere Muskelzerrungen zu überstehen. Und – noch wichtiger – es gab keinen Platz für einen Wochenvorrat Lebensmittel, für eine luxuriöse Katzenkiste oder ein zappeliges

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