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1300 - Die Gänger des Netzes

Titel: 1300 - Die Gänger des Netzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vorbereitungen allein zu sein. Auch Perry und Gesil hatte ich nicht dabeihaben wollen, und sie hatten meinen Wunsch verstanden. Ich trug die hellgraue Netzkombi nation, die mir am Tag der Initiierung, vor sechs Tagen, ausgehändigt worden war. Sie glich einem Raumschutzanzug, besaß einen vakuumdicht schließenden Rundsichthelm und war mit eigener Luft- und Feuchtigkeitsversorgung, mit einem Klimasystem, einem Antigravtriebwerk und einem syntronischen Pikocomputersystem ausgestattet. Darüber hinaus gab es noch eine Menge anderen technischen Geräts. Perry hatte die Kombination mit einem terranischen SERUN verglichen. Sie war jedoch, so sagte er, weniger unförmig als die Standardmontur, die an terranische Raumfahrer ausgegeben wurde.
    Ein Testdatum nach dem anderen huschte über die Videofläche auf der Innenseite des Helmes. Ich hatte den Helm geschlossen; die Netzkombination war auf innere Autarkie geschaltet. Das war Standardpraxis bei den Gängern des Netzes. Das psionische Netz war im Großen und Ganzen ein zuverlässiges Transportmedium, aber die Möglichkeit eines Unfalls ließ sich niemals gänzlich ausschließen. Der Netzgänger, der durch irgendein unvorhersehbares Ereignis aus dem Netz geschleudert wurde, war gut beraten, wenn er seine Kombination zuvor autark gemacht hatte. Es konnte ihm nämlich passieren, dass er mitten im Vakuum des interstellaren Raumes materialisierte.
    Der Test ging zu Ende. Die Kombination war rückhaltlos einsatzbereit. „Welches Ziel hast du?" erkundigte sich der Syntron.. „Den Rand der Großen Kalmenzone von Siom Som", antwortete ich. „Ich bin auf einem Übungseinsatz. Das eigentliche Ziel ist mir gleichgültig, solange ich nur die Kalmen aus geringster Entfernung beobachten kann und mich nicht dauernd vor den Häschern der Ewigen Krieger in Acht nehmen muss."
    „Ich verstehe", sagte der Syntron. Er hatte eine Art, seiner synthetischen Stimme einen freundlichen, fast vertraulichen Klang zu verleihen, als verstünde er wirklich. „Som-Ussad, eine Primitivwelt unmittelbar am Rand der Großen Kalmenzone. Bewohnt von rund zweihunderttausend degenerierten, zum Teil mutierten Somern, die den Anschluss an das Zentralvolk längst verloren haben." Ich staunte. Von den Somern wusste ich natürlich. In ihrer Heimatgalaxis Siom Som machten sie die Polizei für den Krieger Ijarkor. Aber dass es degenerierte Somer gäbe, davon hatte ich nie gehört. Nun gut, dafür war der Syntron da. Er besaß eine Speicherkapazität von über siebzehn Billionen. Bytes. Man durfte mit Recht von ihm erwarten, dass er nahezu alles wusste. „Keine Präsenz des Ewigen Kriegers oder seiner Leibgarde?" erkundigte ich mich vorsichtshalber. „Keine." Der Syntron klang belustigt. „Ijarkor hat Besseres zu tun, als sich um unterentwickelte Dschungelwelten zu kümmern."
    „Also gut", entschied ich. „Som-Ussad ist unser Ziel."
    „Verstanden", sagte der Syntron. „Aber es ist deine Sache, uns dorthin zu bringen."
    Ich schloss die Augen, und dennoch sah ich. Der psionische Imprint, den die fünf Gänger des Netzes in meinem Bewusstsein hinterlassen hatten, zeigte seine Wirkung. Ich schien hoch über Sabhal zu schweben. Der Planet war eingehüllt in ein schimmerndes Leuchten, das von Dutzenden psionischer Feldströme ausging. Sie hatten sich Sabhal als Kreuzungspunkt ausgewählt, und sie waren allesamt Präferenzstränge, also solche Feldlinien, die ein Gänger des Netzes für die Fortbewegungsmethode des persönlichen Sprunges nützen konnte. Es gab in ganz Parakku keinen einzigen Normstrang. Gerade aus diesem Grund hatten die Netzgänger Sabhal als ihre Heimatbasis ausgewählt. Die Meßinstrumente, die die Ewigen Krieger und ihre Soldaten an Bord ihrer Raumschiffe benützten, sprachen nur auf Normstränge an. Ihnen musste Parakku als eine natürlich entstandene Kalmenzone erscheinen. Sie wussten, dass die Gänger des Netzes sich entlang der Linien des Psionischen Netzes bewegten, aber sie hatten bis jetzt keine Ahnung davon, dass es zwei verschiedene Arten von Netzsträngen gab. Der Kugelsternhaufen Parakku war also - und möge der Himmel geben, dass es so blieb! - einer der letzten Orte, an dem sie nach einem Netzgängerstützpunkt suchen würden.
    Diese Gedanken gingen mir in aller Eile durch den Sinn. Meine Konzentration ließ nach, und das Bild der Feldströme verblasste. Ich korrigierte den Fehler in aller Eile. Das Vorhaben eines Netzgängers erfordert volle Aufmerksamkeit. Mit den Kräften, die dem

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