131 - Pakt mit Luzifer
schnellen lassen. Ich
könnte mir den Spaß in meinem Frankfurter Hotel vorstellen .«
»Hast du die Schleier dabei ?«
»Könnte ich mir besorgen .«
»Ich mach dir einen anderen Vorschlag .«
»Der wäre ?«
»Um Kosten für die Anschaffung der Kostüme
und Schleier zu sparen. Wir hängen noch ein paar freie Tage an und begeben uns
in Richtung Hanau. Ganz in der Nähe wohnt ein Freund von mir. Hat einen
phantastischen Bungalow und eine entzückende Freundin. Fotomodell. Die hat
schon mal eine arabische Bauchtänzerin für eine Werbefirma gespielt. Schleier
sind genügend vorhanden. Und nichts ist zu fein gesponnen! Außerdem hat er ein
Doppelzimmer. Na, das wird ein Bauchtanz, Schwedenmädel. Da verzichte ich gern
auf die anstrengende Flugreise nach Alexandria .«
*
Sie landeten wieder auf dem Dach des
Hochhauses, in dem Kommissar Schneider wohnte.
Über Funk waren von der Zentrale bisher keine
besonderen Meldungen eingegangen. Demnach war bei Schneider alles okay.
Doch Larry hatte ein komisches Gefühl, als
sie die Wohnung betraten. Schneider öffnete ihnen persönlich. Er war völlig
verstört.
»Sie kommen zu spät«, murmelte er. »Vor einer
halben Minute hat er ihn geholt .«
»Wer - wen? «
»Der Teufel - Klaus Bender.«
Morna Ulbrandson und Larry Brent warfen sich
einen schnellen Blick zu, der alles sagte. Die Schwedin hatte in Benders
Wohnung eine Vertragsausfertigung gefunden, in der Bender für materielle Güter
Leib und Seele seinem Höllenfreund vermachte.
»Er ist einfach verschwunden«, fuhr Schneider
bleich und tonlos fort. Im Wohnzimmer lagen die Handschellen und die Fesseln.
Nichts war zerbrochen, nichts zerschnitten. Es war, als hätte Klaus Benders
Körper sich in Luft aufgelöst.
»Er hat den Preis bezahlen müssen«, sagte
Larry Brent rauh. »Niemand kommt darum herum .«
»Was wird aus ihm geworden sein ?« stellte Andreas Schneider die Frage.
»Wir können nur Vermutungen anstellen«,
entgegnete X-RAY-3 darauf. »Erfahren werden wir es nie .«
*
Klaus Bender sah sich um.
Glutrote Umgebung, eine bizarre Höhle. Heiß
und stickig die Luft.
Luzifer auf dem Thron.
»Nun bist du bei mir! Du hast deinen Vertrag
nicht erfüllen können, Klaus Bender! Ich habe vollstreckt !«
Benders Augen glühten wie im Fieber.
»Kein Traum ?« murmelte er.
»Nein, diesmal nicht. Diesmal bist du
wirklich hier. Für immer!«
Eine Felsenwand neben ihm wurde durchsichtig
hell. Ein Spiegel. Darin betrachtete er sich. Da merkte er, daß er nicht mehr
Mensch war.
Sein Körper war grau und schuppig wie der
einer Echse. Seine Beine plump und stämmig, ebenso seine kurzen Arme, die in
drei langen, klauenartigen Fingern ausliefen. Ein scharfkantiger Kamm zierte
seinen eckigen Schädel, Echsenkopf, große breite Nasenlöcher, zwei dolchartige
Zähne, die über die grauen Unterlippen ragten. Lang und klebrig eine giftgrüne
Zunge, die sich zuckend bewegte, wenn er sprach.
»Willkommen zu Hause, Klaus Bender! Das ist
deine neue Heimat !«
ENDE
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