1301 - Eirenes Spur
öffnen und uns zurückholen, worum sie uns betrogen haben. Endlich. Auf diese Chance habe ich seit Jahren gewartet."
Einer der Somer, der den Raum vorübergehend verlassen hatte, kehrte nun mit einem Teleportgürtel zurück und überreichte ihn Rhodan.
„Ich hoffe, daß du ebenso mit dem Handel zufrieden bist, wie wir es sind", sagte er.
„Keiner von uns braucht sich übervorteilt zu fühlen."
„Bevor du gehst, muß ich noch wissen, was du mit Gorgud zu tun hast", bemerkte der Gavvron, der bisher Wortführer gewesen war. „Es wird Zeit, daß du uns die Wahrheit sagst."
„Die Wahrheit ist, daß ich mit ihm zusammengeprallt bin. Zufällig", erwiderte der Unsterbliche. „Ich habe allerdings sofort erkannt, daß er ein wichtiger Mann ist. Bevor ich mit ihm reden konnte, ist er weitergegangen. Und dann spürte ich auch schon eine Waffe im Rücken."
„Das ist wirklich alles?"
„Alles. Ich würde es euch sagen, wenn es nicht so „wäre." Rhodan wandte sich an die Somer und fuhr fort: „Ich suche einen Somer namens Raffaid. Kennt ihr ihn, und wißt ihr, wo ich ihn treffen kann?"
„Raffaid?" fragten die Somer wie aus einem Mund. „Den Namen haben wir nie gehört."
„Raffaid?" wiederholte einer der Pailliaren. „Doch, ich glaube, drüben in der Spielerstadt ist jemand, der diesen Namen hat."
„Wo ist die Spielerstadt?" fragte Rhodan.
„Auf der anderen Seite der Bucht", antwortete das insektoide Wesen. „Es ist die Stadt der Reichen. Für uns eine verbotene Stadt, aber ich würde gern mal rübergehen und absahnen."
Die Tür öffnete sich, und ein weiterer Pailliare stürzte herein.
„Verschwindet", brüllte er. „Sie kämmen die ganze Gegend durch."
Im gleichen Moment blitzte es sonnenhell vor den Fenstern auf, und das insektoide Wesen brach tödlich getroffen zusammen. Unter den Dieben brach eine Panik aus. Die Gavvron, Pailliaren und Somer sprangen auf und rannten zur hinteren Tür, alles stehen und liegen lassend, worüber sie so lange gefeilscht hatten. Sie rissen Perry Rhodan mit, der gerade noch den Teleportgürtel an sich nehmen konnte. Dann fiel ein zweiter Schuß.
Ein Energiestrahl fauchte durch die Tür herein und traf eines der hölzernen Möbel. Feuer brach aus, das in Sekundenschnelle auf die anderen Stühle und Tische übersprang.
Rhodan hörte Geschrei und den Lärm einer Sirene. Dann hastete er zusammen mit den anderen über einen lichtlosen Gang und eine Treppe in die Tiefe. Türen klappten, und Schritte entfernten sich in verschiedene Richtungen.
„Hier entlang", keuchte einer der Gavvron. Der Terraner erkannte denjenigen in ihm, mit dem er hauptsächlich verhandelt hatte. Sie rannten durch einen von Dampfwolken erfüllten Raum, in dem mehrere Frauen an großen Bottichen arbeiteten.
„Der verdammte Informationsdienst", stammelte der Gavvron. „Er hetzt die Leute von der Hajasi Amani."
Sie hasteten eine Treppe hinauf, überrannten dabei einen Pailliaren, der mit allerlei Töpfen und Gefäßen von oben herabkam. Krachend und klirrend polterten seine Schätze die Stufen hinunter, während er laut schreiend protestierte und die beiden Männer mit wüsten Schimpfworten überschüttete.
Der Gavvron verharrte für einen kurzen Moment, ergriff eine Metallvase und warf sie ihm an den Kopf.
„Laß dir ja nicht einfallen, ihnen etwas zu verraten", schrie er ihm zu. „Ich würde zurückkommen und dir deine verdammte, grüne Haut vom Leib ziehen."
Die Drohung meinte er fraglos nicht ernst, aber sie wirkte. Der Pailliare verstummte erschrocken.
„Ich nehme den Teleportgürtel", sagte Rhodan, als eine Tür hinter ihnen zufiel und sie über einen engen Hof liefen, wobei sie sich mühsam an allerlei Gerümpel vorbeischoben.
„Das geht nicht", antwortete der Gavvron ärgerlich. „Verdammt, darum geht es doch.
Glaubst du, wir haben dir blind vertraut? Ein Modul fehlt noch. Wir wollten es einsetzen.
Jetzt ist es zu spät. Es liegt da unten bei den anderen Sachen auf dem Tisch."
„Das heißt, daß mein Gürtel wertlos ist", erwiderte der Terraner.
„Komm nur nicht auf den Gedanken, ihn wegzuwerfen. Er ist nicht wertlos. Ich werde dir das Modul schon noch besorgen. Die Leute von der Hajasi Amani müssen mir helfen."
„Warum sollten sie das tun?"
„Weil wir durch ihre Schuld alles verloren haben. Sogar unseren Stützpunkt. Und weil ich sie auffliegen lassen könnte, weil ich weiß, wo sie ihren Stützpunkt haben."
Er blieb stehen und lehnte sich an eine Mauer. Sie waren
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