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1313 - Die Kolonisten von Lao-Sinh

Titel: 1313 - Die Kolonisten von Lao-Sinh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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imstande sein, sich dem gleichen Ziel zu widmen, für das sich das ganze Volk der Kartanin begeistern würde, sobald sich die Tatsache herumsprach, daß LAO-SINH tatsächlich existierte.
    Aber warum hatte er sich trotzdem bereit erklärt, diese Reise mitzumachen?
    „Du kannst LAO-SINH niemandem erklären", sagte Ga-Liu gelassen, ehe die Protektorin der SINDAHA sich dazu aufraffen konnte, ihm diese Frage zu stellen. „Nur die Esper können begreifen, was LAO-SINH ist."
    „Ich weiß", murmelte Dao-Lin. „Aber das hilft mir im Augenblick nicht weiter."
    „Die Kartanin sind bis auf wenige Ausnahmen durchaus fähig, Psi-Phänomene wahrzunehmen, wenn diese Phänomene nur stark genug sind", fuhr Ga-Liu-M'igay unbeeindruckt fort. „Manche Phänomene lassen sich durch die Esper verstärken und dadurch für normale Kartanin spürbar machen."
    Sie sah den Paratauben überrascht an.
    „Aber das ist nicht so einfach", meinte sie. „Wir würden dazu die Tränen N'jalas brauchen. Es ist uns verboten, die Vorräte ohne zwingenden Grund anzutasten."
    „Meinst du nicht, daß das Gelingen dieser Expedition ein zwingender Grund ist?" fragte Ga-Liu ruhig.
    Sie wußte, daß er damit recht hatte, aber es fiel ihr trotzdem nicht leicht, gegen die Anweisungen der STIMME zu verstoßen.
    Als sie in die Kommandozentrale der SINDAHA zurückkehrte, fand sie dort eine zehnköpfige Abordnung derer vor, die dafür plädierten, den Kurs des Schiffes zu ändern, und sie erkannte, daß es höchste Zeit war, etwas zu unternehmen.
    Darum erteilte sie den Espern den Befehl, einige tausend Tränen N'jalas aus den Lagern zu holen und mit ihrer Hilfe das, was sie von LAO-SINH spürten, zu verstärken und an die Besatzung des Schiffes zu übermitteln.
    Natürlich war diese übertragene Wahrnehmung nicht mit dem zu vergleichen, was Dao-Lin selbst in der gläsernen Kanzel der KASAMU empfunden hatte. Aber es reichte, um den Kartanin begreiflich zu machen, daß ihre Reise keineswegs ins Leere führte, und ihnen zu zeigen, wo das verlockende Ziel lag.
    Von da an sprach niemand mehr vom Umkehren oder von einer Kursänderung.
    Dao-Lin-H'ay hatte über diesen Vorfall bei der ersten sich bietenden Gelegenheit berichtet, und es schien, als habe niemand daran Anstoß genommen. Sie hatte sogar ausdrücklich empfohlen, bei Schwierigkeiten während der langen Reise nach LAO-SINH ein paar Tropfen Paratau zu opfern, und niemand hatte daran Anstoß genommen.
    Aber sie entsann sich der Tatsache, daß die Wortführerin derer, die sich nur durch diese Demonstration hatten überzeugen lassen, der Familie K'yon angehörte.
    Und es war eine K'yon, die jetzt an Dao-Lins Stelle das Kommando in LAO-SINH führte.
    Hatte es einen Streit zwischen den Großen Familien gegeben?
    Sie würde es erst dann erfahren, wenn die SANAA Ardustaar erreichte. Bis dahin konnte sie nichts anderes tun, als über die Vergangenheit nachzudenken.
     
    5.
     
    Das Ziel bestand im Grunde genommen nicht aus einer einzelnen, sondern aus zwei verschiedenen Sterneninseln, die dabei waren, einander zu durchdringen. Der Zeitraum, den dieser Vorgang beanspruchen würde, war zu groß, als daß sterbliche Kartanin sich darüber Sorgen zu machen brauchten. Abgesehen davon wären sie direkt in die Hölle geflogen, wenn sie einen Anlaß gehabt hätten, dort LAO-SINH zu vermuten.
    Die junge Kolonie lag in jenem Bereich, in dem die beiden Sterneninseln sich überlappten, auf einem Planeten, den die Kartanin der ersten, erfolgreichen Expedition Hubei getauft hatten.
    Es war nicht schwer, diesen Planeten zu finden, denn das zurückgekehrte Schiff hatte die entsprechenden Daten mitgebracht. Einige Kartanin fanden es jedoch ein wenig schwierig, sich unter der Kolonie die Keimzelle ihrer neuen Zivilisation vorzustellen, von LAO-SINH ganz zu schweigen.
    Die Kolonie war sehr klein. Die erste Expedition hatte zwar aus fünf Schiffen bestanden, aber von den rund zwanzigtausend Kartanin, die in diesen Schiffen nach Hubei gelangt waren, waren rund zweitausend nötig gewesen, um das aus den fünf Endstufen gefertigte Schiff für die Rückreise nach Ardustaar zu bemannen. In Zukunft würden die Besatzungen der Rückkehrerschiffe zahlenmäßig kleiner sein, aber man hatte damals noch nicht die Erfahrungen gehabt, über die man dank der Teilnehmer der ersten Expedition verfügte.
    Von denen, die in LAO-SINH geblieben waren, waren einige aufgebrochen, um diese fremde Sterneninsel - mit der gebotenen Vorsicht - zu untersuchen.

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