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1312 - Letzte Ausfahrt Hölle

1312 - Letzte Ausfahrt Hölle

Titel: 1312 - Letzte Ausfahrt Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren, dachte ich anders darüber. Da hatte es seine Normalität verloren. Es tanzte und zuckte zwar, aber die Farbe sah ich jetzt viel besser.
    Die vielen Zungen waren nicht unbedingt nur rot. Dazwischen leuchtete es grün, und manchmal, wenn es mir gelang, mich länger zu konzentrieren, dann war durchaus der eine oder andere Umriss zu erkennen, der sich innerhalb der Flammen abmalte.
    Oder nur eine Gestalt?
    Nur ein Gesicht?
    Eine Fratze mit höllischem Aussehen. Beinahe hätte ich gelacht.
    Ich kannte die Tricks des Teufels. Er war ein Täuscher, ein Blender und ein raffinierter Betrüger. Er wusste genau, was die Menschen wollten und wie er sie in Angst versetzen konnte.
    Sie hatten sich ein Bild von ihm gemacht, das selbst die Bibel übernommen hatte. Von einer bockfüßigen Gestalt mit langem Schwanz und einem dreieckigen Gesicht. Darin die bösen, glühenden Augen, das verzerrte Maul, und genau das war als feuriges Schattenbild innerhalb der Flammen zu erkennen, die über den Boden tanzten und ein schon recht breites Areal eingenommen hatten.
    Es wartete auf uns. Wir hatten keine Chance, ihm auszuweichen, denn noch immer rutschten wir den Abhang hinab.
    Und doch glaubte ich an unsere Chance. Sobald das Gelände flacher wurde, würde Suko den Wagen wieder in den Griff bekommen. Jedenfalls setzte ich darauf.
    Wir sahen es beide, auch wenn der tanzende Spuk unsere Sicht erschwerte. Wir rollten auch nicht mehr so schnell. Das Gelände hatte an Steilheit verloren, und als ich einen Blick nach links warf, sah ich den Daimler.
    Auch ihm folgten zahlreiche Steine. Es sah so aus, als wollten sie ihn voranschieben. Im Fond bewegte sich nichts mehr. Durch den schrägen Blick sah ich den Fahrer im Profil. Ich glaubte, meinen Augen nicht trauen zu können.
    Glühte er?
    Nichts ist unmöglich, hatte es mal in einer Werbung geheißen, die ich in Deutschland gesehen hatte. Nichts war unmöglich. Da musste ich in diesem Fall zustimmen.
    Der Daimler ruckte noch mal, dann stand er. Ich hatte Suko auf das Phänomen aufmerksam machen wollen, das allerdings ließ ich jetzt bleiben, denn die Fahrertür wurde aufgestoßen.
    Eine Sekunde später verließ Rico Genari den Daimler.
    Ich rechnete damit, dass er in Richtung Feuer laufen würde. Ich hatte mich getäuscht. Er hatte etwas anderes vor, lief zur Rückseite und riss dort die Tür auf.
    Für wirklich nicht länger als zwei Sekunden bekam ich die heftigen Bewegungen im hinteren Teil des Fahrzeugs mit. Dann hatte Rico zugegriffen und zerrte einen Mann aus dem Daimler. Er schleuderte ihn zu Boden und kümmerte sich um den zweiten.
    Und wir rutschten noch immer. Außerdem hatten wir das Pech, an eine falsche Stelle geglitten zu sein. Dort hatten sich viel Kies und andere Steine angesammelt. Das war so ähnlich wie Treibsand, denn wir sackten tiefer ein.
    Ich hielt es nicht mehr aus. Ich wusste, dass sich am Daimler etwas Schreckliches anbahnte, löste den Gurt und stieß die Tür auf.
    Das heißt, ich wollte sie aufstoßen. So einfach ging das nicht, denn die Steine übten von außen einen verdammten Druck aus. Ich bekam die Tür nicht richtig auf. Nur einen Spalt. Mich durch ihn quetschen zu müssen, war alles andere als leicht. Deshalb wurde meine Aktion auch von einigen Flüchen begleitet.
    Aber ich bekam es hin.
    Nur fiel ich in den Kies hinein. Ich sah auch, dass Suko sich losschnallte. Ob der Rover nun stand oder nicht, das bekam ich nicht mit. Ich watete durch den verdammten Kies und drehte mich nach links.
    Genau jetzt wurde mir bewusst, dass es kein echtes Feuer war, das hier loderte. Ich hätte längst die Hitze spüren müssen. Der starke Qualm wäre mir gegen das Gesicht geschlagen, um mir den Atem zu rauben. Das alles schoss mir durch den Kopf und bestärkte mich in meiner Vermutung, es mit den Kräften der Hölle zu tun zu haben.
    Um mich selbst kümmerte ich mich nicht. Wichtig war Rico Genari. Er war dem Teufel zugetan. Er beschützte ihn. Aber er verlangte auch etwas von ihm.
    Die Hölle wollte Seelen, immer nur Seelen. Wenn sie die Seele eines Gerechten bekam, war das für sie ein Sieg. Da war sie der Allmacht Gottes entrissen.
    Hier lief das gleiche Spiel ab. Es gab immer nur dieses eine Spiel.
    Aber mit verdammt vielen Varianten. Manchmal offen und manchmal versteckt.
    Die Distanz war nicht groß. Ich hätte sie locker mit einigen Sprüngen hinter mich bringen können. Aber ich sackte ein. Und das Laufen durch ein Kiesbett ist noch schwieriger als der Gang durch

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