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1301 - Kreuzzug des Bösen

1301 - Kreuzzug des Bösen

Titel: 1301 - Kreuzzug des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich das.«
    »Du bist…«
    »Der Sieger!«
    Ich hielt wieder ihre Handgelenke fest. Sie sah wohl ein, dass sie mir nicht entkam, und nickte. Allerdings bekam ich nicht Recht, denn sie sagte und lächelte dabei: »Der Sieger stellt sich immer erst am Ende heraus. Und das Ende ist noch lange nicht erreicht. Wir stehen erst am Anfang, das kann ich dir sagen.«
    »Ist mir nicht unbekannt. Ich weiß, wo deine Freundinnen hingefahren sind. Mich interessieren im Moment die beiden Frauen Anne und Erica. Warum sind sie nicht mit den anderen gefahren?«
    Sie suchte nach einer Antwort oder einer Ausrede. Ich bekam Zeit, ihr Gesicht genauer zu betrachten. Es war noch recht jung. Die 30 hatte sie noch nicht erreicht. Helle Augen, ein verbissener Mund, der so gar nicht zu der feinen Haut passen wollte, die allerdings auf der linken Wange durch meinen Schlag gerötet war.
    »Ich will keine Ausreden hören!«
    »Das weiß ich.«
    »Dann los! Warum sind sie geblieben? Etwa als Aufpasserinnen, damit hier nichts schief geht?«
    An der Bewegung ihrer Augen erkannte ich, dass ich ins Schwarze getroffen hatte. Zugleich holte sie durch die Nase Luft, als wollte sie durch das Schnaufen Zeit gewinnen.
    »Wen haben sie gesucht?«
    »Nichts, ich…«
    »Wen?«
    Die Schärfe in meiner Stimme machte ihr Angst. Die große Sicherheit hatte sie längst verloren, und sie begriff auch, dass es besser für sie war, wenn sie antwortete.
    Plötzlich sprudelte es aus ihrem Mund. Ein Wort schien das nächste überholen zu wollen. Sie sprach davon, dass Rosanna auf Nummer sicher hatte gehen wollen. Zwei mussten als Wachen zurückbleiben, hätten aber mitgehen sollen, doch sie hatten sich nicht an die Zeit des Treffens gehalten.
    »Sehr gut. Und was haben Sie hier gemacht?«
    »Ich sollte noch auf die beiden warten.«
    »Super.« Ich lächelte kalt. »Und die Wartezeit haben Sie sich mit einem Messerangriff auf mich verkürzt. Das nenne ich eine Abwechslung. Allerhand.«
    »Sie sind unser Feind!«
    »Hat das auch Rosanna gesagt?«
    »Ja. Sie hätte Sie nicht laufen lassen sollen. Und den anderen auch nicht. Erica und Anne sollten nur schauen, ob ihr auch fahren würdet.«
    »Das hat sich ja als Luftblase herausgestellt. Und wo können die beiden jetzt stecken?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Kennen Sie den Weg, den sie gegangen sind?«
    »Aus dem Ort. In einer anderen Richtung. Mehr zur Kirche hin.«
    Es war genau die Antwort, die ich erwartet hatte. Aber sie konnte mir nicht gefallen. Nicht jetzt, da ich es eilig hatte. Ich überlegte, wie ich mich verhalten sollte.
    Wenn die beiden Frauen uns tatsächlich gefolgt waren, dann konnte es sein, dass sie den Seat gefunden hatten. Und in ihm saß nun mein Freund Godwin de Salier und wartete.
    Das hörte sich nicht gut an, wenn ich den Faden weiter verfolgte.
    Ich hätte jetzt zum Wagen hinfahren müssen, um zu erkennen, ob sich da etwas getan hatte.
    Die Zeit wurde knapp. Ich wollte die Frau auch nicht weiterhin mit Fragen löchern, aber etwas fiel mir zum Glück noch ein. Als ich sie losließ, war sie überrascht. Sie wehrte sich allerdings nicht und bekam Stielaugen, als sie die Handschellen sah, die ich von meinem hinteren Gürtel gelöst hatte.
    »He, das ist…«
    Klick, machte es. Nicht an den Handgelenken, sondern an den Füßen. Ich hatte mich blitzschnell gebückt, und dann klopfte ich sie ab, weil ich nach etwas Bestimmten suchte.
    Erst jetzt fand sie ihre Reaktion wieder. Sie wollte mich zurückstoßen, aber ich hielt die beiden Hände wieder fest.
    »Was ist denn?«
    »Haben Sie ein Handy?«
    »Nein.«
    Die Antwort erfolgte zu plötzlich, um gelogen zu sein. Deshalb ließ ich die Hände auch los.
    »Und die Fesseln an den Füßen?«, schrie sie.
    »Die bleiben.«
    Sie bekam wieder Oberwasser, aber nur mit dem Mundwerk.
    »Du Scheißkerl! Du Hundesohn! Was soll ich denn hier…«
    Ich war schon zur Seite gegangen und hatte das Messer an mich genommen. Dann hob ich das Fahrrad an. »Sie können hier auf die anderen warten. Ist doch nett – oder?«
    »Ich… ich …«
    »Schon gut, meine Liebe. Bitte keine Versprechen, die Sie nicht einhalten können.«
    Plötzlich kreischte sie los wie eine verstimmte Sirene. Mich kümmerte sie nicht. Ich hatte mich schon längst in den Sattel geschwungen und fuhr die ersten Meter. Dabei merkte ich, dass die Fahrerei nicht so einfach werden würde, denn ich fuhr bergauf, weil ich die Strecke nehmen wollte, die Godwin und ich schon mit dem Seat gefahren waren. Die

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