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1302 - Die Geisterfalle

1302 - Die Geisterfalle

Titel: 1302 - Die Geisterfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Grundstück bereits geöffnet. Ich fuhr hindurch und rollte den Weg zum Haus hoch, wo ich den Rover vor der Garage abstellte. Er hatte dort schon so etwas wie einen Stammplatz.
    Johnny hatte meine Ankunft auf dem Monitor im Innern des Hauses verfolgt und erwartete mich an der offenen Haustür. Er lächelte mir entgegen.
    »Na, du Einsamer«, begrüßte ich ihn.
    »Jetzt ja nicht mehr.«
    Es lag überall Schnee. Zwar nicht hoch, aber die Schicht reichte aus, um nasse Füße zu bekommen. Ich trat sie so richtig spießig auf der Matte ab, wobei mir auffiel, dass Johnny an mir vorbei hinunter zum Tor schaute.
    »Ist was?«
    »Robin Dunn kommt.«
    Ich drehte mich um und sah einen Mann aus dem Taxi steigen. Er trug eine dicke Winterjacke und eine Strickmütze. Da er Johnnys Winken gesehen hatte, lief er sofort mit langen Schritten auf das Haus zu, in dem ich bereits verschwand.
    Die Jacke hing am Haken, als auch Robin Dunn eintrat. Er war ein Mann um die Dreißig. Ein glattes Gesicht, kurze dunkle Haare und Bartschatten.
    Er begrüßte Johnny durch Handschlag, sah dabei jedoch zu mir hin und runzelte die Brauen.
    »Du hast Besuch?«
    »Nur John Sinclair. Er ist der beste Freund meiner Eltern. Ich habe mir gedacht, es ist besser, wenn er dabei ist.«
    Dunn achtete nicht auf Johnnys Worte. Er blickte mich weiterhin an, und seine Augen verengten sich dabei. Plötzlich lachte er auf.
    »Ja, jetzt weiß ich es. John Sinclair. Ich habe von Ihnen hin und wieder mal etwas gehört. Bill sprach von Ihnen.«
    »Das kann ich mir denken.«
    »Sie kümmern sich doch auch um etwas ungewöhnliche Fälle, wenn ich das mal so sagen darf.«
    »Das tue ich in der Tat.«
    »Dann sind Sie hier bestimmt richtig. Denn was ich erlebt habe, das würde mir kaum ein Mensch glauben. Bei Ihnen allerdings bin ich mir nicht so sicher.«
    »Dann sollten wir doch miteinander reden.«
    »Sehr gern.«
    Es gab im Haus so etwas wie ein Besucherzimmer. Es gehörte zwar nicht zu den größten Räumen, war jedoch gemütlich eingerichtet. Hin und wieder führte Bill hier ein Interview durch oder wurde selbst von einem Kollegen befragt.
    Als Getränke hatte Johnny Wasser besorgt. Platz gab es hier genug. Ich saß so, dass ich auf das Fenster schauen konnte. Draußen rieselte der Schnee vom Himmel.
    »Dann sollten wir mal zur Sache kommen«, schlug ich vor und nickte dem Besucher zu.
    Robin Dunn zögerte noch. Er schüttelte den Kopf und meinte schließlich. »Sie werden mich für verrückt halten, wenn Sie hören, was ich erlebt habe. Aber ich sage Ihnen schon jetzt, dass es die reine Wahrheit ist.«
    »Wir hören.«
    Dann berichtete er. Zuerst leise, dann immer lauter. Und er redete auch mit den Händen. Wir erfuhren einiges über seinen Beruf und ebenfalls über seine Einstellung zur Natur.
    Als er auf das eigentliche Thema zu sprechen kam, rückte Johnny ein wenig von ihm ab. Er konnte nicht nachvollziehen, was der Fotograf erlebt hatte.
    Ich aber bekam ganz große Ohren. Ich dachte an Lady Sarahs Aussage, die gesehen hatte, wie ein Mann in der Mauer oder Wand verschwunden war. Und hier war es umgekehrt gewesen, obwohl ich es im Prinzip als gleich ansah.
    »Können Sie uns den Mann beschreiben, den sie gesehen haben, Mr. Dunn?«
    »Ja, das kann ich. Ich habe ihn lange genug gesehen. Zudem hat er mir eine tiefe Angst eingejagt.«
    »Bitte.«
    Er brauchte nur die ersten beiden Sätze vollständig auszusprechen, da wusste ich bereits, wie der Hase lief. Diese Gestalt, die er gesehen hatte, war identisch mit der, die Lady Sarah Goldwyn besucht hatte. Dass es zwei von dieser Art gab, daran glaubte ich nicht, aber ich wusste, dass aus zwei Fällen plötzlich einer geworden war.
    Robin Dunn fiel mein Verhalten auf. »Haben sie Probleme mit dem, was ich sage, Mr. Sinclair? Glauben Sie mir nicht?«
    »Nein, ganz im Gegenteil, sprechen Sie weiter.«
    Er warf mir noch einen klaren Blick zu und vollendete seinen Bericht mit dem Verschwinden der Mauer. »Ja, sie war auf einmal weg. Der Nebel hat sie verschluckt.«
    »Und sie hat zuvor nie an dieser Stelle gestanden?«, fragte ich.
    »Nein, nie.«
    »Okay, das ist ein Phänomen.«
    »Das ich mir nicht aus den Fingern gesaugt habe, Mr. Sinclair.«
    »Das habe ich auch nicht behauptet.«
    »Gut.« Dunn wirkte erleichtert. »Aber was sagen Sie dazu, Mr. Sinclair? Haben Sie eine Meinung?«
    »Die habe ich.«
    »Und?«
    Ich lächelte vor meiner Antwort. »Wie hieß der Ort noch in der Nähe der Mauer?«
    »Virley.«
    »Genau,

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