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1301 - Kreuzzug des Bösen

1301 - Kreuzzug des Bösen

Titel: 1301 - Kreuzzug des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schlängelnd. Nie ein Ziel treffend, immer ins Leere greifend. Vereint im langen Feuertanz.
    Ich lehnte das Rad gegen einen Stein neben einem Busch. Den Rest der Strecke musste ich zu Fuß gehen.
    Das Feuer hatte ich im Blick. Die Flammen bewegten sich durch die Dunkelheit. Ihr Gegenlicht glitt über die Reste des alten Klosters hinweg. Es tanzte das wilde Spiel aus Licht und Schatten auf den Steinen und schien sich in die Maserung hineinfressen zu wollen.
    Auch der Boden war von diesem gesprenkelten Teppich bedeckt, und mir fiel noch etwas sehr deutlich auf.
    Die Fackeln wurden nicht mehr von den Händen der Frauen gehalten. Man hatte sie abgegeben, in irgendwelche Lücken geklemmt und einen großen Kreis gebildet.
    Das hatte ich aus der Ferne nicht erkennen können. Jetzt stand ich in der günstigen Nähe, und der Aufbau des Kreises erinnerte mich wieder an ein Ritual.
    Das war er.
    In allen Religionen kam er vor. Die Menschen bildeten einen Kreis, um ihr Gefühl der Zusammengehörigkeit zu demonstrieren.
    Hier waren es gleich zwei Kreise. Den einen bildeten die Fackeln, den anderen die Baphomet-Dienerinnen.
    Die Fackeln standen hinter den Frauen. Der Wind bewegte das Feuer. Er spielte mit den Flammen, er beugte sie nach vorn, er trieb sie zu den verschiedenen Seiten hin, er brachte die Hitze in kleinen Stößen und zog sie ebenso schnell wieder zurück.
    Mich hatte man weder gehört noch gesehen. Ich hatte mich sehr zurückgehalten und behielt dies auch weiterhin bei. Sehr vorsichtig und angespannt näherte ich mich dem Ziel. Feuer in der Nacht kann Leben rettend sein, aber auch unheimlich, und vor allen Dingen blendend. So erging es mir. Ich durfte nicht zu hoch schauen, dann blendete mich das tanzende Feuer. Zudem brannten die Fackeln in verschieden hohen Positionen, denn die Trümmer waren auch nicht alle gleich hoch.
    Eine gute Deckung gab es hier überall. Mauerreste, die hoch genug waren, kamen mir sehr gelegen, und so konnte ich hinter ihnen immer wieder Deckung finden. Ich drang langsam an das Zentrum heran, denn nur das interessierte mich.
    Längst hatte ich erkannt, dass die Fackeln genau um dieses Zentrum herum einen Kreis bildeten. Allerdings weit gezogen, damit im Innenraum genügend Platz war.
    Es war noch nichts geschehen. Ich hatte also das Glück gehabt, gerade noch rechtzeitig eingetroffen zu sein und suchte mir einen besonders guten Ausguck aus.
    Auf meiner Seite lag ein Vorteil. Die Frauen kümmerten sich nur um sich selbst und warteten voller Spannung auf das, was geschehen würde. Für die Umwelt hatte keine einen Blick, was mir natürlich gefiel. Ich bewegte mich fast locker und kletterte an der Seite auf ein Stück Mauer, das oben breit genug war, um mir guten Halt zu geben. Von dieser Stelle aus hatte ich zudem den perfekten Überblick.
    Für mich gab es noch einen zweiten Vorteil. Das Stück Mauer befand sich ungefähr in einer Höhe mit den Fackeln. Ich musste nicht direkt in das Licht schauen und konnte das von ihnen angeleuchtete Territorium beobachten. Über den Boden huschten die Mischungen aus Licht und Dunkelheit. Das gespenstische Spiel würde auch so leicht nicht aufhören und auch den Vorgang der Rückkehr begleiten.
    Wann kam sie?
    Ich hatte Konstanza einmal gesehen, und jetzt wollte ich zuschauen, ob die Templerin es tatsächlich schaffte, die Vergangenheit zu verlassen und als Frau wieder zurückzukehren.
    Als Mensch? Oder als Skelett? Ein Geisterscheinung? Ich hatte schon alle drei Varianten erlebt. Mich konnte eigentlich nichts überraschen, und ich kannte die Grausamkeit und die Stärke des Dämons mit den Karfunkelaugen. Mir war nur nicht bekannt gewesen, dass er auch Frauen in seinen Bann gezogen hatte.
    Ich war bereit, den Kreuzzug des Bösen zu stoppen, bevor er richtig begann.
    Auf den freien Flächen zwischen den Fackeln standen die Frauen. Sie wirkten wie Statisten, die darauf warteten, dass etwas geschah. Damit dies allerdings eintraf, musste irgendjemand den Anfang machen, und mir fiel wieder die Frau mit dem Namen Rosanna ein.
    Wo steckte sie?
    Ich sah sie nicht, so sehr ich mich auch bemühte. Dafür allerdings riss der tanzende Fackelschein die Figur aus dem Dunkel hervor. Er belegte sie mit seinem zuckenden Erbe, und die verfremdete Frau wirkte auf mich wie lebend.
    Niemand sprach. Dennoch fand ich etwas heraus. Es lag eine gewisse Erwartungshaltung in der Luft. Die Frauen wirkten nicht locker. Sie standen wie auf dem Sprung, obwohl sie sich zusammenrissen und

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