1304 - Das Gericht der Elfahder
beobachtete er, wie die Ordnungshüter in ihrem Gleiter verschwanden. Das Fahrzeug hob ab und entfernte sich mit aufheulenden Triebwerken. Für Abeneger schien die Angelegenheit damit erledigt zu sein.
In Fazzy Slutch stritten die Gefühle. Je näher der Zeitpunkt des Austausches rückte, desto stärker wurde er sich der Gefahr bewußt, in der er sich befand. Am liebsten hätte er Parlan alles allein machen lassen und hätte sich in das Beiboot zurückgezogen.
Das Beiboot!
Mit einem kurzen Funkimpuls vergewisserte er sich, daß es noch vorhanden war. Es gehörte mit zu seinem Plan, war sozusagen der wichtigste Bestandteil für das Gelingen.
Die Gamtsaka-Brüder versuchten garantiert, ihn übers Ohr zu hauen und zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.
Fazzy kehrte allein in die Spelunke zurück. Er suchte einen öffentlichen Sichtsprecher auf und ließ sich mit der planetaren Flugkontrolle verbinden. Er fragte nach dem Auftauchen eines oder mehrer Schiffe des Ewigen Kriegers. Er erhielt negativen Bescheid und fragte sich, wie er sich verhalten sollte. War es nicht naheliegend, daß die beiden Brüder versuchten, Bully an Granjcar zu verhökern?
Die Erfahrungen der letzten fünfzehn Jahre gaben Fazzy recht, aber er mußte auch andere Möglichkeiten in Betracht ziehen. Zum Beispiel die, daß die beiden Händler versuchten, den Toshin in den Machtbereich eines anderen Ewigen Kriegers zu bringen, etwa nach Shad zu Ayanneh oder nach Shufu zu der Shufu.
Als er aus der Sprechzelle trat, wurde er erwartet. Ein Wesen von der Gestalt eines überdimensionalen Kopfkissens ruhte an der Wand. Es stieß einen leisen Pfiff aus und machte ihn auf sich aufmerksam.
„Die Brüder haben angebissen", verkündete es. „Frage nicht, woher ich es weiß. Sie befinden sich auf dem Weg. Sie kommen nach Ymhala. Sie wissen nur noch nicht, wohin sie sich wenden müssen."
„Du hast persönlich mit ihnen gesprochen?"
„Ich bin nicht einmal der Mittelsmann, nur ein Beobachter. Ich diene meiner persönlichen Neugier. Wenn du willst, gebe ich deine Antwort jedoch weiter!"
„Die Brüder sollen allein kommen, denn auch wir sind nur zu zweit. Sie werden uns am Schrottplatz des Batteriehändlers treffen, dort, wo die Container stehen. Um Mitternacht!
Die Brüder müssen Bully und Stronker mitbringen!"
„Es ist gut."
Das Kissen schaukelte davon, und Fazzy nickte ein paar Mal vor sich hin. Er trat hinaus auf die Straße und ließ sich von Parlan berichten, was dieser aus dem Schatten des Eingangs heraus beobachtet hatte. Es war nicht viel, was seine Handzeichen besagten, dennoch ging deutlich daraus hervor, daß jeder ihrer Schritte beobachtet wurde.
„Es sind nicht die Brüder, die sich auf unsere Spur gesetzt haben", erkannte er. „Es sind andere Händler, die danach trachten, sich des Toshins zu bemächtigen." Er lachte laut auf. „Alle sind sie hinter Bully her. Sie werden Augen machen!"
Am Schrottplatz des Batteriehändlers gab es mehrere Containerplätze, und diese Tatsache benutzte Fazzy, um sein Verwirrspiel zu beginnen. Er hatte nicht vor, die Gamtsaka-Brüder zu betrügen. Er wollte das Tauschgeschäft offiziell und ehrlich über die Bühne bringen. Was danach kam, würde allerdings auf einem anderen Blatt stehen. Kurz vor Mitternacht machten sie sich auf den Weg. Parlan sondierte das Gelände, und Fazzy setzte sich nochmals mit den fünf übrigen Geschäftsleuten in Verbindung, mit denen er seine Tauschgeschäfte arrangiert hatte. Sie würden alle rechtzeitig zur Stelle sein. Er hatte sie zu einem Speisesalon bestellt, der in unmittelbarer Nähe der Miniaturwerft lag.
Punkt Mitternacht trafen die Gamtsakas ein. Ein Gleiter näherte sich. Er trug einen Transmitter in sich, und über ihm tauchten die Brüder mit ihren beiden Geiseln auf. Sie traten an eines der Containerterminals heran und warteten. Sie erkannten, daß es mehrere davon gab, und beratschlagten. Fazzy gab Parlan einen Wink, und der Stumme eilte im Schatten der Nacht davon.
An einem der anderen Terminals entstand Lärm. Die Gamtsakas zogen sich langsam zu ihrem Gleiter zurück, und Fazzy stellte sich ihnen in den Weg. Er erkannte, daß es sich um Gavvron handelte.
„Bully", rief er. „Seid ihr es? Sind die beiden da die Brüder?"
Der Vironaut bejahte. Fazzy trat auf die Straße heraus. Er war waffenlos und hob die Arme.
„Das Tauschgeschäft kann beginnen", sagte er mehrdeutig. Er hatte genau fünf Minuten Zeit. „Ich vertraue auf eure Ehrlichkeit.
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