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1302 - Die Geisterfalle

1302 - Die Geisterfalle

Titel: 1302 - Die Geisterfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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andererseits ist er es wieder nicht. Das bekomme ich einfach nicht gebacken. Es ist mir zu hoch, wenn du es genau wissen willst.«
    »Dann meinst du weiterhin, dass er es sein kann und wiederum nicht sein kann?«
    »So ähnlich.«
    »Aber du willst weiterhin nach Virley?«
    »Ja, das will ich, Jane. Ich will den Fall aufklären. Alles andere interessiert mich nicht. Der Fall kann nicht einfach so stehen bleiben. Ich will die Wahrheit wissen, auch wenn sie grausam sein kann. Aber da muss ich einfach durch.«
    »Verstehe.«
    Die Frauen sprachen über die Vergangenheit, und Sarah Goldwyn erklärte mehrmals, dass ihr letzter Mann keinen Kontakt zu irgendwelchen finsteren Mächten gehabt hatte. Deshalb konnte sie sich eine derartige Rückkehr auch nicht vorstellen.
    Jane zuckte nur mit den Schultern. »Wir werden hoffentlich in Virley eine Antwort finden.«
    »Ja, zumindest eine Spur.«
    Keine wusste so recht, was sie sagen sollte. Die Reise war aus einer momentanen Idee entstanden, aber Jane dachte auch daran, dass es eine Aufklärung geben musste. Sie kannte Sarah Goldwyn lange genug, und sie konnte sich nicht vorstellen, dass die Horror-Oma einen Traum erlebt hatte. Sie war geistig voll dabei. Da war etwas gewesen, und das genau wollte Jane herausfinden. Deshalb nahm sie auch die recht lange Reise in Kauf.
    Unterwegs hielten sie an, um zu rasten. Sie aßen eine Kleinigkeit, tranken etwas und konnten froh darüber sein, dass sich das Wetter gehalten hatte.
    »Wie es aussieht, gibt es keinen Schnee!« Jane wollte Lady Sarah aufmuntern. »Wir werden noch im Hellen in Virley eintreffen, uns umhören und umsehen, eine Nacht in einem Hotel schlafen und am nächsten Tag wieder zurückfahren.«
    »Toll. Hoffentlich bin ich dann schlauer.«
    Lady Sarah zahlte die kleine Rechnung. Als sie und Jane wieder an ihrem Wagen standen, hatte die Horror-Oma noch eine Frage.
    »Hast du kein schlechtes Gewissen, weil wir einfach gefahren sind, ohne John Sinclair Bescheid zu geben?«
    »Es ist ja nichts bewiesen.«
    Sarah stieg in den Wagen. »Etwas Magendrücken habe ich schon. Schließlich haben wir ihn hinzugezogen.«
    »Ja. Wir können ihn noch informieren, wenn wir in Virley eintreffen.«
    »Gut, wie du willst.«
    Virley lag an einem kleinen Bach. Er mündete in einen Fjord, der für den Zugang zum Meer sorgte. Im Sommer wurde diese Gegend von Urlaubern geschätzt. Im Winter war sie tot und leer. Entsprechend dünn war auch der Verkehr. Damit hatten die beiden Frauen überhaupt keine Probleme. Jane konnte Gas geben, und sie freute sich darüber, dass die Straßen hier im Südosten des Landes schon trocken waren. Zwar lagen hier und da noch kleine Schneefelder, aber nicht mehr auf den Straßen.
    Nach Virley waren es nur noch wenige Meilen, als Jane in eine schmale Straße einbog. Die führte auch zum Nachbarort Salcott hin und endete dort. Auf der Straße sah es aus, als würde sie im Sande verlaufen. Wer im Sommer in diese Gegend fuhr, der konnte einfach nichts anderes als Urlaub machen.
    Lady Sarah war jetzt wieder sehr aufmerksam geworden und schaute sich entsprechend um. »Es ist schon komisch, dass ich nie zuvor hier gewesen bin.«
    »Warum nicht?«
    »Arthur wollte es nicht. Er hat die Gegend hier gehasst, hatte ich das Gefühl. Es war ihm alles zu klein und zu spießig. Er wollte es vergessen.«
    »Warum?«
    »Keine Ahnung.«
    »Könnte man von bösen Erfahrungen ausgehen?«, fragte Jane.
    »Jetzt sehe ich es auch so. Aber sicher bin ich mir nicht. Es ist mir auch egal gewesen. Wir beide haben uns gut verstanden, sodass ich nicht auf die Idee gekommen bin, dass Arthur ein Geheimnis mit sich herumgeschleppt hat.«
    »Meinst du, dass er es wirklich gehabt hat?«
    »Ha, nach den Vorgängen heute halte ich alles für möglich.«
    Jane schwieg. Es brachte nichts, wenn sie jetzt hin und her diskutierten, was hätte sein können. Sie war jemand, der sich auf die Gegenwart konzentrierte, und sie war davon überzeugt, dass sie hier in Virley Spuren des Verstorbenen finden würde.
    Mittlerweile fuhren sie auf den Ort zu. Er war klein, aber auch auseinandergezogen.
    Seevögel zogen ihre Kreise. Schilder wiesen darauf hin, dass die Umgebung des Ortes zum Vogelschutzgebiet erklärt worden war.
    Bis zum Strand hin gab es keine Straßen mehr, sondern Wege, die durch die Dünen führten, die sich manchmal wie Hügelketten aufbauten. Es blühte nichts mehr. Der Winter hatte das harte Gras grau werden lassen, und der immerwährende Wind kämmte

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