1307 - Vorstoß in den Dunklen Himmel

Titel: 1307 - Vorstoß in den Dunklen Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

Vom Netzwerk:

dann könntest du es unter mir weit bringen. Ein Permit wäre dann ohne weiteres drin."
    „Ich führe keine Totenliste..."
    „Entscheide dich!" Das Gesicht des Panish verhärtete sich. „Ja oder nein?"
    „In Ordnung, ich bin dein Mann", sagte Alaska. „Ich hätte zuvor nur noch einiges zu erledigen."
    Der Zwerg-Gavvron feixte.
    „Ich auch. In zwei Wochen bin ich zurück, dann brechen wir in den Dunklen Himmel auf.
    Für dich hoffe ich, daß du deine Geschäfte hier abwickeln kannst, denn du wirst Eklitt nicht verlassen."
    „Das ist auch nicht notwendig."
    Alaska ging ohne ein Wort des Abschieds. Im Korridor erwarteten ihn wieder die beiden Humanoiden in den klobigen Kampfanzügen. Er konnte sie keinem der ESTARTU-Völker zuordnen, sie stammten weder von den Gavvron noch von den Mlironern ab. Für ihre Größe von etwas über 1,60 Meter hatten sie zu große Köpfe, ihre wirre, rostbraune Haartracht war für Alaska auch kein markantes Merkmal.
    „Gehört ihr zur Stammbesatzung, oder wurdet ihr ebenfalls erst rekrutiert?" fragte er.
    Aber sie gaben keine Antwort. Alaska zuckte die Schultern. „Jedenfalls sind wir von nun an Kollegen. Auf reiche Beute!"
    Ihre Gesichter blieben ausdruckslos, bis sie ihn an der Schleuse abgeliefert hatten.
    Alaska ließ sich von Voso Mii, der sein Glück nicht fassen konnte, „Saedy" vermittelt zu haben, zum Hotel zurückbringen. Der Ophaler wollte sogar einen Freudengesang anstimmen, was Alaska jedoch mit einem Hinweis auf sein empfindliches Gehör verhindern konnte. Danach verlief die Tauchfahrt durch die biokinetische Landschaft schweigend. Alaska sah immer wieder die beiden Bildnisse aus des Panishs Totenliste vor sich. War das eine erste echte Spur?

    *

    Alaska behielt das Apartment, hinterließ an der Rezeption aber die Nachricht, daß er für einige Tage in den Orbit gehen wolle. Dann startete er mit dem Beiboot zur TALSAMON - und niemand hielt ihn auf. An Bord seines Schiffes angekommen, erfuhr er auch warum.
    Der Bordsyntron hatte eine Nachricht von Balmegh gespeichert, die lautete: „Was mir lieb ist, das halte ich fest."
    Die TALSAMON wurde mit Traktorstrahlen „festgehalten". Das störte Alaska aber in keiner Weise. Er hatte das Schiff vorsorglich an Koordinaten verankert, die von einem Präferenzstrang durchlaufen wurden. Er konnte jederzeit sein Schiff per persönlichem Sprung verlassen. Und das hatte er auch vor. Zuerst hinterließ er aber im Funkbeantworter die Nachricht, daß er im Orbit von Eklitt auf eine mehrere Tage dauernde Vergnügungstour gehe und erst danach wieder erreichbar sei.
    Nachdem Alaska diese Vorbereitungen abgeschlossen hatte, begab er sich in den Laderaum, der in der Heckzone lag und ein Viertel des Schiffsvolumens beanspruchte. In der Regel war hier, und unmittelbar hinter der Schleuse, die DORIFER-Kapsel von fünfzehn Metern Länge untergebracht. Doch bei Flügen in exponierte Gebiete ließ Alaska sie für gewöhnlich im Einsatzgebiet zurück, nämlich an der DORIFER-Station. Eklitt hatte eine solche „exponierte Lage", und darum war der Laderaum leer.
    Dem durch den psionischen Imprint geschulten Auge eines Netzgängers zeigte sich allerdings eine halbkugelige Leuchterscheinung. Sie konnte mit herkömmlichen Ortungsgeräten nicht angemessen und von Wesen, die keine Gänger des Netzes waren, auch nicht wahrgenommen werden. Denn es handelte sich dabei um einen Präferenzstrang, eine jener Feldlinien, die nur die Gänger des Netzes zur Fortbewegung verwenden konnten.
    Alaska zog kurz die KARTE zu Rate, die in die Pikocomputer seiner Netzkombination eingespeichert war. In diesem kartographischen Werk war das gesamte Netz von Präferenzsträngen mitsamt allen Knotenpunkten und den Stützpunkten, allgemein als „Gorim-Stationen" bekannt, verzeichnet.
    Er wählte einen Stützpunkt, der auf dem Weg zu seinem Ziel lag, wiewohl er auch einen Umweg hätte machen können, ohne einen besonderen Zeitverlust hinnehmen zu müssen.
    Er begab sich in die Leuchterscheinung und dachte sich an den gewählten Informationsknotenpunkt. Der bloße Gedanke genügte, und der Präferenzstrang nahm ihn auf und trug ihn per Absoluter Bewegung an das gewünschte Ziel.
    Obwohl Alaska die Reise durch das psionische Netz bewußt miterlebte, beobachten konnte, wie er an Abzweigungen von einer Bahn auf die andere überglitt, und trotz des subjektiven Gefühls, daß sein Transfer eine gewisse Zeit dauerte, verlief er nach den Uhren des Standarduniversums ohne jeden