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1309 - Drei Leichen bis zum Teufel

1309 - Drei Leichen bis zum Teufel

Titel: 1309 - Drei Leichen bis zum Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stehen. Er schaute in den Kinderwagen. »Wie geht es denn dem Nachwuchs?«
    »Gut. Er schläft. Er ist zufrieden.«
    »Das ist klasse.« Der Rentner nickte ihr zu. »Und was ist mit Ihnen? Wie geht es Ihnen?«
    »Nun ja…«
    »Nicht so gut?«
    »Es ging schon mal besser.«
    »Oh, das tut mir Leid.« Es war zu sehen, dass er es ehrlich meinte. »Haben Sie Ärger gehabt?«
    »Nein, nicht direkt.« Cathy schaute auf ihre Hände, die den Griff des Wagens umklammert hielten. »Es ging schon mal besser, sagen wir so. Ich habe wohl einen schlechten Tag.«
    »Das muss am Wetter liegen«, sagte der Mann mit dem hellen Oberlippenbart.
    »Nicht bei mir. Ich habe heute einen Anruf erhalten, der nicht gut gewesen ist.«
    »Ja, das kann passieren. Aber Sie sollten sich deshalb nicht den Tag verderben lassen, Cathy. Auch nicht durch das Wetter. Ich habe gehört, dass es sich übermorgen schon wieder ändern soll. Und bei Anrufen… na ja, da sollte man am besten nicht abheben.«
    »Es war ein Mann, den ich mal geliebt habe.« Cathy hatte den Satz gar nicht sagen wollen. Er war ihr einfach so herausgerutscht.
    Jetzt erschrak sie über sich selbst.
    Mr. Crawford schaute sie an. »Doch nicht etwa der Vater Ihres Kindes?«
    »Nein, der nicht.« Sie lächelte krampfhaft und nickte. »Jetzt möchte ich Sie nicht länger aufhalten, Mr. Crawford. Ich habe schon genug geredet.«
    »Das macht nichts, Cathy. Ich habe Zeit. Wenn Sie wollen, gehe ich ein Stück mit Ihnen.«
    »Echt?«
    »Klar doch.« Er lächelte. »Ganz echt.« Dann zwinkerte er ihr zu.
    »Ich schiebe sogar den Kinderwagen, wenn Sie wollen. Ist schon verflixt lange her, dass ich so etwas getan habe.«
    »Nein, nein, das ist nicht nötig, Mr. Crawford. Es reicht, wenn Sie an meiner Seite bleiben.«
    »Das tue ich gern. Und wenn Sie Lust haben, gehen wir noch eine Tasse Kaffee trinken, falls es ihr Söhnchen zulässt und nicht anfängt zu protestieren.«
    »Danke, ich nehme Ihr Angebot gern an.«
    Sie gingen weiter. Der See blieb noch an ihrer linken Seite. Nach etwas mehr als zwei Minuten hatten sie sein hinteres Ende erreicht.
    Der Weg führte in eine Kurve. Um einen Baum war hier eine Bank gebaut worden, auf der auch niemand saß.
    »Sie kommen mir wirklich sehr bedrückt vor«, nahm der Mann den Gesprächsfaden wieder auf.
    Cathy hob die Schultern. »Nun ja…«
    »Der Anruf?«
    Sie nickte.
    »Hat er Sie so stark getroffen?«
    Cathy blieb stehen. Sie schaute Mr. Crawford an und ärgerte sich darüber, dass sich ihre Augen mit Tränen füllten. »Ja, das hat er«, gab sie zu. »Das ist ein regelrechter Psycho-Terror gewesen. Ich habe gedacht, dass die Affäre vorbei ist, aber da habe ich mich geirrt. Nicht für ihn. Er will wieder anfangen.«
    »Und Sie nicht?«
    »Auf keinen Fall.«
    »Haben Sie ihm das zu verstehen gegeben?«
    Cathy Green lachte bitter auf. »Darauf können Sie sich verlassen. Ich denke, dass er nicht aufhören wird. Ich kann es mir nicht vorstellen. Der ist vom Wahnsinn befallen. Der ist verrückt und völlig von der Rolle.«
    Mr. Crawford warf ihr einen ernsten Blick zu. »Haben Sie schon darüber nachgedacht, was Sie jetzt unternehmen werden?«
    »Nein.«
    »Aber Sie fühlen sich bedroht?«
    »Das schon.«
    »Dann würde ich an Ihrer Stelle die Polizei einschalten. Noch nicht sofort, aber sollte er noch einmal anrufen und Sie wieder belästigen, dann würde ich an Ihrer Stelle schon die Polizei einweihen.«
    »Die lachen mich aus.«
    »Warum sollten Sie?«
    »Weil sie so etwas nicht ernst nehmen. Anrufe dieser Art kommen öfter vor. Kein Polizist mischt sich in eine Beziehungskrise ein.«
    Mr. Crawford lächelte weise. »Das mag schon sein, aber ihre Krise ist vorbei, Cathy. Die Beziehung auch. Da liegen die Dinge anders. Da sollte schon einer den anderen in Ruhe lassen.«
    »Er wird es wohl nicht tun.«
    Der ältere Mann zuckte mit den Schultern. »Mehr kann ich Ihnen nicht sagen, Cathy. Oder eines noch. Schauen Sie in Ihren Kinderwagen hinein. Sie werden noch gebraucht.«
    »Ja, das weiß ich. Das hoffe ich. Ich wollte das Kind ja haben. Rudy ist mein ganzes Glück. Ich habe ihn nach meinem verstorbenen Onkel genannt, den ich als Kind so geliebt habe. Er war immer toll. In seiner Nähe habe ich mich wirklich wohl gefühlt. Aber das ist vorbei. Vor zwei Jahren ist er verunglückt. Er war beim Bau. Durch eine Unachtsamkeit fiel er vom Gerüst. Mehr als zehn Meter tief. Da war nichts zu machen.«
    Crawford nickte. »Sie haben Recht. Manchmal bringt das

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