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1309 - Heiße Fracht für Terra

Titel: 1309 - Heiße Fracht für Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in die Nähe des kosmischen Leuchtfeuers. Ich würde sagen, es handelt sich um eine Falle, d|e Stygian eingerichtet hat."
    „Ja, so sieht es aus", sagte Fazzy dumpf. „Also hat er auch die beiden anderen auf dem Gewissen. Alle siebenundzwanzig."
    Er schwieg. Julian Tifflor mußte ihn daran erinnern, daß es zwei Dinge waren, über die er hatte Bescheid haben wollen.
    „O ja!" Fazzy schrak aus seiner Grübelei auf. „Was ist aus Stalker geworden?
    Irgendwann war einmal davon die Rede, er sei von Stygian im Zweikampf besiegt worden.
    Was ist daran wahr?"
    Ein merkwürdiger Ausdruck erschien auf Tifflors Gesicht. Eben will er mich reinlegen, ging es Fazzy durch den Sinn.
    „Es gab einen Zweikampf zwischen den beiden Sothos", sagte er. „Stalker unterlag. Was danach aus ihm geworden ist, weiß kaum jemand."
    Fazzy horchte den Worten aufmerksam hinterher.
    „Kaum jemand", wiederholte er mit derselben Betonung, die auch Tifflor gebraucht hatte.
    „Könnte es sein, daß du einer von den wenigen bist, die Bescheid wissen?"
    „Könnte sein", gab Tifflor lächelnd zu. „Denk daran: Wer wenig weiß, kann nicht viel verraten."
    Da wußte Fazzy, daß er vorläufig über Stalker nichts in Erfahrung bringen würde. Daß aus dem Schicksal des ehemaligen Sothos ein Geheimnis gemacht wurde, gab ihm zu denken. Stalker schien in den Plänen der GOI eine wichtige Rolle zu spielen.
     
    3.
     
    Apas - das Herz der Nation! So nannten die Blues den Planeten, der aus dem Raum einem türkisfarbenen, mit dem strahlendweißen Hermelin vereinzelter Wolkenfelder geschmückten Ball glich. War Gatas das Gehirn, so kam Apas der Titel des Herzens zu.
    Und darauf bildeten sich die Apasos etwas ein.
    Als vor mehr als siebzehn Jahren die Chronofossilien eines nach dem anderen aktiviert worden und psionische Schockwellen durch die Milchstraße gebrandet waren, da hatte sich in der Seele der Blues, die bis dahin als das gefühlsärmste unter den galaktischen Völkern galten, eine seltsame Wandlung vollzogen. Die Blues hatten, angeregt durch den parapsychischen Schock, die Emotion entdeckt. Früher hätte der Name Herz der Nation einem Blue nur ein gelangweiltes Blinzeln der beiden rückwärtigen Augen entlockt.
    Seitdem jedoch die Blues „mit Seele begabt" waren - so hatte es Krohn Meysenhart in seiner Sendung BLICK DURCH DIE MILCHSTRASSE ausgedrückt - war für sie „das Herz" von Bedeutung.
    Apas war früher eine Industriewelt gewesen. Riesige, Dutzende von Millionen Bewohnern zählende Städte hatten das Bild der Oberfläche geprägt. Aber schließlich war die Ara der Mischkultur, in der Industriegelände und Wohngebiete nebeneinander existierten, auch für die Apasos zu Ende gegangen. Die Industrie war ausgelagert worden. Die große, rötliche Sonne Pahl besaß insgesamt 11 Planeten. Insgesamt fünf davon hatten sich die Apasos nutzbar gemacht. Apas selbst war zur Wohnwelt geworden.
    Das kleine Reich der Apasos, selbständiges Mitglied der Großen Nation der Blues und seit gut 16 Jahren auch im Galaktikum vertreten, wurde von hier aus verwaltet. Nur eine einzige Großstadt kündete noch von der städtebaulichen Megalomanie vergangener Jahrhunderte: Puhit, das Regierungszentrum.
    Der mächtige Raumhafen lag weit außerhalb der Hauptstadt. Der GOI-Transporter hatte die Einsatzgruppe Slutch ohne Zwischenfall auf einer der großen Raumstationen abgesetzt, die im Synchronorbit über der türkisfarbenen Welt standen. Fazzy war früher einmal hier gewesen, lange bevor er den Drang verspürt hatte, Vironaut zu werden. Er erinnerte sich an den turbulenten Betrieb, der damals im Innern und in der Umgebung der Station geherrscht hatte. Jetzt waren die Hallen und Gänge fast leer. Nur drei Raumschiffe hingen an den Tunneldocks. Eine einzige Fähre stand bereit, die Ankommenden zur Oberfläche des Planeten hinab zu verfrachten.
    Die Gefahr warf ihren Schatten voraus. Auf der Eastside wurde nicht mehr viel gereist.
    Niemand kannte die Pläne des Sothos, aber es lag auf der Hand, daß er eines Tages etwas gegen die störrischen Blues unternehmen werde. Die Touristen mieden den Ostsektor, und die Blues blieben zu Hause.
    Fazzy Slutch und seine Begleiter passierten eine Robotkontrolle, bei der sie sich auszuweisen sowie Ursprungs- und Zielort ihrer Reise zu nennen hatten. Die Kontrolle bereitete ihnen keine Schwierigkeiten. Sie waren mit Identifikationen ausgestattet, die selbst der intensivsten Prüfung standhielten. Ihre Reise nach Aralon war vorgebucht.

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