1301 - Eirenes Spur
der Terraner.
Ein Gavvron kam durch eine andere Tür herein. Er hielt einen Energiestrahler in den Händen. Er war offenbar jener Schütze, der durch das Fenster auf ihn gezielt hatte.
„Durchsucht ihn", befahl er. „Wir haben gesehen, daß er mit Gorgud gesprochen hat."
Die anderen standen schwerfällig auf.
„Mit Gorgud?" fragte einer der beiden Pailliaren. „Was hat das zu bedeuten?"
„Das ist das, was ich herausfinden möchte", erklärte der Somer, der ihm eine Waffe in den Rücken gedrückt und ihn gezwungen hatte, in diesen Raum zu gehen.
Rhodan begriff, daß mit Gorgud jener Gavvron gemeint war, mit dem er zufällig zusammengeprallt war. Also hatte er sich nicht geirrt. Dieser Mann war nicht irgendwer. Er hatte eine gewisse Bedeutung. Wer aber war Gorgud?
„Durchsucht ihn", befahl der Gavvron erneut. „Los doch. Worauf wartet ihr?"
„Ich muß euch enttäuschen", bemerkte Rhodan. „Ihr werdet nichts finden. Ich habe nichts zu verbergen."
„Es sei denn, daß du kein Gavvron bist."
Der Mann schob seine Schußwaffe in den Gürtel und kam zu Rhodan. Er legte ihm die Hand an den Augenbrauenwulst und drückte leicht dagegen. Das angeklebte Stück der Gavvron-Maske saß locker. Es hatte sich bei dem Zusammenprall mit Gorgud gelöst.
„Bisher hat es gereicht. Niemand hat etwas bemerkt. Nun, so was passiert. Es war schließlich kein Fachmann, der das gemacht hat."
Der Gavvron lachte.
„Was hast du uns anzubieten?" fragte er. „Oder willst du, daß wir dir alles wegnehmen?"
Als Rhodan zögerte, durchsuchten sie ihn und förderten allerlei Dinge zutage, die er als Gänger des Netzes fast immer als Tauschobjekte in seiner Kombination versteckt hielt, um sich stets helfen zu können. Es waren hauptsächlich Geräte, die miteinander kombiniert werden mußten, bevor sie funktionsfähig waren. Solange sie das nicht waren, erkannte nur der Eingeweihte ihren Wert.
„Was soll das?" fragte einer der beiden Pailliaren. „Das ist nur nutzloses Zeug."
„Und könnte das eine oder das andere wichtig für euch sein", entgegnete der Unsterbliche, der längst erkannt hatte, daß er es mit Dieben zu tun hatte, die keinerlei politische Ambitionen hatten, sondern lediglich daran interessiert waren, irgend etwas zu stehlen, was sich zu Geld machen ließ.
„Niemand schleppt so was mit sich herum, wenn er nicht irgend etwas damit anfangen kann", stellte der Gavvron fest, der offenbar der Anführer der Gruppe war. „Heraus damit, Fremder. Was ist es? Los. Warte nicht lange, oder wir übergeben dich dem Informationsdienst Dokroeds, und der geht nicht so sanft mit dir um wie wir."
Rhodan setzte sich auf einen der Tische. Er nahm zwei Teile eines Geräts und setzte sie zusammen. Zischend schoß die Klinge eines Lichtschwerts aus dem Metallstück, das er in den Händen hielt.
Erschrocken fuhren die Diebe zurück. Der Somer richtete die Waffe auf ihn, verlor sie jedoch augenblicklich, als Rhodan seine Hand mit dem Schwert berührte. Aufschreiend wich er zurück und hielt sich die Hand.
„Wir könnten natürlich auch einen ganz normalen und fairen Tausch machen", sagte Rhodan gelassen. „Ich will einen Teleportgürtel, mit dem ich mich auf Pailliar frei bewegen kann. Gorgud hat so einen gehabt."
„Du willst mit uns handeln?" rief einer der Pailliaren ungläubig. „Warum solltest du uns vertrauen?"
„Warum nicht? Ihr seid so gut oder so schlecht wie viele andere auch. Ihr geht euren Geschäften nach. Na und? Mich stört die Art dieser Geschäfte nicht. Sie unterscheidet sich nicht so sehr von dem, was ich treibe."
Diese Worte überzeugten, und ein zähes Feilschen begann, bei dem einer den anderen nicht aus den Augen ließ, und bei dem jeder bereit war, augenblicklich über den anderen herzufallen, sobald sich ihm eine Blöße bot. Die beiden Gavvron beschäftigten sich schließlich mit der Maske Rhodans und verbesserten sie soweit, daß er nunmehr wie ein echter Gavvron aussah, und sie gaben ihm noch eine Reihe von Tipps über die Art, wie er sich bewegen und sprechen sollte, um überzeugend zu sein. Rhodan nahm sie dankbar entgegen und belohnte sie mit einigen kleinen Gaben. Es überraschte ihn nicht, daß die Bande einen positronischen Schlüssel ganz besonders hoch einschätzte, mit dem über 90 Prozent der bekannten positronischen Sicherheitsanlagen und Sperren überwunden werden konnte.
„Damit können wir in die Markt-Bank einbrechen", rief einer der Pailliaren begeistert.
„Wir werden den Tresor
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