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13 - Wo kein Zeuge ist

13 - Wo kein Zeuge ist

Titel: 13 - Wo kein Zeuge ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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den Zettel, auf dem stand: »Holen Sie DC Havers.«
    »Jetzt gleich«, sagte er, die Hand über der Muschel des Hörers.
    »Einen Computernachweis dieses Anrufs bekommen Sie sowieso, oder?«, fragte die Stimme freundlich. »So arbeiten Sie. Aber bis Sie sich den beschafft haben, werde ich Sie ein weiteres Mal beeindruckt haben. Um nicht zu sagen, in absolutes Erstaunen versetzen. Sie haben übrigens eine bildschöne Frau.«
    Obwohl Corsico bereits hinausgegangen war, um Havers zu suchen, sagte Lynley: »Ich habe einen Reporter hier in meinem Büro. Ich würde ihn gern hinausschicken. Würden Sie so lange in der Leitung bleiben?«
    »Kommen Sie, Superintendent Lynley, Sie können nicht erwarten, dass ich darauf hereinfalle.«
    »Soll ich ihm den Hörer geben, um Sie zu überzeugen? Sein Name ist Mitchell Corsico, und ...«
    »Und bedauerlicherweise kann ich keinen Blick auf seinen Ausweis werfen, aber ich bin sicher, Sie würden das gern arrangieren. Nein, das ist nicht nötig. Ich will mich kurz fassen. Erstens, ich habe Ihnen einen Brief mit einer Unterschrift geschickt. Das Zeichen des Fu. Der Grund dafür ist ohne Belang, aber ist die Information ausreichend, um Sie zu überzeugen, wer ich bin? Oder soll ich Ihnen noch etwas über Nabel erzählen?«
    Lynley sagte: »Ich bin überzeugt.« Diese Details gehörten zu den wenigen Dingen, die sie den Medien nicht mitgeteilt hatten, und die Kenntnis davon identifizierte den Anrufer als den gesuchten Mörder oder jemanden, der mit den Einzelheiten der Ermittlung vertraut war. Dann hätte Lynley die Stimme jedoch bekannt sein müssen, und das war nicht der Fall. Er musste diesen Anruf zurückverfolgen. Aber wenn er auch nur einen Fehler machte, würde der Mörder die Verbindung unterbrechen, ehe Havers hier war.
    »Gut. Dann hören Sie mir zu, Superintendent Lynley. Ich bin hinausgegangen, um einen Ort zu suchen, um Sie noch mal verblüffen zu können. Er war schwer zu finden, aber ich wollte Sie wissen lassen, dass ich ihn jetzt entdeckt habe. Schiere Inspiration. Ein bisschen riskant, aber er wird einschlagen wie eine Bombe. Ich plane ein Ereignis, das Sie so schnell nicht vergessen werden.«
    »Was haben Sie ...«
    »Ich habe auch schon meine Wahl getroffen. Ich dachte, das wüssten Sie vielleicht gern. Ich spiele ja fair.«
    »Können wir darüber reden?«
    »Ach, ich glaube nicht.«
    »Warum haben Sie dann ...«
    »Wenige Worte, große Taten, Superintendent. Glauben Sie mir, es ist besser so.«
    Er legte auf, gerade als Havers das Büro betrat, Corsico einen halben Schritt hinter ihr.
    »Verschwinden Sie«, sagte Lynley zu dem Reporter.
    »Augenblick mal. Ich habe getan, was Sie ...«
    »Das hier geht Sie nichts an. Raus.«
    »Der Assistant Commissioner ...«
    »... wird es überleben, dass ich Sie vorübergehend aus meinem Büro eskortiert habe.« Lynley nahm ihn beim Arm. »Ich schlage vor, Sie nutzen Ihre neue Informationsquelle in Yorkshire. Glauben Sie mir, das ist gutes Material für Ihre nächste Ausgabe.« Er stieß ihn auf den Flur hinaus und schloss die Tür. Dann sagte er zu Havers: »Er hat angerufen.«
    Sie wusste, wen er meinte. »Wann? Gerade eben? War das der Grund ...?« Sie wies zur Tür.
    »Fragen Sie die Telefondaten ab. Wir müssen wissen, woher er angerufen hat. Er hat ein neues Opfer.«
    »In seiner Gewalt? Sir, diese Telefondaten ... Es wird dauern ...«
    »Musik«, sagte Lynley. »Ich konnte Tanzmusik im Hintergrund hören. Aber das war alles. Seichte Musik, wie beim Tanztee. Daran hat sie mich erinnert.«
    »Tanztee ... Nicht zu dieser Tageszeit. Glauben Sie ...«
    »Altmodische Musik, aus den Dreißiger- oder Vierzigerjahren. Havers, was sagt Ihnen das?«
    »Dass er aus einem Aufzug, in dem Musik gespielt wird, angerufen hat, und der könnte überall in der Stadt sein. Sir ...«
    »Er wusste von Fu. Das hat er erwähnt. Gott, wenn dieser Reporter nicht im Zimmer gewesen wäre ... Wir müssen das hier vor der Presse geheim halten. Denn das ist der Stoff, den sie wollen, sowohl Corsico als auch der Mörder. Die beiden wollen diese Sache mit fetter Schlagzeile auf der Titelseite stehen haben. Und er hat das Opfer, Havers. Ausgesucht, schon in seiner Gewalt oder was auch immer. Und den Ort ebenso. Herrgott noch mal, wir dürfen hier nicht einfach tatenlos rumsitzen.«
    »Sir. Sir.«
    Lynley riss sich zusammen. Er sah die Besorgnis in Havers' blassem Gesicht. »Da ist noch etwas, oder?«, fragte sie. »Was ist es? Sagen Sie's mir.

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