1309 - Heiße Fracht für Terra
Sie brauchten nur mit der Hilfe einer der apasischen Agenturen ein passendes Raumschiff zu finden.
„Es gibt nur noch wenige", sagte der Robot, nachdem die Kontrolle beendet war, „die um des Vergnügens und der Wißbegierde willen auf unserer schönen Welt Station machen.
Wir heißen euch darum besonders herzlich willkommen."
Vierzig Minuten nach der Ankunft bestiegen die Vironauten die Fähre. Sie waren die einzigen Fahrgäste. Kurze Zeit später landeten sie auf dem Raumhafen Puhit und ließen sich von einem automatischen Hafenzubringer an den Nordrand der Stadt fahren.
Unterwegs erkundigten sie sich bei ihrem Fahrzeug nach der Verfügbarkeit von Unterkünften und erfuhren, daß die Hoteliers von Puhit schon seit Jahren am Jammern seien, weil keine Gäste mehr kamen, und daß mehrere Hotels aus Mangel an Geschäft bereits geschlossen hätten. Sie entschieden sich für eine Herberge mit dem ansprechenden Namen Yimüit Kärdieehl, was auf terranisch Herzlich willkommen hieß, und hatten ihre Wahl nicht zu bereuen. Yimüit Kärdieehl bestand aus zahlreichen kleinen, jeweils zwei Appartements umfassenden Wohneinheiten, die in einen malerisch gestalteten Park eingebettet waren. Das Hauptgebäude, im Zentrum des Komplexes gelegen, enthielt mehrere Restaurants, Vergnügungsmöglichkeiten aller Art, Konferenzräume, eine Hyperfunkstation und sonstige Annehmlichkeiten der modernen Zivilisation.
Fazzy Slutchs Plan war einfach. Ein jeder würde sich von seiner Unterkunft aus um Anschlußverbindungen nach Aralon bemühen. Ob sie zusammen reisten oder getrennt, spielte keine Rolle. Wichtig war, daß sie nicht später als am 11. Februar auf der Zentralwelt der Aras eintrafen.
Fazzy machte sich sofort an die Arbeit, nachdem er sich in seinem Appartement umgesehen und mit Hilfe des Sensoren seines Touristenanzugs vergewissert hatte, daß es nirgendwo Abhörgeräte oder optische Spione gab. Die Kommunikationseinheit seiner Unterkunft bestand äußerlich aus einem kleinen, rechteckigen, mit sechs Funktionstasten ausgestatteten Gerät, das einem Daipad, wie es an Bord galaktischer Raumschiffe verwendet wurde, nicht unähnlich sah. Fazzy begriff die Handhabung des Instruments ohne Schwierigkeiten. Ein Computer begann, zu ihm zu sprechen. Er sprach Interkosmo.
Fazzy äußerte seine Wünsche. Innerhalb weniger Minuten hatte er festgestellt, daß während der nächsten zehn Tage nur ein einziges Raumschiff von Apas nonstop nach Aralon fliegen würde. Es war ein Frachter mit Unterbringungsmöglichkeiten von insgesamt 160 Passagieren. Von den Passagierkabinen waren bisher nur dreizehn belegt. Fazzy buchte eine Kabine für sich und erhielt wenige Sekunden später die Bestätigung, daß die Buchung verbindlich akzeptiert worden war. Erst danach ließ er sich eine Reihe anderer Verbindungen mit Aralon auflisten. Der Computer erstellte eine Videofläche und spielte ihm die Daten von vier weiteren Raumschiffen vor, die in Kürze über Apas anlegen und später nach Aralon weiterfliegen würden. Keines davon flog Aralon unmittelbar an. Die Flugpläne waren ungewiß. Für keines der Schiffe wurde gewährleistet, daß es auf Aralon vor dem oder spätestens am 11. Februar 446 eintreffen würde. Fazzy Slutch trennte die Verbindung mit dem Computer und schmunzelte. Sie würden alle gemeinsam reisen.
*
Die Restaurants des Yimüit Kärdieehl waren für die Touristenströme eingerichtet, die früher um diese Jahreszeit die Südhalbkugel des Planeten heimzusuchen pflegten. Die Hotelleitung trug der veränderten Situation Rechnung, indem sie Zwischenwände aus Formenergie einziehen ließ, damit die Speisesäle in ihrer großzügigen Weite nicht gar zu verlassen wirkten.
Die Vironauten benahmen sich, wie man es von einer Gruppe von Touristen erwartet: laut und übermütig. Sie hatten eine große, mit Autoservice ausgestattete Tafel für sich reserviert. Außer dem ihren waren nur wenige Tische besetzt. Etwa die Hälfte der Gäste waren Blues, vermutlich Einheimische oder Geschäftsreisende von Nachbarweiten. Ein paar Terraner waren zu sehen, zwei Akoninnen und eine kleine Gruppe von Topsidern, denen man einen niedrigen Tisch und sofaähnliche Liegen zur Verfügung gestellt hatte, weil sie es gewöhnt waren, im Liegen zu speisen.
Eine eigenartig gedrückte Atmosphäre herrschte in dem durch Stellwände begrenzten Raum. Die Blues, deren helles, durchdringendes Zwitschern sonst auf Dutzende von Metern zu hören war, unterhielten sich mit
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