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1315 - Der Roboter und der KLOTZ

Titel: 1315 - Der Roboter und der KLOTZ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Landschaft unter mir bleibt gleichmäßig. Ich beschleunige. Gleichzeitig starte ich ein Orientierungsprogramm, das unter anderem auch die vermuteten Standortkoordinaten enthält, an denen das Kleinraumschiff der drei verschollenen Netzgänger liegen könnte.
    Ein weiterer Takt folgt. Ich versuche, die Streustrahlungen der Strangeness-Schilde zu orten. Der Versuch mißlingt. Das kann viel bedeuten, auch daß Ynk, Unk und Friz nicht mehr am Leben sind. Meine Suche geht dennoch weiter.
    Ich entdecke weder das Raumschiff noch ein Energieecho der Strangeness-Schilde, dafür aber ein dunkles Loch in der Oberfläche des KLOTZES. Es ist ungefähr zehn Meter dick, aber sehr tief. Seine Ränder sind unregelmäßig und ausgefranst wie ein Höhleneingang. Während ich diese Stelle ansteuere, bereite ich eine zweite Nachricht für Geo vor. Natürlich verwende ich wieder den Normalfunksender und eine kodierte Nachricht.
    Ihr Inhalt lautet sinngemäß: Eingang gefunden. Dringe in den KLOTZ ein.
    Geo wird staunen, wenn er diese Botschaft bekommt. Er hat angekündigt, weitere Grigoroff-Sonden in Marsch zu setzen, die, falls ich im Innern des KLOTZES weilen sollte, meine Spur finden und verfolgen sollten. Ich habe starke Zweifel, ob das gelingt.
    Ich sinke langsam in die dunkle Öffnung. Nun habe ich alle verfügbaren Sensorsysteme aktiviert und über meine Tentakel ausgefahren.
    Die Seitenwände bestehen aus felsigem Gestein. Auch hier entdecke ich vereinzelt glatte Flächen, die matt schimmern. Vielleicht ist das Metall, vielleicht verbackenes Gestein. Für eine nähere Untersuchung fehlt mir die Zeit.
    Ich besitze ein relativ einfaches Ortungssystem für Energien. Es reagiert, wenn in meiner Umgebung Normalenergien elektromagnetischen Charakters plötzlich ansteigen.
    Als ich die Funkbotschaften an Geo abgesetzt hatte, hatte ich diesen Sensor ausgeschaltet, weil er darauf angesprochen hätte.
    Nun gibt dieses System ein Signal, aber mein Funksender ist deaktiviert. Das Signal ist eine Warnung, die ich jedoch nicht näher deuten kann. Ich schalte den Funkempfänger ein und höre auf mehreren Frequenzen ein breitbandiges Rauschen. Dazwischen glaube ich für einen Moment eine Stimme zu hören. Als ich den betreffenden Kanal erneut absuche, entdecke ich jedoch nichts.
    Ich bin gewarnt, aber selbst das hilft mir wenig. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Nebeneffekt der harten Hyperstrahlung, der hier in der unmittelbaren Zone der Berührung mit dem KLOTZ auftritt.
    Ich sinke noch tiefer. Weit unten glimmt ein winziges Licht. Oder täuschen sich meine optischen Sensoren? (Die Geräte sind ziemlich anfällig. Sie haben eine relativ hohe Fehlalarmrate.) Ich finde das Licht nicht mehr.
    Dann gibt es einen sanften Ruck. Ich habe das Gefühl, durch etwas Dünnes zu gleiten, das mich willig passieren läßt.
    Im gleichen Moment schlägt ein anderer Sensor an. Hier ist atembare Luft! Das ist für mich selbst zwar unwichtig, denn ich benötige keinerlei Atmosphäre. Es weißt aber darauf hin, daß hier vielleicht doch Leben herrscht.
    Als ich mit einem Tentakel in die Flugrichtung zurückblicke, entdecke ich ein schwaches Flimmern. Ganz offensichtlich habe ich ein Energiefeld durchstoßen, das dazu dient, die Atmosphäre zu halten.
    Ein Energiefeld ist nichts Natürliches! Also gibt es im KLOTZ etwas. Geos Vermutung muß prinzipiell richtig sein.
    Wieder durchstoße ich ein Energiefeld. Da ich die Erscheinung nun kenne, kann ich sie schnell und richtig deuten. Dann packt mich etwas und zerrt mich mit steigender Geschwindigkeit in die Tiefe. Für ein paar Sekunden geraten meine Programme in Unordnung. Sie können dieses Ereignis nicht so schnell deuten, um mich logisch reagieren zu lassen.
    Die Automatik meines Gravon-Untersatzes ist schneller. Sie regelt das Polster so in die Höhe, daß sich meine Bewegung wieder stabilisiert. Als das geschehen ist, liegt auch eine Auswertung des Ereignisses vor.
    Mit dem Durchfliegen des zweiten Energiefelds bin ich in eine Zone gelangt, in der annähernd normale Schwerkraftverhältnisse herrschen. Ich ärgere mich (ja, ich habe dafür ein eigenes Programm, dessen Feedback, ich meine die ausgewerteten Daten, in die Basisprogramme eingeht, damit ich im sich wiederholenden Fall schneller reagieren kann). Eine so einfache Sache wie das Auftreten oder das Einschalten eines Gravitationsfelds hätte mich beinahe so irritiert, daß das Notrettungsprogramm angelaufen wäre.
    Nun fühle ich mich wieder sicherer.

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