Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1313 - Der falsche Engel

1313 - Der falsche Engel

Titel: 1313 - Der falsche Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sagte…
    »Mit einem von euch werde ich den Anfang machen, und ich werde beweisen, wie gering die Kräfte eines Menschen sind, wenn er gegen einen Meister wie mich antreten muss…«
    Mehr brauchte Lucio gar nicht zu sagen. Bill wusste, dass der Brasilianer nur ihn gemeint haben konnte. Er war das Hindernis im Räderwerk seines Plans.
    »Schau mich an!«
    Bill drehte den Kopf.
    Lucio glotzte schräg in die Tiefe. Wie ein fliegender Teufel hing er unter der Decke. Sein Maul war zu einem Grinsen verzogen. Er strahlte eine Kälte und Bösartigkeit ab, die den Reporter erschauern ließ. Sein Gesicht besaß weder etwas Menschliches noch etwas Weibisches, es war einfach nur zu einer Fratze geworden.
    Bill verfluchte den Umstand, keine Waffe mitgenommen zu haben. Er hatte die Gefahr einfach unterschätzt. Er hatte auch mehr an faulen Zauber geglaubt als an eine tatsächliche Seance, die zu den Engeln hingeführt hätte.
    »Na, wie fühlst du dich?«
    »Was willst du hören?«
    »Die Wahrheit!«
    »Okay.« Bill gab sich gelassen. »Ich denke im Moment über dich nach und frage mich, wer du wirklich bist.«
    »Einer aus einem anderen Reich oder aus einer anderen Welt. Du kannst es dir aussuchen.«
    »Schon ein Engel von Luzifers Gnaden?«
    »Nicht ganz, Fremder, nicht ganz. Aber ich bin auf dem richtigen Weg. Erst wenn ich alle Hindernisse aus dem Weg geräumt habe, bin ich perfekt für sein Reich. Ich lege mir eine Mannschaft zu. Noch bin ich zum Teil Mensch, zum Teil aber auch Engel. Ich besitze die Fähigkeit, zu schweben, und das macht mich stark. Alle wollten mir dienen, nur du nicht. Du wolltest mich reinlegen. Ich habe es gespürt. Schon als du eingetreten bist, wusste ich, dass ich in dir einen Feind sehen muss. Und wir, das merke dir, hassen unsere Feinde.«
    Er griff an…
    ***
    Die beiden Kollegen im Streifenwangen waren so schnell wie möglich gekommen. Jetzt saßen Lorna Peel und ich auf dem Rücksitz des Fahrzeugs, und ich hielt Lornas zitternde Hand.
    Den Kollegen hatte ich nur gesagt, wohin sie zu fahren hatten.
    Weitere Erklärungen waren nicht nötig gewesen, dank meiner Vollmachten, die ich nur selten nutzte. Hier allerdings waren sie nötig, denn ich ging davon aus, dass wir auch ein Zeitproblem hatten.
    Es war nicht gerade nahe bis zu unserem Ziel, und deshalb war es gut, dass wir mit Blaulicht und Sirene fuhren.
    Lorna Peel zitterte nicht nur an der Hand. Hin und wieder lief das Beben durch ihren gesamten Körper, und da war es gut, wenn sie meine körperliche Nähe spürte.
    Sie sprach nicht und saß nur apathisch neben mir. Manchmal bewegte sie die Lippen. Hin und wieder zuckten auch ihre Wangen unkontrolliert, und ich sah auch ihre tränenfeuchten Augen.
    Es war nicht nur der Tod ihrer Zwillingsschwester, der sie so sehr mitnahm. Hinzu kam auch, wie Harriet gestorben war. Auf eine Art und Weise, die kaum glaublich war. Man hatte sie »normal« getötet, aber sie hatte selbst als Leiche noch unter dem Bann einer anderen Person gestanden, die mir Rätsel aufgab.
    Wer war dieser Lucio?
    Aus der Ferne gesehen nur ein Medium. Ein Mensch, der sehr sensitiv war. Tatsächlich jedoch musste er mehr sein. Ich konnte mir vorstellen, dass er von der schwarzmagischen Seite war. Kein direkter Dämon, mehr ein Helfer. Oder auch jemand, der auf dem Weg war, zu einem Dämon zu werden.
    Derartige Kreaturen fanden dank ihrer ungewöhnlichen Kräfte immer wieder Helfer. Hier waren es die Freunde der Engel. Menschen, die letztendlich falsch geleitet worden waren und dafür nun bezahlen mussten. Das war zumindest bei Harriet Peel so gewesen, die einfach hatte aussteigen wollen.
    »Warum fragen Sie mich nicht was?«, flüsterte Lorna »Möchten Sie es denn?«
    »Ja. Ich will weg von meinen Gedanken.«
    »Kann ich über Ihre Schwester sprechen?«
    »Gern.«
    »Wie stand sie zu Lucio?«
    Lorna lachte. Es hörte sich mehr an wie ein Husten. Mit der linken Hand winkte sie ab. »Sie war von ihm nicht nur angetan, sie war sogar begeistert. Es gab nur ihn. Sie war auf dem Weg, alles hinzuschmeißen, aber dann muss etwas passiert sein, was ihr die Augen öffnete. Sie kehrte um, machte den Schwenk, wollte nicht mehr. Wollte sogar reden und an die Öffentlichkeit gehen. Sie war von einer Gefahr überzeugt, die von Lucio ausging. Das hat er gemerkt und sie umgebracht. Wobei sein Einfluss selbst noch bei ihrem toten Körper zu spüren war. Sonst hätte er sich nicht auf eine solche Art und Weise aufgelöst.«
    »Das muss man wohl so

Weitere Kostenlose Bücher