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13 - Wo kein Zeuge ist

13 - Wo kein Zeuge ist

Titel: 13 - Wo kein Zeuge ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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»Wollen Sie mir drohen? Wollen Sie mich damit erpressen, was Sie dem Superintendent antun, wenn ich Ihr Spielchen nicht mitmache?«
    Corsico lächelte. Lässig fegte er die Frage beiseite. »Nein, nein. Aber ich bekomme meine Informationen über die Rechercheure der Source, Sergeant. Das heißt, jemand anderes verfügte vor mir über diese Informationen. Das bedeutet wiederum, mein Chefredakteur wird sauer sein, wenn er rauskriegt, dass an einer Story mehr dran war, als ich bisher geschrieben habe, und er will wissen, warum, und wann ich eine Fortsetzung bringe. Wie diese Yorkshire-Information, zum Beispiel: Warum gehst du nicht dem Mord an Edward Davenport nach, Mitch?, wird er mich fragen. Ich sag ihm, ich hab was Besseres. ›Eine Tellerwäscher wird Millionär‹-Story oder, genauer gesagt, eine ›Brixton Warrior wird Musterbulle‹-Story. Glaub mir, werd ich ihm sagen, wenn du das siehst, wirst du verstehen, warum ich Lynley erst mal auf Eis gelegt habe. Wie haben Sie diese Narbe im Gesicht bekommen, Sergeant Nkata? Stammt sie von einem Schnappmesser?«
    Nkata schwieg, denn er gedachte nicht, ihm irgendetwas über Windmill Allotments und den Straßenkampf zu erzählen, der für ihn mit einem aufgeschlitzten Gesicht geendet hatte. Und ganz sicher auch nichts über die Brixton Warriors, die südlich des Flusses noch so aktiv waren wie eh und je.
    »Außerdem wissen Sie doch, dass das von viel weiter oben kommt, oder?«, fügte Corsico hinzu. »Stephenson Deacon, ganz zu schweigen von AC Hillier, haben knallhart mit der Presse verhandelt. Ich schätze, die werden ziemlich sauer sein, wenn Sie nicht an Bord kommen und uns bei den Porträts unterstützen.«
    Nkata rang sich ein freundliches Nicken ab und schob den Schreibtischstuhl zurück. Er griff nach seinem Notizbuch und sagte so würdevoll, wie er konnte: »Mitch, ich muss jetzt zum Superintendent, weil er auf das hier wartet.« Er zeigte auf sein Notizbuch. »Also müssen wir das, was immer wir tun müssen, später tun.«
    Er verließ die Einsatzzentrale. Lynley brauchte die Informationen nicht, die er hatte - sie waren so oder so nutzlos -, aber eher würde die Hölle einfrieren, als dass er friedlich dort sitzen blieb und sich die höflich verpackten Drohungen anhörte. Wenn Hillier wegen Nkatas mangelnder Kooperation eine Sicherung durchbrannte, dann musste es eben so sein, entschied er.
    Lynleys Bürotür stand offen, und der Superintendent telefonierte, als Nkata eintrat. Lynley nickte ihm zu und zeigte auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. Er lauschte und schrieb auf einen gelben Notizblock.
    Nachdem er aufgelegt hatte, fragte Lynley ahnungsvoll: »Corsico?«
    »Er hat gleich mit Stoney angefangen. Als Erstes. Mann, ich bin wirklich nicht scharf darauf, dass dieser Kerl in den Angelegenheiten meiner Familie rumschnüffelt. Mum hat schon genug um die Ohren, ohne dass Stoney wieder in der Zeitung steht.« Seine Leidenschaft überraschte ihn selbst. Er hätte nicht gedacht, dass seine Gefühle noch so heftig waren, die Enttäuschung über den Treuebruch, die Entrüstung, die ... was immer es in Wirklichkeit auch war, denn er konnte es nicht benennen, und im Moment konnte er sich auch nicht erlauben, es zu versuchen.
    Lynley nahm die Brille ab und drückte die Finger gegen die Stirn. »Winston, wie kann ich mich für all das entschuldigen?«
    »Sie könnten Hillier erschießen. Das wär ein guter Anfang.«
    »Wohl wahr«, stimmte Lynley zu. »Das heißt, Sie haben Corsico einen Korb gegeben?«
    »Mehr oder weniger.«
    »Das war die richtige Entscheidung. Hillier wird es nicht gefallen. Weiß Gott, wenn er davon hört, bekommt er einen Anfall. Aber das wird nicht jetzt gleich passieren, und wenn es so weit ist, werde ich mein Bestes tun, ihn von Ihnen fern zu halten. Ich wünschte, ich könnte mehr tun.«
    Nkata war schon für das Wenige dankbar, vor allem, wenn man bedachte, dass der Superintendent bereits von dem Journalisten porträtiert worden war. Er sagte: »Barb hat erzählt, unser Mann hat Sie angerufen ...«
    »Er lässt die Muskeln spielen«, erwiderte Lynley. »Er versucht, uns mürbe zu machen. Und was haben Sie?«
    »Absolut nichts von den Kreditkartenkäufen. Das ist eine totale Sackgasse. Die einzige Verbindung zwischen Crystal Moon und einem unserer Verdächtigen ist Robbie Kilfoyle. Dieser Sandwichlieferant. Können wir ihn observieren lassen?«
    »Auf der Basis der Crystal-Moon-Verbindung? Wir haben nicht genügend Personal. Hillier

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