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1301 - Eirenes Spur

Titel: 1301 - Eirenes Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Haus, das direkt an einer Mauer aus hellbraunen Steinen stand. Sie überragte das Haus um wenigstens zehn Meter.
    „Hier wohne ich zur Zeit ganz allein", bemerkte Palkruv. „Ich glaube nicht, daß man uns stören wird."
    Sie betraten das Haus, das mit zahllosen Beutestücken gefüllt war. Im Wohnzimmer stapelten sich die Kisten und Kästen mit den verschiedensten Dingen, denen der Gavvron einigen Wert beigemessen hatte. Rhodan sah Hunderte von Chronometern, Armreifen, Mikro-Geräten, die der Unterhaltung dienten, Stoffe, Gewürze, Schnitzereien und Naturprodukte wie armlange Zähne, seidige Haarbündel, Pelze und Eier der unterschiedlichsten Größe.
    Er wollte den Gavvron zunächst fragen, warum er dieses Diebesgut aufbewahrte und nicht so schnell wie möglich abstieß, aber dann schwieg er lieber. Es ging ihn nichts an.
    Wahrscheinlich gab Palkruv einer Sammelneigung nach, und es ging ihm mehr um Besitzstreben als um Profit. Es war ihm wichtiger, all diese Dinge beieinander aufgetürmt zu sehen, als das Geld dafür in der Tasche zu haben, da dies nur von abstraktem Wert für ihn war. Wenn es verbraucht war, konnte er jederzeit etwas von seiner Beute verkaufen.
    Rhodan wußte, daß sie ihn früher oder später fassen und aburteilen würden, aber er wußte auch, daß es sinnlos gewesen wäre, mit ihm darüber zu reden. Der Gavvron kannte das Risiko, und er würde aus Vernunftgründen nicht von seinen Diebereien lassen.
    Palkruv brach die Krebse auf und reinigte sie. Dann schälte er das weiße Körperfleisch heraus und zog eine Haut davon ab, bevor er es in kochendes Wasser legte, um es zu garen.
    „Es sind Lebenskrebse", erläuterte er. „Du darfst dir diesen Genuß nicht entgehen lassen."
    „Sie scheinen dir sehr wichtig zu sein."
    „Alles Leben kommt aus dem Meer", erwiderte der Gavvron mit überraschender Ernsthaftigkeit. „Das Meer ist die Wiege des Lebens, Auf dem Land ist nichts entstanden.
    Alles kommt aus dem Meer, und alles wird eines Tages ins Meer zurückkehren. Deshalb wohnen unsere Götter in den Tiefen der Ozeane, Deshalb ist es wichtig für uns, immer wieder einmal die Krebse der Tiefsee zu essen, weil sich in ihnen aller Ursprung des Lebens findet. Und da sie aus der Tiefe kommen, sind sie für uns Gavvron Ausdruck der Göttlichkeit."
    Mit großem Eifer bereitete er nun einen Sud aus verschiedenen Gemüsen, Gewürzen und den Schalenresten zu, den er anschließend durch ein feines Sieb goß und mit einigen mehligen Zusätzen versah, bis diese sich am Boden absetzten, so daß er eine klare Brühe abgießen konnte. In dieser servierte er Rhodan das Krebsfleisch. Der Terraner probierte vorsichtig, während Palkuv die Delikatesse genießerisch schlürfte und ihr seine ganze Aufmerksamkeit zuwandte. Angenehm überrascht stellte der Unsterbliche fest, daß der Gavvron ihn tatsachlich mit einer ungewöhnlich wohlschmeckenden Speise bekannt machte. Er widmete sich ihr jedoch nicht mit der gleichen Intensität wie dieser.
    Er vernahm die verschiedenen Geräusche, die von außen hereindrangen. Er hörte, daß in den Nachbarhäusern gearbeitet wurde, daß einige Somer auf der Straße miteinander schwatzten, wobei es recht erregt zuging, und ihm entging nicht, daß irgendwo eine Tür gewaltsam aufgebrochen wurde.
    „Palkruv", rief er. „Hör doch."
    „Du vergehst dich gegen die Götter", antwortete Palkruv ärgerlich. „Warum beleidigst du mich in dieser Weise, indem du beim Essen der Krebse sprichst?"
    „Weil wir gleich nicht mehr allein sein werden", erwiderte der Terraner. Er erhob sich und ging zu einer Tür. Mahnend hob er eine Hand, um Palkruv am Sprechen zu hindern. Doch der Gavvron stieß die Schüsseln mit den Speisen wütend vom Tisch, sprang auf und kam mit stampfenden Schritten zu ihm.
    „Dafür wirst du bezahlen", brüllte er und zog ein Messer unter seinem Hemd hervor.
    Als er die Hand mit dem Messer hob, um Rhodan anzugreifen, krachte es im Keller des Hauses.
    „Verdammt", staunte der Gavvron. „Du hast recht. Sie haben den Durchgang von der Stadt der Spieler zu meinem Keller entdeckt."
    Er eilte zu einem Schrank, riß ihn auf und holte einen schweren Energiestrahler hervor.
    Als er sich umdrehte, flog die Tür auf. Rhodan wandte sich geblendet ab, als ein fingerdicker Energiestrahl durch den Raum zuckte und Palkruv traf. Er hörte, wie die Waffe des Gavvron auf den Boden polterte. Zu diesem Zeitpunkt hatte er die Tür zur Straße bereits erreicht. Er stieß sie auf und rannte

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