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1300 - Die Gänger des Netzes

Titel: 1300 - Die Gänger des Netzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Psionischen Netz innewohnen, ist nicht zu spielen. „Som-Ussad", sagte ich. „Die Koordinaten sind bekannt." Der Vorgang, der innerhalb von Mikrosekunden ablief, war kompliziert.
    Meine Worte wirkten auf den Syntron ein. Der Syntron selbst, ein rein energetisches Gebilde, hatte keine Möglichkeit, mit dem psionischen Netz in Wechselwirkung zu treten. Aber er besaß eine biotronische Ausgabeeinheit. An diese leitete er den Informationsgehalt meiner Worte weiter. Die Ausgabeeinheit setzte sie zu psionischen Impulsen um. Die Impulse wirkten auf die Kontrollelemente des Psionischen Netzes ein. Hand in Hand mit diesem Vorgang ging der Prozess der Identifizierung. Die Kontrollelemente registrierten die Ausstrahlung des psionischen Imprints, der am Tag der Initiierung in meinem Bewusstsein hinterlassen worden war. Sie analysierten die Emission und gelangten zu dem Schluss, dass ich eine Berechtigte sei. Meine erste große Fahrt begann.
    Das Universum explodierte in Farben. So hatte ich es auf meinen bisherigen Sprüngen schon erlebt, aber diesmal war der Vorgang noch beeindruckender, noch atemberaubender. Die Sternenmassen der Doppelgalaxis Absantha-Shad/ Absantha-Gom wurden zu bunten, feurigen Rädern, die in rasender Geschwindigkeit rotierten. Ich sah Abgründe sich auftun, die sich in Sekundenschnelle mit wilder Glut füll. .ten und ihr Feuer in die Umgebung verspieen. Ich beobachtete Sternkollisionen, die den gesamten Kosmos mit ihrem Funkenregen zu besprühen schienen. Ich sah die weiten Zonen des intergalaktischen Raumes als wabernde Felder unterschiedlicher Färbung. Und ich sah vor allen Dingen das feingeflochtene Psionische Netz mit seinen Norm- und Präferenzsträngen, die sich bis in die Unendlichkeit zogen.
    Ich fühlte mich körper- und schwerelos. Ich sah mit Augen, die nicht substantiell waren. Ich sah mit meinem Bewusstsein. Die Besorgnis, die ich zu Anfang empfunden hatte, war geschwunden. Die Bewegung der leuchtenden Gebilde, die an mir vorbeihuschten, vermittelten mir ein Gefühl rasender Geschwindigkeit. Ich bewegte mich so schnell durch den Kosmos, wie kein anderes Wesen zuvor - Kosmokraten und Netzgänger ausgenommen.
    Meine Bewegung war absolut. Mir selbst mochte es so erscheinen, als vergehe ein messbarer Betrag an Zeit, während ich von Sabhal nach Som-Ussad reiste. Aber die Zeiger auf den Uhren hypothetischer Beobachter auf Sabhal und Som-Ussad bewegten sich nicht. Ich bewegte mich durch den Hyperraum, durch jenes Segment des übergeordneten Kontinuums, das wir den Psiraum nennen. Im Hyperraum spielt die Zeit die Rolle einer örtlichen Koordinate. Das Phänomen der absoluten Bewegung lässt sich besser mit einem Gedankenexperiment aus dem Bereich der konventionellen Physik verdeutlichen. Hätte ich im Augenblick des Absprungs ein lichtschnelles Signal von Sabhal nach Som-Ussad gesandt und würde ich im Augenblick meiner Ankunft ein Signal der gleichen Art von Som-Ussad nach Sabhal senden, dann müssten die beiden Signale einander genau auf der Hälfte des Weges treffen.
    Bezeichnend war, dass ich, obwohl ich den Ablauf der Zeit zu fühlen glaubte, kein Empfinden für den Betrag der verstrichenen Zeit hatte. Das mochte an den grandiosen Leuchtphänomenen liegen, die mich auf meiner Reise durch das Universum begleiteten. Ich war so vertieft in ihren Anblick, so fasziniert von ihrer unwirklichen Schönheit, dass ich an irgendeinem beliebigen Punkt der Reise nicht in der Lage gewesen wäre zu sagen, wieviel Zeit seit meinem Aufbruch von Sabhal verstrichen war. Das Kreuz und Quer der psionischen Feldlinien war verwirrend. Zum ersten Mal sah ich in aller Deutlichkeit, wie eng das Psionische Netz geflochten war. Ich hatte keine Mühe, Präferenz- und Normstränge voneinander zu unterscheiden. Die letzteren waren hell und blass, die ersteren leuchteten in strahlendem, feurigem Grün. Es gab viele Orte, an denen die Stränge einander kreuzten. Dort, wo mehrere Präferenzstränge aufeinander stießen, hatten die Gänger des Netzes Informationssysteme angelegt, die von jedem Mitglied unserer Zunft abgefragt oder mit neuen Informationen versehen werden konnten. An den wichtigsten Knoten befanden sich Netzgängerstationen, die den müden Gänger des Netzes zur Rast einluden und Vorräte an Nahrung, Trank und wichtigen Geräten für ihn bereithielten.
    Die Stationen - von den Ewigen Kriegern wurden sie Gorim-Stationen genannt - waren materiell und daher nicht im Psiraum ansiedelbar. Sie befanden sich im

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