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1307 - Vorstoß in den Dunklen Himmel

Titel: 1307 - Vorstoß in den Dunklen Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erklären."
    Er holte den kleinen, dicken Mann mühelos ein und hielt ihn von hinten an den Schultern fest, ohne sich darüber Gedanken zu machen, daß Rakkells für ihn materiell war, obwohl er aus einer anderen Existenzebene und einer anderen Zeit stammte.
    So vehement sich der kleine Terraner auch zur Wehr setzte, Alaska ließ ihn nicht los. Er schrie ihn an: „Seit wir beide, Sie und ich, zusammen mit Kytoma diese Stadt betreten haben, sind sechshundert Jahre vergangen! Begreifen Sie das, Rakkells. Sie sitzen hier über ein halbes Jahrtausend fest!"
    Der kleine Mann sackte in sich zusammen. Alaska war nicht sicher, daß er überhaupt begriff, was er ihm sagte.
    „Ich kann nicht mehr", sagte Rakkells. „Ich gebe auf."
    „Vergessen Sie das Gewesene", redete ihm Alaska zu. „Es gibt für Sie eine Chance, die Stadt zu verlassen. Waschbär, begreife, Mann, ich kann dich hier vielleicht herausholen!"
    Rakkells nickte mit großen Augen und offenem Mund. Alaska machte sich nicht die Mühe, ihm die Dinge zu erklären zu versuchen. Er hoffte nur, daß der andere nicht noch den Verstand verlor.
    Er klopfte dem Dicken auf die fleischige Schulter.
    „Waschbär, wir schaffen es! Kopf hoch."
    Rakkells nickte ergeben. Sein Blick war ins Leere gerichtet. In seiner abgerissenen, antiken Kombination erweckte er den Eindruck eines grotesken Fossils. Wie ein präpariertes, ausgestopftes Schaumodell, das bis zu diesem Augenblick von einem Kraftquell gespeist worden war, der nun aber deaktiviert worden war.
    „Ich nehme dich mit, alter Junge", redete Alaska auf ihn ein. „Ich hole dich mit in meine Existenzebene. Ich schaffe das. Und vielleicht wird noch ein Gänger des Netzes aus dir."
    Der Captain zeigte keine Reaktion. Als Alaska ihn am Oberarm packte und ihn mit sich führte, ließ er es apathisch geschehen. Willenlos trottete er in Alaskas Griff neben ihm her.
    „Du wirst schon wieder, Waschbär", versicherte Alaska. „Was meinst du?" Keine Antwort. „He, Mann, rede. Kannst du dich an das seltsame Mädchen in dem weißen Kleid erinnern, das uns hier hergebracht hat? Dich wollte sie eigentlich gar nicht mitnehmen.
    Aber du hast sie in meiner Kabine überrascht, und da blieb ihr keine andere Wahl, als sich dich zu schnappen ..."
    Es half alles nichts, Rakkells war durch nichts zu motivieren, seine Lebensgeister wieder zu wecken.
    Alaska hielt an und drehte den Captain mit dem Gesicht zu sich. Er hob seinen Kopf am Kinn und suchte seinen Blick. Aber Rakkells sah durch ihn hindurch.
    „Paß jetzt gut auf, Waschbär", sagte Alaska eindringlich. „Wir werden gemeinsam aus dieser Existenzebene verschwinden. Du brauchst nichts anderes zu tun, als dich an mir festzuhalten und auf mich zu konzentrieren. Denke scharf an mich. Du brauchst kein Telepath zu sein, nicht in mein Innerstes zu blicken. Es genügt, wenn du dir meiner Person voll bewußt wirst. Okay?"
    Rakkells blubberte irgend etwas. Alaska hoffte, daß der andere seinen Verstand noch so weit beisammen hatte, daß er sich seiner Gegenwart bewußt war.
    „Versuchen wir es", sagte Alaska. „Halte dich an mir fest, etwa so!"
    Alaska nahm die fleischigen, kraftlosen Arme, hob sie an und legte sie sich um die Taille. Rakkells Handflächen waren eiskalt, aber wenigstens übten sie einen gewissen Druck aus.
    „Halt mich fest - jetzt!" sagte Alaska und fädelte sich in das psionische Netz ein. Sofort hatte er Kontakt mit Testare.
    „Was ist passiert?" erkundigte sich sein Symbiont. „Hast du ...?"
    Als Alaska erkannte, daß Rakkells nicht bei ihm war, kehrte er sofort wieder in den Wandelkristall zurück. Diesmal fand er sich jedoch in einem anderen, auf noch seltsamere Weise aus dem Winkel geratenen Raum wieder - und somit auch einer anderen Existenzebene. Von Rakkells fehlte jede Spur.
    Alaska sprang noch einige Male zwischen dem psionischen Netz und den Existenzebenen des Wandelkristalls hin und her. Er kam jedes Mal woanders heraus, aber auf keiner dieser Existenzebenen fand er eine Spur von Captain Chirkio Rakkells.
    Er glaubte auch nicht, daß er ihn jemals wiederfinden würde. Die Chancen standen eins zu unendlich.
    Es war schon ein unglaublicher Zufall gewesen, daß er die Existenzebene mit Rakkells überhaupt einmal gefunden hatte ...
    „Nein, kein Zufall", widersprach Testare. „Die Stadt hat dir einen Streich gespielt. Laß dich nicht weiter narren, Alaska."
    „Du hast recht", stimmte Alaska zu. „Machen wir, daß wir wegkommen."
    „Zurück in die

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