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1313 - Der falsche Engel

1313 - Der falsche Engel

Titel: 1313 - Der falsche Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sehen.«
    Die freie Hand ballte Lorna zur Faust. »Ich hasse Lucio. Ich hasse ihn sogar noch stärker. Je mehr wir uns ihm nähern, desto größer wird mein Hass auf ihn. Ich will ihn nicht nur tot sehen. Ich will ihn einfach nur vernichtet haben, verstehen Sie?«
    »Auf eine gewisse Art und Weise schon. Aber Sie wollen selbst Hand an ihn legen und ihn umbringen…«
    »Warum auch nicht?«, schrie sie so laut, dass sich der Kollege auf dem Beifahrersitz umdrehte.
    Ich beruhigte ihn mit einer Handbewegung und gab Lorna eine Antwort. »Rache ist nicht das richtige Mittel. Mal ganz davon abgesehen, dass er nicht eben schwach ist.«
    »Sie trauen es mir nicht zu?«
    »So ist es.«
    »Aber ich werde es…«
    »Nein, Lorna, Sie lassen es bleiben. Es kann und es soll nicht sein. Es steht fest, dass er uns nicht mit offenen Armen empfangen wird. Es wird zu einem Kampf kommen, zweifelsohne, aber Sie sind da nicht zuständig. Das werden Sie mir überlassen.«
    »Und Sie schaffen es, wie?«
    »Das hoffe ich!«
    Sie wollte nichts mehr sagen und presste ihre Lippen zusammen.
    Ich allerdings ging nicht davon aus, dass ich sie hatte überzeugen können. Zu tief saß der Stachel der Rache und des Hasses. Zu stark war die Liebe zu ihrer Schwester Harriet gewesen.
    London war dunkel geworden, aber nicht verkehrslos. Wir fuhren über Straßen, die voll mit Autos waren, doch zum Glück öffnete uns das Blaulicht und auch die Sirene immer wieder eine Gasse.
    Auch wenn man zahlen muss, um mit dem Wagen in die City zu fahren, leerer war London deshalb nicht geworden. Manchmal konnten die Kollegen ihre Flüche über die anderen Verkehrsteilnehmer nicht unterdrücken. Ich hatte nichts zu tun. Am liebsten hätte ich selbst hinter dem Lenkrad gesessen und die Dinge in die Hand genommen. So aber hockte ich im Fond und konnte nichts tun.
    Sollte ich Bill anrufen?
    Es war nur ein Gedanke. In die Tat setzte ich ihn nicht um. Ich wusste nicht, in welch einer Lage sich mein Freund befand. Lucio war für mich ein unberechenbarer Feind. Da konnte in der Zwischenzeit einiges passiert sein.
    Lorna stellte wieder eine Frage. Diesmal wie ein kleines Kind.
    »Wann ist es denn so weit?«
    »Keine Sorge, wir packen es.«
    Sie schaute mich an. In ihren Augen schimmerten Tränen. Aber die Spur des Hasses war nicht daraus verschwunden…
    ***
    Über den Tisch war der seltsame Mensch oder Engel nur langsam geglitten, doch jetzt zeigte er seine wahren Qualitäten. Er jagte auf Bill zu wie ein Torpedo. Sein Körper blieb nach wie vor gestreckt, und es sah so aus, als wollte er Bill in den Boden rammen. Der schleuderte sich zur Seite. Er krachte dabei gegen den Stuhl, auf dem Lucio gesessen hatte. Für einen winzigen Moment spürte Bill die Sitzfläche unter sich, dann fiel er mit dem Möbelstück zu Boden und hatte Glück, dass er auf ihm zu liegen kam.
    Trotz seiner Geschwindigkeit hatte sich Lucio verschätzt. Bill war zu schnell gewesen und hatte sich zudem entschlossen, sich zu wehren. Es war ihm gelungen, den Stuhl zu packen. Das Ding war verdammt schwer. Doch in gewissen Momenten wächst ein Mensch über sich hinaus, und das war bei Bill jetzt der Fall.
    So schaffte er es, den Stuhl hochzureißen. Mit den Beinen voran wuchtete er ihn dem angreifenden Lucio entgegen, der ihm nicht ausweichen konnte.
    Die Ende der Beine bohrten sich in seinen Körper hinein. Sie drückten gegen die Haut und das Fleisch, ohne jedoch irgendwelche Wunden zu hinterlassen.
    Aber Bill schaffte es, ihn zurückzuschieben.
    Damit hatte er Zeit gewonnen, nicht aber den Kampf, denn so schnell gab einer wie Lucio nicht auf.
    Er sprang zurück.
    Bill hörte seinen Schrei, als er auf die Füße kam. Der Reporter war wesentlich kräftiger als Lucio, aber er durfte ihn nicht unterschätzen. Oft täuschte der äußere Eindruck.
    Keiner der Clubfreunde mischte sich ein. Sie würden sich nicht gegen ihren Meister stellen, und so blieben sie auf ihren Plätzen hocken und warteten ab.
    Bill griff an. Diesmal war er es, der es schnell zu Ende bringen wollte. Er kam sich vor wie ein Stier, der ein rotes Tuch sah. Er wollte nicht, dass der andere ihm zuvorkam, schwang den Stuhl in die Höhe und schlug damit zu.
    Der Brasilianer wich zurück.
    Bill setzte nach. Er schrie dabei, er gab sich selbst Power. Der Stuhl schwebte jetzt über seinem Kopf. Er wollte ihn von oben nach unten schlagen, um Lucio von den Füßen zu holen oder besser noch, richtig zusammenzuschlagen.
    Er drosch zu!
    Und diesmal war

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