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1304 - Das Gericht der Elfahder

Titel: 1304 - Das Gericht der Elfahder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wird sich wegen eines Toshins einen Finger ausreißen. Muantok hat seine eigenen Gesetze."
    Die beiden Brüder ließen uns im Fesselfeld hängen und entfernten sich, ohne noch ein Wort zu sagen. Die SERUNS meldeten, daß sich zusätzlich ein Deflektorfeld um uns aufgebaut hatte, das uns unsichtbar machte.
    Wir waren hilflos und konnten nur hoffen, daß Parlan und Fazzy Slutch schnell handelten, wenn sie unser Verschwinden bemerkten.
    An wen konnten sie sich wenden? Eigentlich blieb nur Abeneger, der oberste Ordnungshüter. Er hatte uns gleich zu Anfang begreiflich gemacht, daß er keinen Ärger wollte. Würde er uns helfen?
    „Ein Königreich für ein warmes Bad", seufzte Stronker. „Laß uns eine energetische Lücke suchen, durch die wir einen Funkruf an das Beiboot loslassen können!"
    Wir versuchten es, aber es war vergeblich.
     
    2.
     
    „Sie haben die Form von Raumschiffen!"
    Barnuckel drehte die Folie unschlüssig in seinen Tentakeln hin und her.
    „Es sind aber Pilze", sagte Fazzy Slutch. „Sie sind ein Leckerbissen. Seid ihr sicher, daß es auf Muantok nichts gibt, was wenigstens Ähnlichkeit mit Pfifferlingen hat?"
    „Sicher!" sang Xantittos mit Fistelstimme.
    „Fast sicher", grollte Barnuckels tiefer Baß. Die beiden Wesen hatten sich an der unterirdischen Quelle niedergelassen. Sie war notdürftig aus Wandbauteilen der Häuser eingefaßt, und im Hintergrund glomm das Licht, das die Treppe ausleuchtete, die herabführte.
    Bonifazio schätzte, daß sie sich dreißig Meter unter der Planetenoberfläche befanden.
    Vom untersten Keller des Gebäudes führte die steile, notdürftig beleuchtete Treppe abwärts bis zur Quelle.
    „Ich werde es ja sehen", stellte er fest. „Warum habt ihr versucht, Reginald Bull zu entführen?"
    „Wen?"
    „Den Toshin. Er ist einer meiner Gefährten!"
    „Wohlan, Pilzsucher. Wir sind Händler. Alle Wesen auf Muantok sind Händler oder Geschäftemacher. Die zweitausend ständigen Einwohner sind meist Werftarbeiter. Aber der Planet verfügt durchschnittlich über viertausend weitere Bewohner, die alle danach trachten, Muantok möglichst wohlhabend zu verlassen. Was glaubst du, macht der Ewige Krieger, wenn er einen Toshin zum Geschenk erhält? Er überschüttet den Schenkenden mit Reichtümern wie Kaperbriefen, Asteroiden zur Ausbeutung und anderen Wohltaten. Ein Toshin kann den zukünftigen Reichtum einer ganzen Sippe oder einer Gesellschaft begründen. Wir haben zufällig den Funkverkehr eures Schiffes mit der Bodenkontrolle abgehört. Deshalb wußten wir, wer da kommt. Sei ehrlich, hätten wir uns die Chance entgehen lassen sollen?"
    „Ihr habt sie euch entgehen lassen. Zum Glück für uns. Wir sind nicht hergekommen, um Geschäfte zu machen, sondern um eine Information einzuholen. Wir suchen die Gamtsaka-Brüder."
    „O weh!" rief Barnuckel aus. „Die?"
    „Was ist daran so schlimm?"
    „Sie haben einen schlechten Ruf, mein Freund", erklärte Xantittos. „Sie sind skrupellos und hysterisch. Sie kommen regelmäßig nach Muantok, wenn sie sich verstecken müssen. Sie sind Seelenverkäufer. Sie würden ihre eigene Großmutter verkaufen, diese Gavvron! Wer sich ihnen anvertraut, ist noch gut bedient, wenn er sein Leben behält!"
    „So schlimm sind sie?"
    „Noch viel schlimmer. Hütet euch vor ihnen!"
    Fazzy Slutch schwieg. Eine innere Stimme sagte ihm, daß die Worte der beiden Fremdwesen keine Übertreibung waren. Bully und die anderen befanden sich in Gefahr. Er mußte zusehen, daß er sich so schnell wie möglich mit seinem Chef in Verbindung setzte.
    Er erhob sich. Seine beiden Gastgeber begleiteten ihn hinauf an die Oberfläche. Fazzy sah den kostbaren Stein auf einer Fensterbank und steckte ihn unbemerkt ein. Er verabschiedete sich und trat hinaus vor das Gebäude. Er gab einen kurzen Funkspruch an Bully und seine Begleiter ab, dann machte er sich auf den Weg.
    Fazzy hatte eine Entscheidung getroffen. Er war nicht besonders wagemutig, das paßte nicht zu seinem Charakter. Anstatt jedoch Bully vor der Gefahr zu warnen, wollte er zunächst auf eigene Faust nach den Brüdern suchen.
    Nach längerer Wanderung durch die Gassen Ymhalas fand er etwas wie einen Händler.
    Er zeigte ihm den Stein und ließ seinen Wert schätzen. Der Händler log geschickt, aber Fazzy war durchtrieben. Als er den Laden verließ, wußte er ungefähr, wie viel der Stein wert war.
    Etwa zu diesem Zeitpunkt entdeckte er Parlan. Der Stumme kam in seinem SERUN wie ein Vogel auf ihn

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