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1307 - Vorstoß in den Dunklen Himmel

Titel: 1307 - Vorstoß in den Dunklen Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Panorama-Sichtscheibe stand, die einen Ausblick in die biokinetische Landschaft gewährte. Das Wohnmobil hatte seine Tiefenfahrt gestoppt und ruhte nun in einer Höhle, deren pulsierende Wände von fluoreszierenden Pflanzen übersät waren.
    „Was für ein faszinierender Anblick!" sagte die Stimme von vorhin. Der Sessel drehte sich um 180 Grad, so daß Alaska den Sprecher zu sehen bekam. Es handelte sich um den „Kleinen", wie Voso ihn beschrieben hatte. An den knochigen, vorspringenden Augenbrauenwülsten war er eindeutig als Gavvron zu erkennen, allerdings war er um ein Drittel kleiner als jene Gavvron, die Alaska bisher kennen gelernt hatte. Er trug einen Shant, der ihn als Upanishad-Absolvent auszeichnete. Und er hatte die Arme auf die Lehne des Kontursessels gestützt, die Linke war jedoch bis zum Ellenbogengelenk unsichtbar. Was verbarg er darunter?
    „Mach es dir gemütlich, Alaska Saedelaere", sagte der Zwerg-Gavvron und wies auf einen Forming-Sessel, der sich den Bedürfnissen aller möglichen Lebewesen anpassen konnte. „Oder darf ich dich Saedy nennen?"
    „Das steht nur meinen Freunden zu", erwiderte Alaska. „Und wie kann ich dich nennen?"
    „Panish genügt - bis wir uns näher kennen gelernt haben", sagte der Gavvron. „Erzähle mir etwas über dich, damit ich dich anheuere oder den Fluoresziden da draußen überlasse. Dir ist sicher nicht unbekannt, was diese Parasiten mit Sauerstoffatmern anstellen."
    „Ich mußte es schon einmal mitansehen", erwiderte Alaska. „Ein solcher Anblick stößt mich ab. Und ich finde Intelligenzwesen widerlich, die sich daran ergötzen. Ich habe dir nichts zu erzählen. Entweder du erklärst dich, oder ich verschwinde wieder."
    Der Zwerg-Gavvron lächelte.
    „Ich könnte dich auf der Stelle vernichten", sagte er. „Aber zu deinem Glück brauche ich Leute deines Schlages. Kämpfer, die keine Angst und keine Ehrfurcht haben, die für ihren eigenen Vorteil vor nichts zurückschrecken. Als Belohnung winken dafür Reichtum und Macht!"
    „Und wofür das alles?"
    Der Zwerg-Gavvron beugte sich nach vorne und erhob sich halb aus dem Sessel. Dabei stützte er sich auch mit seiner unsichtbaren Linken ab. Er fixierte Alaska mit den Augen, als wolle er ihn hypnotisieren, aber Alaska hielt seinem Blick stand. Das machte den Zwerg-Gavvron so wütend, daß er aufsprang und den Raum mit trippelnden Schritten durcheilte.
    „Ich könnte dich töten!" rief er aufgebracht. „Ich könnte dich gefangen nehmen und dich zwingen, mir zu gehorchen. Durch tausend Höllen könnte ich dich jagen, um dich gefügig zu machen ... Aber irgendwie habe ich Gefallen an dir gefunden. Und ich brauche für mein Unternehmen freie Männer, Kämpfer, die ihr Leben freiwillig für das große Abenteuer aufs Spiel setzen. Warst du schon im Dunklen Himmel?" fragte der Panish dann unverhofft.
    „Ja", sagte Alaska knapp. „Was willst du dort?"
    „Ich habe nicht gesagt, daß der Dunkle Himmel mein Ziel ist", erwiderte der Zwerg-Gavvron ungehalten. „Aber der Ort ist in etwa mit dem Hoheitsgebiet der ESTARTU vergleichbar. Ich brauche die Kämpfer für einen kosmischen Coup, der einer Herausforderung an eine Superintelligenz gleichkommt. Traust du dir das zu?"
    „Ich habe gehört, daß ESTARTU hier nicht mehr lebt", meinte Alaska.
    „Komm mir nicht mit solchen Spitzfindigkeiten", rief der Zwerg-Gavvron zornig. Aber Alaska kam zur Meinung, daß sein Zorn nur gespielt war; ein Panish mußte sich besser in der Gewalt haben. „Also schön, ich will es dir verraten. Mein Ziel ist der Dunkle Himmel.
    Dort gibt es etwas, ein Machtinstrument, wenn man so will, das ich mir unbedingt holen will. Ich brauche es, um meine eigene Macht zu festigen. Mehr kann ich dir noch nicht verraten, aber du wirst die Einzelheiten zum gegebenen Zeitpunkt erfahren."
    „Ich habe dir mit keinem Wort zugesagt", erwiderte Alaska, und er war in diesem Augenblick entschlossen, sich mit dem Zwerg-Gavvron nicht einzulassen.
    „Weil du nicht ermessen kannst, welche Zukunftschancen ich dir biete", rief der Panish.
    „Ich bin im Begriff, etwas aufzubauen, das in wenigen Jahren schon zum stärksten Machtfaktor dieser Mächtigkeitsballung werden kann. Das klingt für dich unverständlich, weil für dich die Ewigen Krieger die höchste Instanz sind. Aber ich sage dir, was meinesgleichen und ich begründen, das könnte eines Tages mehr wert sein als der Kriegerstatus."
    „Ich bin kein Rebell", sagte Alaska. „Ich habe nicht die Absicht,

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