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1310 - Lost Hollywood

1310 - Lost Hollywood

Titel: 1310 - Lost Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lag. Sie tastete sich ab und stellte fest, dass noch alles an ihrem Körper vorhanden war.
    Wunden fühlte sie ebenfalls nicht, und wenn sie ehrlich gegen sich selbst war, dann fühlte sie gar nichts, was einen Menschen ausgemacht hätte. Keine Schmerzen, keine Angst, keine Schwäche, auch keinen Hunger und ebenfalls keinen Durst. Oder?
    Letzteres stimmte nicht.
    Es gab den Durst. Nur war der anders. Sie konnte dieses Gefühl nicht unbedingt als Durst bezeichnen. Es war mehr eine Gier, die in ihr steckte. Und dieses Gefühl war ihr neu. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Sie wollte zwar trinken, aber ihr kam kein Wasser oder kein ähnliches Getränk in den Sinn. Wenn sie ihrer Gier nachgab, dann kam nur eine bestimmte Flüssigkeit in Frage: Blut!
    Und zwar der Saft, der in den Adern der Menschen floss. Wenn sie ihn trank, würden ihr Hunger und zugleich ihr Durst gestillt werden.
    Lana lag auf dem Rücken. Um sie herum war es dunkel, aber nicht stockfinster. Wenn sie den Kopf mal nach links und mal nach rechts drehte, dann merkte sie schon, dass durch irgendwelche Spalten und Ritze ein grauer Schimmer sickerte, der sich auf dem Boden ihres dunklen Gefängnisses verteilte.
    Sie hätte aufstehen können, denn die Kraft steckte in ihr. Und darüber musste sie einfach nachdenken. Es war eine neue Kraft, die ihr zugleich ein neues Gefühl gab, was sie allerdings nicht als übel ansah. Es war eine neue Kraft, und sie fand auch dafür eine Lösung, denn sie war irgendwie neu geboren und zugleich zu einer anderen Person geworden, auch wenn sie nicht aussah wie ein Mensch.
    Das sah sie nicht mal als negativ an, und mit einem schnellen Ruck richtete sie sich auf.
    In der sitzenden Haltung blieb das Model sitzen. Lana bewegte innerhalb des Mundes ihre Zunge, weil sie schon eine Veränderung gespürt hatte. Da war etwas gewachsen, das zu ihrem neuen Dasein dazugehörte. Sie bewegte die Zunge weiter, merkte die neue Spannung im Gaumen – und erreichte die obere Zahnreihe.
    Sie drehte die Zunge so, dass sie darüber hinweggleiten konnte.
    Jetzt war sie sicher!
    Zwei neue Zähne! Oder zwei alte, die sich im Laufe der Zeit verändert hatten und gewachsen waren, wobei sie zwei Spitzen bekommen hatten, die wie kleine Messer über die Zunge hinwegglitten.
    Es war passiert.
    Sie war zu einer Vampirin geworden.
    Zu einem Wesen, das sich vom Blut der Menschen ernährte.
    Als sie mit ihren Gedanken so weit gekommen war, verließ ein Lachen ihre Kehle, wie sie es nie zuvor gehört hatte. Es war ein Geräusch, vor dem sich andere gefürchtet hätten. Genau das trat bei ihr nicht ein, denn sie erlebte mehr das Gegenteil davon. In ihr steckte plötzlich eine tiefe Freude, und sie fauchte wie eine Katze, die vor einer anderen sitzt, um sie zu warnen.
    Sie konnte denken, was sie auch tat. Aber die Gedanken kamen von ganz allein. Dabei brauchte sie nichts zu tun.
    Ich bin neu! Ich bin die neue Gestalt! Ich bin so etwas wie ein Wunder. Ich werde mich auch weiterhin bewegen können, aber ich werde nicht mehr so leben wie sonst.
    Ich brauche Blut!
    Lana Lane stand auf. Während der Bewegung fiel ihr ein, dass sie sich einen Künstlernamen zugelegt hatte.
    Das kam ihr in ihrem Job als Model sehr entgegen. Diese Namen konnte jeder behalten, da war auch das Buchen kein Problem.
    Schon jetzt stellte sie sich vor, wie es sein würde, wenn sie als Blutsaugerin über den Catwalk schritt. Viele würden es für einen Gag halten, für eine Verkleidung, wenn plötzlich eine Vampirin über den Laufsteg ging. Das war mal was Neues. Keiner würde glauben, dass es eine echte Blutsaugerin war.
    Es hörte sich nicht schlecht an. Sie konnte irgendwie schon mit sich zufrieden sein.
    Noch war es nicht so weit. Bisher war sie gefangen in einer dunklen Bude. Da musste sie erst mal raus, und genau bei diesem Gedanken fiel ihr ein, dass sie nicht allein in die Geisterstadt geschafft worden war.
    Das Bild der Blonden, an das sie sich bisher erinnert hatte, verschwand. Dafür sah sie die drei anderen.
    Zwei Männer und eine Frau!
    Menschen, die normal waren und durch deren Adern auch das floss, was sie brauchte.
    Ein schrilles Kichern war zu hören, als sie an eine bestimmte Szene dachte. Sie stellte sich vor, was passieren würde, wenn sie mit ihrem Freund Steve im Bett lag und der darauf ausging, dass es eine Nummer werden würde, die man so leicht nicht vergisst.
    Da hatte er dann Recht. Diese Schau würde man nicht vergessen, denn Steve würde ebenfalls in ein neues

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