1305 - Das Haus der fünf Stufen
gerade behandelt wurde.
„Ein Anhänger des Kodex kapituliert nicht", verkündete er stolz. „Kommt ruhig an Bord und sucht euren Perry Rhodan. Ihr werdet um jeden Meter kämpfen müssen, den ihr zurücklegt!"
Ich dachte daran, daß Perry hoffentlich seine Netzkombination trug, die ihn vor Überraschungen schützte.
„Wir werden das Schiff Stück für Stück zerlegen", erwiderte ich. „Gegenwehr ist zwecklos. Wir werden jeden erschießen, der uns bedroht. Haltet alle Schleusen offen. Wir kommen an Bord!"
Der Badyner starrte mich eine Weile schweigend an. Meine Worte verfehlten ihren Eindruck doch nicht ganz. Ich beugte mich ein wenig vor und lächelte ihm zu.
„Verbindung aus!" sagte ich zu Vi. Das Holo erlosch.
„Und was tun wir wirklich?" wollte Fazzy wissen. „Keinen Schritt werde ich in dieses Ding setzen!"
„Wer redet denn von dir, Lord Hasenfuß?" sagte Sironker. Er löste sich von der Haube und strich sich die Haare zurecht. Er schwenkte den Sessel des Virotrons herum.
„Schließlich haben wir in den Segmenten genug Vironauten, die förmlich danach gieren, ein wenig Bewegung zu erhalten."
„Das bezweifle ich", meinte Bonifazio Slutch trotzig.
Er wandte sich ab und starrte in irgendeinen Winkel, als wolle er mit seinen Blicken Löcher bohren.
Die ersten Meldungen von Freiwilligen trafen ein. Ich stellte zehn Gruppen zu je zwanzig Mann zusammen, die in Schutzanzüge gehüllt in das Schiff eindringen sollten. Es war stark beschädigt und nicht mehr fähig, in den Psiraum zu entkommen. Sein Schutzschirm war zerstört, und die sich langsam öffnenden Schleusen dort drüben zeigten uns, daß unsere Warnung ernst genommen wurde. Offensichtlich hoffte der Hatuatano darauf, uns im Schiff in eine Falle locken zu können.
Nein, mit mir nicht, dachte ich. Einem alten Hasen können die doch nichts vormachen.
In einer Beziehung waren sie wirklich unerfahren. Sie hatten mich noch nicht kennen gelernt.
*
Die Unruhe, die plötzlich über allen Korridoren des Schiffes lag, übertrug sich auch auf Perry Rhodan. Etwas ging vor, er merkte es deutlich. Er dachte an Bully, der auf das Eintreffen des verabredeten Funkspruchs wartete. Und der Verdacht schöpfte, sobald er zu lange warten mußte.
Eines beruhigte Rhodan. Bully war ein stürmischer, ungeduldiger Typ. Er würde nicht ewig warten, sondern sich an die Verfolgung der HIRRGOM machen.
Zwei Dutzend bewaffnete Badyner hatten ihn in eines der oberen Decks gebracht und dort in eine Zelle gesperrt. Die Zelle besaß einen Tisch und eine Bank, die als Sitzgelegenheit und Bett zugleich diente. Rhodan hatte sich erst auf dem Tisch und dann auf der Bank niedergelassen. Er lag da mit angewinkelten Beinen und die Arme unter dem Kopf verschränkt.
„Suche nach einer Möglichkeit, die Abschirmungen zu durchdringen", wies er die Netzkombination an. „Sobald es möglich ist, gibst du eine geraffte Information durch!"
Die Kombination bestätigte, und Perry beschäftigte sich wieder mit seinen Gedanken. Er hatte sich auf den Rücken gelegt, um immer den Bereich über seinem Kopf beobachten zu können. Sobald das Schiff nämlich einen der Präferenzstränge kreuzte, bedeutete es für ihn eine Fluchtmöglichkeit. Er konnte dann aus dem Schiff verschwinden, egal ob es einen Schutzschirm besaß oder nicht. Er wechselte in den Psiraum über und konnte ohne Zeitverlust hingelangen, wohin er wollte.
Sein Ziel war der Ausgangspunkt seiner Reise. Er wollte nach Sabhal zurückkehren und dort dafür sorgen, daß die gewonnenen Informationen weitergegeben wurden.
„Das Schiff schießt", meldete die Netzkombination. „Es löst Waffen aus. Es muß sich in Kampfhandlungen befinden! Ich schleuse den Funkspruch durch eine Strukturlücke!"
Eine leichte Erschütterung durcheilte die HIRRGOM. Eine weitere folgte. Und dann spürte Perry wieder dieses Unbehagen, so als schauten die Wände seines Gefängnisses ihn an. Sein Anzug meldete, daß der Kombinationsschirm, der die Zelle umgab, deaktiviert wurde.
Der Eingang öffnete sich. Die strahlenden Mündungen zweier Waffen wurden sichtbar.
Eine Gestalt schob sich herein, und Rhodan richtete sich verwundert auf.
Der Nakk kam. Sie schickten ihn zu seiner Bewachung. Das war mehr als verwunderlich, und es alarmierte den Netzgänger. Der Nakk war ein psisensibles Wesen und besaß die Fähigkeit, psionische Kraftfelder wahrzunehmen. Er konnte einen Präferenzstrang erkennen und es womöglich verhindern, daß Rhodan
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