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1312 - Letzte Ausfahrt Hölle

1312 - Letzte Ausfahrt Hölle

Titel: 1312 - Letzte Ausfahrt Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Hölle besiegt. Es war zum Symbol geworden. Es war für mich der Anker, dem ich vertraute.
    Mit meinem Talisman in der Hand bewegte ich mich dem Zentrum des Bösen entgegen. In ihm stand Rico Genari. Er starrte mich an. Er war als glühende Gestalt in die Flammen hineingegangen und wurde auch jetzt nicht von ihnen vernichtet. Ebenso gut hätte man auch eine Figur aus Eisen hineinstellen können.
    Er erwartete mich, doch er war verunsichert worden. Er schüttelte den Kopf und sah aus wie jemand, der nach einem Ausweg sucht, weil er die Tatsachen nicht begreift.
    Diesmal lächelte ich.
    Keine Wärme. Kein Rauch. Keine Hitze, die mir entgegenschlug.
    Ich ging völlig normal und schaute nur in die zuckenden Feuerschatten hinein, die auf mich warteten.
    Rico schrie mir etwas entgegen. Seine Worte überschlugen sich, deshalb verstand ich ihn nicht so gut. Er schüttelte dabei den Kopf.
    Sein Gebrüll dröhnte mir in den Ohren. Zuckend spreizte er immer wieder die Arme vom Körper ab. Er holte nicht mal Luft. Seine Augen verdrehten sich. Sie blickten nach oben. Wie bei einem Menschen, der sich vom Himmel Hilfe erhofft.
    Da hatte er sich genau die falsche Richtung ausgesucht. Ihm half niemand. Und der Teufel hatte ihm schon geholfen. Jetzt aber musste er mit ansehen wie jemand kam, der sich vor dem Teufel und dessen Feuer nicht fürchtete.
    Ich war noch einen Schritt von der kalten Flammenwand entfernt, als ich kurz stoppte. Erst jetzt fiel mir richtig auf, dass das Feuer nicht so stark brauste. Es gab Geräusche ab. Die hörten sich an, als würde ein Mensch schwer atmen.
    »Ich komme zu dir, Rico!«
    Er lachte. Es klang unsicher. Dann ging ich den letzten Schritt hinein in das Feuer. Jetzt hätten mich die Flammen erwischen und verbrennen müssen, doch genau das passierte nicht.
    Rico lachte nicht mehr.
    Als glühende Person stand er vor mir. Er sah, dass ich näher auf ihn zukam, und er sah das Kreuz in meiner rechten Hand. Es schaute aus der Faust hervor. Rico Genari konnte einfach nicht daran vorbeischauen. Auf seinem Glutgesicht malte sich so etwas wie Panik ab. Er schrie dem Teufel seine Angst entgegen, aber die Flammen reagierten nicht. Sie hüllten mich ein, aber sie wichen irgendwie auch vor mir zurück und wurden immer kleiner, je tiefer ich mich in die Glut hineinbewegte.
    Ich hatte gewonnen.
    Schon jetzt…
    Noch stand er. Rico nahm seine Kräfte zusammen. Mir kam es vor, als wollte er fliehen. Das brachte er nicht mehr fertig, denn mit dem nächsten Schritt hatte ich ihn erreicht.
    »Wer dem Teufel dient, hat immer verloren!«
    Es war wohl der letzte Spruch, den er in seinem Leben hörte, denn nun trat das Kreuz in Aktion. Es reichte eine Berührung, die auch nicht mehr als ein Streicheln war.
    Sofort zog ich meinen Arm wieder zurück und sah, was mit diesem »Wesen« geschah.
    Bisher hatte Rico Genari nur geglüht. Die knappe Berührung mit dem Kreuz reichte aus, um dies zu verändern.
    Vor meinen Augen ging er in Flammen auf.
    Sie waren überall zu sehen. Sie schossen an allen Stellen aus seinem Körper hervor. Sie waren schnell. Man konnte sie als gierige Fresser bezeichnen, die nur darauf gewartet hatten, Nahrung zu bekommen.
    Während um mich herum die Flammen zusammenbrachen, wurde Rico Genari von ihnen gefressen. Überall huschten die kleinen Feuerzungen hoch. Sie hüllten ihn ein wie Federn einen Vogel. Zum ersten Mal nahm ich den Geruch nach verbrannter Haut wahr.
    Es war Zeit für mich, wieder zu gehen. Ich ging dorthin, wo Suko und zwei verletzte Menschen auf mich warteten…
    ***
    »Gut gemacht«, lobte mich mein Freund.
    Ich hob nur die Schultern. »Es war das Kreuz, nicht ich.«
    »Aber einer musste es ja in Stellung bringen.«
    »Was ist mit den beiden Verletzten?«
    »Ich habe den Notarzt bereits alarmiert. Mal sehen, was die Spezialisten in der Klinik erreichen können. Bei dem einen sind es die Schulterhälften, beim anderen ist es die Hand und ein kleiner Teil des Arms.«
    Aus der Höhe hörten wir einen Ruf. Erst jetzt blickte ich den Hang hoch, den wir hinabgefahren oder gerutscht waren. Aus dieser Position kam er mir verdammt steil vor.
    »Alles okay?«, rief Glenda.
    »Ja, wir haben es geschafft«, rief ich zurück. »Bleib du oben.«
    »Gut, John. Zusammen mit Sina.«
    Es war schon besser so. Wahrscheinlich hatte Sina Long einiges mitbekommen. Es war gut, wenn jetzt jemand bei ihr war, der ihr Trost zusprach…
    ENDE

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