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1309 - Heiße Fracht für Terra

Titel: 1309 - Heiße Fracht für Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geschlossen und Eskorodul mit unbekanntem Ziel verreist ist."
    Fazzy Slutch saß noch eine Weile nachdenklich; dann stand er auf.
    „Ich glaube, es wird Zeit", sagte er, „daß wir uns mit Captain Ahab in Verbindung setzen."
     
    *
     
    Die OSFARI war ein Schiff traditioneller springerscher Bauweise: eine Walze, 800 Meter lang, mit einem Durchmesser von 120 Metern. Sie lag im hellen Licht der nahen Sterne auf einem quadratischen Start- und Landeplatz, der durch ein grellgrünes Leuchtgatter eingesäumt war. Die Helligkeit der Nacht tat dem mächtigen Schiff keinen Gefallen. Sie ließ die Millionen von Schleifspuren, die interstellarer Staub in die Hülle aus Terkonit gerieben hatte, deutlich hervortreten und entblößte weite, graue Flächen des Weltraumrosts, der seine Entstehung der harten kosmischen Strahlung verdankte.
    Das Schiff war ebenso legendär wie sein Kapitän. Weit über dreihundert Millionen Lichtjahre sei die OSFAR Iin ihrem langen Leben schon geflogen, sagte das Gerücht.
    Mehr als zehn Jahre sei Captain Ahab mitunter auf einer einzigen Fahrt unterwegs. Und die Besatzung hatte Welten und Völker gesehen, die noch keinem anderen Galaktiker vor Augen gekommen waren. Die OSFAR Iwar das Flaggschiff der mächtigen Osfar-Sippe, und Captain Ahab, der in Wirklichkeit Mossek ban Osfar hieß, ihr Patriarch. Wenn man aber einen fragte, der es hätte wissen müssen, einen Hafenmeister zum Beispiel, so erfuhr man, daß außer der OSFAR Inoch kein anderes Osfar-Schiff je gesehen worden war, obwohl es ihrer Dutzende geben mußte. Sie waren weit durch die Lichtjahrmillionen des intergalaktischen Raumes verteilt. Also war es kein Wunder, daß man sie so gut wie nie zu sehen bekam.
    Zwei Stunden nach Mitternacht hatten die dreizehn Vironauten sich auf den Weg gemacht. Von Fjondar Eskorodul war die Nachricht gekommen, daß Captain Ahab bereit sei, sie zu empfangen.
    „In Anbetracht der besonderen Umstände", hatte der Pariczaner ominös gesagt, „solltet ihr euch auf eine kurze Verweilzeit vorbereiten."
    Eine kurze Verweilzeit an Bord der OSFAR I, würde einer verstehen, der Eskoroduls Mitteilung abhörte. Aber Fazzy Slutch wußte, wie es gemeint war. Ihr Aufenthalt auf Aralon näherte sich dem Ende. Die besonderen Umstände, von denen der Überschwere sprach, machten es erforderlich, daß sie die Welt der Aras so rasch wie möglich verließen.
    Der Gleiter schwebte an der narbigen Hülle des alten Schiffes entlang. Wirre Muster in psychedelischen Farben bedeckten den mächtigen Schiffskörper, als hätte ein schon halb dem Wahnsinn verfallener Künstler versucht, die Spuren des langen Aufenthalts im Weltall zu verdecken. Über der großen Bugschleuse prangte ein goldenes Symbol von dreißig Metern Höhe: die Sonne der Osfar, das Wahrzeichen der Sippe.
    In der Schleuse wurden die Vironauten von einer Gruppe bärtiger Springer erwartet. Der Empfang war zurückhaltend. Die Springer schienen den Gästen nicht zu trauen. Der Gleiter, mit dem die Vironauten gekommen waren, wurde vorläufig an Bord behalten.
    Beobachter, wenn es welche gab, sollten den Eindruck gewinnen, daß der Besuch nur von kurzer Dauer sein würde.
    „Es sind Unterkünfte für euch vorbereitet", sagte einer der Bärtigen. „Siddha hier wird euch führen. Halt! Ihr drei kommt mit mir."
    Er wies auf Fazzy Slutch, auf Veeghr und auf Vaa Zelkor. Sie folgten dem Springer wortlos. Er führte sie zu einem Antigravschacht, durch den sie ein Dutzend Decks weit in die Höhe schwebten. Ein kurzer Korridor führte zu einem kleinen Raum, der ihnen merkwürdig vertraut vorkam.
    „Wartet hier", sagte der Springer.
    Die Tür schloß sich selbsttätig, nachdem er gegangen war. Veeghr sah sich um und meinte: „Ich glaube, hier war ich schon einmal."
    „Ja", sagte Fazzy. „Nur lag der Raum damals in Eskoroduls Kontor."
    „Staubkontrolle", spottete Vaa. „Es ist weiter nichts als logisch, daß Räume, die dem gleichen Zweck dienen, auch gleiches Aussehen haben."
    Diesmal paßte Fazzy scharf auf. Er versuchte, den Einfluß zu spüren, der das elektrostatische Feld neutralisierte und den Staub von seiner Kleidung entfernte. Aber er fühlte nichts.
    Wie in Eskoroduls Kontor verging auch hier etwa eine Viertelstunde, dann öffnete sich eine Tür in der rückwärtigen Wand. Fazzy Slutch trat vor und blickte in einen dürftig beleuchteten Raum, der mit Möbelstücken, Zierrat, Bildern und Statuen so vollgestopft war, daß er den hochgewachsenen Springer, der ihn aus

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