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1302 - Die Geisterfalle

1302 - Die Geisterfalle

Titel: 1302 - Die Geisterfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Anfang.«
    Wenn sie es so sah, konnten wir daran nichts ändern. Wir diskutierten anschließend darüber, wo diese Gestalt hergekommen sein könnte.
    Auch dafür hatte Sarah bereits die Lösung parat. »Aus einer Zwischenwelt, meine Lieben. Weder aus dem Jenseits noch aus dem Diesseits. Wir drei wissen doch, dass es Welten gibt, die dazwischen liegen, ohne dass man sie erklären kann. Sie sind vorhanden. Man nimmt ihre Existenz wahr, und man findet sich damit ab. Allerdings nicht, wenn sich plötzlich Tore öffnen, und dafür, das wissen wir, muss es einen Grund geben.«
    »Was hat er mit deinem letzten Mann zu tun?«, fragte Jane.
    »Das kann ich dir nicht sagen. Er sah aus wie er, aber er ist jünger gewesen.«
    »Große Ähnlichkeit?«
    »Ja, warum fragst du?«
    »Wie ein Sohn seinem Vater ähnelt«, sagte Jane.
    Diese Bemerkung war ein Volltreffer gewesen. Die Horror-Oma saß plötzlich kerzengerade auf ihrem Platz. Sie schaute Jane an, ohne etwas zu sagen. Aber sie wollte es, nur fehlten ihr die Worte.
    Schließlich strich sie über ihre Stirn, und das Folgende drang geflüstert aus ihrem Mund.
    »Ein Sohn… ein Sohn …«
    »Hatte er einen?«, fragte ich.
    Sarah überlegte und räusperte sich dabei. »Das kann ich dir nicht sagen, John. Gesprochen hat er mit mir darüber nie, das muss ich zugeben. Aber unmöglich ist nichts. Es gab nur uns. Er hatte auch direkt keine Verwandten. Ich habe sie nie zu Gesicht bekommen, sagen wir mal so. Wir sind unseren Weg allein gegangen. Hinzu kommt, dass er ein sehr misstrauischer Mensch gewesen ist. Er traute den anderen nicht, weil er stets das Gefühl hatte, dass alle nur sein Vermögen wollten. Und so lebten wir bis zu seinem Tod eben ziemlich für uns. Ihr wisst ja, dass ich danach nie mehr geheiratet habe.«
    »Klar, das stimmt. Aber du hast nach seinem Tod auch keinen Kontakt mehr zu seinen Verwandten gehabt?«
    »Nie. Wie gesagt, wir haben nie von irgendwelchen Kindern gesprochen. Ich habe ja auch keine. Da war das Thema von Anfang an schon nicht wichtig.«
    »Und jetzt der Schock«, sagte ich.
    »Das kannst du drei Mal unterstreichen.«
    »Wobei wir im Moment nichts tun können«, meldete sich Jane.
    Sie stand auf, ging in die Küche und holte uns etwas zu trinken.
    Auch ich war über den Schluck Saft froh. Als ich zufällig durch das Fenster schaute, sah ich die Schneeflocken vom Himmel rieseln.
    Sehr langsam aber stetig fielen die glitzernden Kristalle nach unten und waren dabei, die Stadt mit einem weißen Leichentuch zu überdecken, das irgendwie zu unserer Stimmung passte.
    Versonnen blickte ich durch die Scheibe, aber der Schnee gab mir auch keine Antwort.
    Als ich mich wieder umdrehte, sah mir Sarah ins Gesicht. »John, ich möchte dich bitten, dass du auf mich keine Rücksicht nimmst. Du kannst deinem Job nachgehen. Ich wollte dich nur einweihen, ebenso wie Jane. Von ihr weiß ich, dass du in Spanien mit der Templerin genug Ärger gehabt hast.«
    »Das ist vorbei. Du weißt, dass ich nur selten zurückschaue. Dieser Fall muss gelöst werden. Er reizt mich, und ich denke, dass ich ihn nicht aus den Augen lasse.«
    »Wenn er noch mal hier erscheint, dann werde ich versuchen, ihn aufzuhalten.«
    »Sag aber zuvor Jane Bescheid.«
    »Das versteht sich.«
    Ich wusste auch nicht, was ich hier noch sollte. Mein Platz war um diese Zeit das Büro im Yard. Es war klar, dass mir der Fall nicht aus dem Kopf gehen würde. Ich würde auch mit Suko darüber reden. Es konnte sein, dass ihm ein zündender Gedanke kam.
    Ich nickte den beiden Frauen zu. »Dann werde ich mich auf den Weg machen.«
    »Wir rufen an und…«
    Jane wurde unterbrochen, weil mein Handy seine Melodie abspielte. Ich meldete mich mit einem knappen »Ja« und war von dem Anrufer so überrascht, dass ich mich setzen musste.
    Es war mein Patenkind Johnny Conolly!
    ***
    »Du bist es?«
    »Ja, John, ich. Und ich muss dringend mit dir reden.«
    »Was ist denn passiert?«
    »Eigentlich noch nichts, aber es könnte etwas geschehen. Auf der anderen Seite ist schon etwas passiert.«
    »Schön, Johnny, jetzt mal langsam. Ich weiß, dass deine Eltern zur Zeit Urlaub im Schnee machen und du allein zu Hause bist. Hat es da irgendwelchen Ärger gegeben?«
    »Da nicht.«
    »Wo dann?«
    »Es wird mich bald jemand besuchen, der meinen Vater kennt. Er heißt Robin Dunn und ist Fotograf. Er muss etwas erlebt haben, mit dem er allein nicht zurechtkam. Es ist wohl eine scharfe Sache. Da brauchte er die Hilfe meines Vaters,

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