Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1309 - Drei Leichen bis zum Teufel

1309 - Drei Leichen bis zum Teufel

Titel: 1309 - Drei Leichen bis zum Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Tigerin zu werden. »Das wirst du nicht tun!«, flüsterte sie. »Ich warne dich. Du wirst dem Jungen kein Haar krümmen!«
    »Große Worte.«
    »Die ich einhalten werde!«
    Er schwieg. Er schüttelte nur den Kopf. Seine Augen schienen dunkel zu glühen. Er schaute sich um. Im Moment gab es keine Zeugen. Die Umgebung war leer. Zumindest auf den ersten Blick.
    Cathy wusste auch nicht, ob sie sich Zeugen wünschte. Diese Menschen hätten zu schnell in Lebensgefahr sein können.
    Alles war falsch gelaufen, aber Dario Silva war zufrieden. Er veränderte seinen Standort. Mit kurzen, fast lautlosen Schritten schlug er einen Bogen und sorgte dafür, dass es zwischen ihm und der Frau nichts mehr als Hindernis gab. Der Kinderwagen störte nicht mehr. Er hatte freie Bahn und fixierte Cathy.
    Sie war plötzlich ganz ruhig geworden. Sie kam sich vor, als wäre sie mit dem Boden verwachsen. Die junge Frau tat nichts, und trotzdem wuchs sie über sich hinaus. In ihr steckte eine wahnsinnige Kraft. Sie fühlte sich so groß wie eine Riesin und schaffte es auch, Dario in die Augen zu sehen.
    Sie wollte ihn unsicher machen. Möglicherweise auch bannen.
    Ihn davon abhalten, sie und den Kleinen zu töten. Woher sie die Kraft nahm, wusste sie selbst nicht. So etwas konnte wohl nur einer Mutter passieren, die sich mit allem, was sie besaß, für ihr Kind einsetzte. Anders war dies nicht möglich.
    Das Messer interessierte Cathy auch nicht. Es waren die Augen des Mannes, die sie nicht aus dem Blick ließ. In ihm steckte eine starke Kraft, aber sie baute dazu einen Gegenpol auf.
    Das merkte er und zeigte sich leicht irritiert. Er runzelte die Stirn.
    »Was ist?«
    »Nichts ist. Nur eines. Du vertraust auf den Teufel, das weiß ich. Aber ich vertraue auf eine andere Person. Ich weiß, dass sie mich nicht verlässt. Sie verlässt keinen Menschen, auch wenn es manchmal so aussieht. Ich vertraue auf Gott. Er ist es, der mich beschützen wird, das schwöre ich dir.«
    Der Killer schüttelte den Kopf. Er sah aus, als wusste er nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Dann fing er an zu grinsen, und mit leiser, zischender Stimme fragte er: »Gott? Hast du wirklich Gott gesagt, Cathy?«
    »Ja!«
    Er lachte. Er riss dabei weit den Mund auf. Nie zuvor hatte Cathy einen Menschen so lachen hören. Es war kein normales Lachen.
    Mehr ein Kichern, ein Schnappen nach Luft, dazwischen ein Glucksen, und zudem schüttelte er seinen Körper.
    Schlagartig hörte er auf. Wut hatte ihn überschwemmt, das war deutlich zu erkennen. »Du bist verrückt, Cathy. Wie kannst du nur so etwas sagen? Das ist der reine Wahnsinn. Gott!«, keuchte er, »wer ist schon Gott? Was oder wer ist er im Vergleich zu meinem Beschützer und Herrn? Er ist ein Nichts. Er hat die Menschen allein gelassen. Er muss sie allein lassen, weil er gar nicht anders kann. Ich war bei Doreen Lester. Ich habe sie erstochen. Und wo ist da der Gott gewesen? Weg, verschwunden. Aber mich hat der Teufel beschützt. Als ich in die Tiefe sprang, da ist er es gewesen, der mich aufgefangen hat. Ich bin nicht am Boden zerschmettert. Ich konnte aufstehen und weitermachen. Und das, weil ich auf ihn vertraut habe. Auf ihn allein, begreifst du das?«
    »Ja, ich begreife es«, sagte Cathy, die plötzlich sehr ruhig geworden war. »Aber ich weiß auch, dass er einen Menschen nicht verlässt. Da kannst du sagen, was du willst.«
    »Wir werden es erleben. Du wirst es erleben. Am eigenen Leib. Ich bin gespannt, was du sagst, wenn du das Messer spürst, das langsam in deinen Körper dringt.«
    Er ließ sich auf keine Diskussion mehr ein. Er wollte den Tod seiner ehemaligen Geliebten.
    Nur einen Schritt brauchte er nach vorn zu gehen. Jetzt war seine Chance zum Greifen nah.
    »Du wirst…«
    Er brach ab. Etwas anderes trat ein. In diesem Augenblick erwachte Rudy und begann zu schreien…
    ***
    Die beiden Polizisten standen vor dem Haus und wirkten leicht verunsichert. Wir hatten gestoppt und waren aus dem Wagen gesprungen. Die Ausweise brauchten wir nicht zu zeigen. Man kannte uns schließlich.
    »Was hat es gegeben?«
    »Die Frau ist nicht da!«
    »Waren Sie in Ihrer Wohnung?«, fragte Suko.
    »Ja, man hat uns aufgeschlossen. Die Vermieterin hat es getan. Aber dort war auch nichts.«
    Als wäre ein Stichwort gefallen, wurde die Haustür von innen geöffnet. Eine Frau erschien, die uns verunsichert anschaute. Sie stellte sich als Mrs. Cole vor. Wir erfuhren, dass sie die Vermieterin des Hauses war.
    In der Nähe hatten

Weitere Kostenlose Bücher