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13 - Wo kein Zeuge ist

13 - Wo kein Zeuge ist

Titel: 13 - Wo kein Zeuge ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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dachte, es wären Sprayer oder jemand, der auf dem Weg zur oder von der Archway Road ging. Er hat den Hund beruhigt, und das war's.«
    »Drei Uhr fünfundvierzig - das erklärt, warum keiner der Pendler etwas gesehen hat«, sagte John Stewart zu Lynley.
    »Tja. Wir haben von Anfang an gewusst, dass er in den frühen Morgenstunden aktiv ist«, erwiderte Lynley. »Sonst noch irgendetwas aus Walden Lodge, Kevin?«
    »Eine Frau namens Janet Castle glaubt, sie habe etwa um Mitternacht ein Rufen oder einen Schrei gehört. Betonung liegt auf ›glaubt‹. Sie sieht viel fern, Krimis und so weiter. Ich schätze, sie ist eine verhinderte DCI Tennison, allerdings ohne den Sexappeal.«
    »Ein einzelner Schrei?«
    »So sagt sie.«
    »Mann, Frau, Kind?«
    »Wusste sie nicht.«
    »Die beiden Männer im Wald, die am Morgen den Hund ausgeführt haben, sind eine Möglichkeit«, sagte Lynley. Er erläuterte das nicht näher, sondern wies den Constable, der ihm Bericht erstattet hatte, lediglich an, noch einmal den Pendler zu befragen, der sie gesehen hatte. »Was sonst?«, fragte er die anderen.
    Ein weiterer der Queen's-Wood-Constables antwortete: »Dieser alten Knacker, den der Sprayer in den Schrebergärten gesehen hat, ist zweiundsiebzig Jahre alt und kann niemals unser Täter sein. Er kann kaum laufen. Dafür redet er gern. Er war gar nicht mehr zu bremsen.«
    »Was hat er gesehen? Irgendetwas?«
    »Den Sprayer. Das war auch das Einzige, worüber er reden wollte. Anscheinend hat er die Kollegen schon unzählige Male angerufen wegen des kleinen Scheißers, aber nach seiner Darstellung rühren sie nie einen Finger, weil sie was Besseres mit ihrer Zeit anzufangen wissen, als Vandalen zu schnappen, die öffentliches Eigentum verunstalten.«
    Lynley wandte sich wieder an den Walden-Lodge-Constable. »Hat irgendjemand im Haus diesen Sprayer erwähnt, Kevin?«
    Kevin schüttelte den Kopf. Doch er konsultierte kurz seine Notizen, ehe er antwortete: »Ich habe allerdings nur mit Bewohnern von acht der Wohnungen gesprochen. Was die anderen beiden angeht: Eine Wohnung steht seit kurzem leer und zum Verkauf, die andere gehört einer Dame, die sich zu ihrem jährlichen Urlaub in Spanien aufhält.«
    Lynley ließ sich das durch den Kopf gehen und sah eine Chance. »Gehen Sie zu den Immobilienmaklern in der Gegend und finden Sie heraus, wer diese Wohnung in jüngster Zeit besichtigt hat.«
    Dann informierte er sein Team über einen weiteren Bericht von SO7, den er bei seiner Ankunft heute früh in seinem Büro vorgefunden hatte: Das Haar auf Davey Bentons Leiche stammte von einer Katze. Außerdem passten die Reifenspuren in St. George's Gardens nicht zu Barry Minshalls Van. Doch es gab irgendwo da draußen einen Van, nach dem sie immer noch suchten, und es sah jetzt so aus, als sei er zu genau dem Zweck gekauft worden, für den er jetzt eingesetzt wurde - als mobiler Mordtatort.
    »Zu dem Zeitpunkt, als Kimmo Thorne ermordet wurde, war der Wagen immer noch auf den Vorbesitzer gemeldet, Muwaffaq Masoud. Aber jetzt besitzt irgendjemand anderes diesen Wagen, und wir müssen ihn finden.«
    »Sollen wir die Fahrzeugbeschreibung veröffentlichen, Tommy?«, fragte John Stewart. »Wenn wir das Augenmerk der Öffentlichkeit auf diesen Wagen lenken ...« Seine Geste schien zu sagen: Den Rest kannst du dir denken.
    Lynley überlegte. Tatsache war, dass dieser Lieferwagen eine Goldgrube an Beweisen darstellte. Fanden sie den Wagen, hatten sie den Mörder. Doch das Problem war, dass die Situation unverändert blieb: Sobald sie die exakte Beschreibung des Van veröffentlichten, das Kennzeichen und die Beschriftung an der Seite, gewährten sie dem Täter einen Blick auf den Stand der Ermittlungen. Entweder würde er den Wagen in einer von den Tausenden Garagen in der Stadt verstecken, oder er würde ihn gründlich reinigen und ihn dann irgendwo abstellen. Sie mussten bei dieser Frage den goldenen Mittelweg finden.
    »Gib die Beschreibung an jede Polizeidienststelle in der Stadt.« Er verteilte die restlichen Aufgaben des Tages, und Barbara nahm die ihre mit freundlicher Miene entgegen, obwohl die erste Hälfte ihres Auftrags darin bestand, den Bericht über John Miller, den Badesalzhändler vom Stables Market, zu schreiben. Doch die zweite Hälfte führte sie hinaus auf die Straße, was sie eindeutig vorzog: Canterbury Hotel in Lexham Gardens. Sie sollte den Nachtportier ausfindig machen und fragen, wer an dem Abend ein Zimmer für eine Nacht gebucht hatte,

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