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1317 - Horror-Puppen

1317 - Horror-Puppen

Titel: 1317 - Horror-Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hob sie die Arme an, um die Nadeln zu schleudern. Ein Treffer reichte Bill. Er wollte keinen zweiten riskieren und war wieder schneller.
    Diesmal riss die Kugel den Oberkörper auseinander. In Fetzen flog er weg. Die Reste blieben im Gras liegen.
    Bill drehte sich um – und wäre beinahe zu Boden gefallen, weil er zu großen Schwung genommen hatte. Das stimmte nicht. Er hatte sich eigentlich normal gedreht. Dieses Gefühl, durch die Luft zu schweben, war eigentlich durch etwas anderes gekommen. Zum Glück stand der Wagen in der Nähe, an dem er sich festhalten konnte.
    Aber er war nicht mehr der Gleiche wie zuvor. Plötzlich brach ihm Schweiß aus. Er spürte das Gummi in seinen Beinen, die Kraftlosigkeit der Arme und auch der Hände, sodass die Beretta zu schwer für ihn wurde. Sie rutschte ihm aus der Hand, während er sich verzweifelt bemühte, auf den Beinen zu bleiben.
    Gift! Dich hat ein verdammtes Gift getroffen. An etwas anderes dachte er nicht. Aber er wusste, wie es passiert war. Die Nadel musste damit präpariert gewesen sein. Er hatte sie zwar sofort aus seiner Haut gezogen, doch die Wirkung spürte er schon. Hätte sie länger in der Haut gesteckt, hätte er sich wahrscheinlich nicht mehr bewegen können.
    Flucht war nicht mehr drin. Nach spätestens drei Schritten wäre er schon gefallen.
    Der Rover. Er war die einzige Chance. Bill befand sich nicht weit von der linken Beifahrertür entfernt. Auf die kleinen Killer achtete er jetzt nicht mehr. Er musste die Tür erreichen, sie öffnen und sich dann in den Wagen fallen lassen.
    Den Griff bekam er beim ersten Versuch zu fassen. Er zerrte die Tür auf und hörte Sheilas schrille Stimme. Sie war so etwas wie Ansporn und Startsignal für ihn.
    Bill stolperte auf die offene Wagentür zu. Wieder hatte er Glück im Unglück. Durch seine geduckte Haltung verfehlte ihn die nächste Nadel, die von einer kleinen Hand kräftig geschleudert worden war. Sie ratschte über das Dach hinweg.
    Bill fiel nach vorn und dabei direkt auf den Sitz. Er hörte Sheilas Stimme, verstand aber nicht, was sie sagte. Sein einziger Gedanke drehte sich um die Tür, die er zuschlagen musste.
    Er zog unter großen Mühen die Beine an, drehte sich herum, stützte sich dann mit zitterndem Arm ab und war froh, dass die Wagentür von selbst zugefallen war.
    Leider war sie nicht richtig ins Schloss gefallen. Die Puppen hätten sie durchaus öffnen können. Bill stufte sie als schlau genug ein.
    Deshalb streckte er noch mal den Arm vor und bekam den inneren Griff zu fassen. Er schob die Tür noch mal kurz nach außen, dann zerrte er sie zu, und jetzt fiel sie ins Schloss.
    Er hatte es wirklich mit praktisch letzter Kraft getan. Danach fühlte er sich ausgelaugt und durch den Schweiß nass. Er blieb leicht verkrümmt und schwer atmend auf den beiden Vordersitzen liegen und musste dabei die Schleier der Hitze erleben, die immer wieder durch seinen Körper fuhren und auch den Kopf erreichten.
    Es war ein verdammter Kampf, den er durchfocht und der sicherlich nicht so schnell beendet war. Die Puppen hatten es tatsächlich geschafft, ihn durch das Gift aus dem Verkehr zu ziehen. Hier hatten sich die Toxine und auch die Magie zu einer verfluchten Allianz zusammengefunden.
    Das Rauschen blieb in seinen Ohren. Da floss ein Fluss durch seinen Kopf, der keinen Anfang und kein Ende zu haben schien. Und dieser virtuelle Fluss hatte zudem das schwere Geröll mitgebracht, das einen neuen Platz in seinen Armen und den Beinen gefunden hatte.
    Er war da, aber trotzdem weggetreten. Er konnte denken und wusste nicht, wohin er seine Gedanken schicken sollte. Er sah den Autohimmel über sich als grauweiße Fläche, die sich bewegte, und sein Kopf fühlte sich an, als wäre er um das Doppelte gewachsen.
    Gleiches war auch mit seinem Körper passiert. Das Gift hatte ihn regelrecht aufquellen lassen.
    Aber er lebte, und er konnte sich bewegen. Zwar nur langsam, doch immerhin. Er hob einen Arm an, um mit der Hand das Ende der Rückenlehne zu umklammern, denn so wollte er sich in die Höhe ziehen.
    Eine zweite Hand legte sich auf seine. Bill erschrak, weil er glaubte, dass es die Hand einer Puppe war. Doch er irrte sich positiv, denn Sheila hatte danach gefasst, und sie war es auch, die sich in die Höhe zog, was eigentlich Bill vorgehabt hatte.
    Vorbei an der Kopfstütze und über dem Wulst der Rückenlehne schaute sie nach unten, um ihren Mann zu sehen. Gut ging es ihr nicht. Bill hörte deutlich ihr Stöhnen und

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