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1317 - Horror-Puppen

1317 - Horror-Puppen

Titel: 1317 - Horror-Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte sich leicht vorstellen, was Sheila zu leiden hatte.
    »Mein Gott, Bill, was ist los?«
    Diesmal stöhnte Bill. Dabei hatte er es nicht gewollt, doch es ließ sich nicht unterdrücken. Er verdrehte seine Augen und blickte so hoch, dass er Sheila anschauen konnte. Sie war da, doch er sah sie nur verschwommen.
    »Bitte, Bill, was ist da passiert?«
    Er bemühte sich. Aber er glaubte, einen dicken Klumpen in der Kehle zu haben. Das Sprechen fiel ihm alles andere als leicht. Er fühlte sich aufgepumpt und brachte nur mühsam ein Wort hervor.
    »Gift…«
    »Was sagst du da?«
    Bill riss sich zusammen. Es klappte jetzt besser mit dem Reden.
    »Ja, das verdammte Gift. Sie haben mich erwischt. Haben diese Nadeln… aufpassen …« Mehr brachte er nicht hervor. Das letzte Wort hatte er schon nicht richtig aussprechen können.
    Sheila, die mit einem Bein auf der Rückbank kniete und das andere in den Zwischenraum gestellt hatte und der es zudem auch nicht gut ging, weil die Kopfschmerzen nach wie vor einer Folter glichen, sagte zunächst nichts. Sie musste nachdenken, auch wenn das nicht einfach war.
    Zuerst die Puppen und jetzt das Gift. Das war zu viel. Das war das Grauen pur. In welch einen Kreislauf waren sie da hineingeraten? Aber sie dachte nicht nur an sich. Viel wichtiger war für sie Bill. Sie war schon so lange mit ihm zusammen, und das Wort Gift hatte bei ihr eine Alarmklingel anschlagen lassen. Schon als kleines Kind hatte ihr dieser Begriff Angst eingejagt. Vielleicht auch deshalb, weil sich mal ein Bekannter ihres Vaters vergiftet hatte. Sie hatte davon zwar nicht so viel mitbekommen, aber das wenige hatte ausgereicht, um bei ihr die Angst davor bis zum heutigen Tag wachsen zu lassen.
    Wie leicht konnte man einen Mensehen vergiften. Und wie oft ging dies so schleichend. Das fing mit dem Erschlaffen der Muskulatur an und endete in einer schrecklichen Lähmung, aus der selbst kein Arzt den Menschen befreien konnte.
    »Bill…« Jetzt zitterte ihre Stimme noch stärker. Und sie war froh, dass er antwortete.
    »Was ist denn?«
    »Stimmt das wirklich mit dem Gift?«
    »Ja!«, flüsterte er, »es hat mich erwischt. Es ist grauenvoll gewesen. Ich habe nicht aufgepasst, aber ich habe mir die Nadel sofort aus der Haut gezogen. Ich glaube nicht, dass es sich voll entfalten kann.«
    »Ist es denn schlimmer geworden?«
    »Jetzt nicht mehr.«
    »Es bleibt gleich?«
    »Ja, ja.« Er versuchte es mit einem Lachen, das Mitleid erregen konnte. »Ich glaube, dass ich genügend Widerstandskraft habe. Ich gehe nicht unter, das musst du mir glauben. Wir sind hier bestimmt sicher, Sheila. Die Türen können sie nicht öffnen. Du kannst sie auch verriegeln. Das wird wohl am besten sein.«
    »Okay, mach ich gleich.« Sie war wieder etwas zurückgerutscht und drückte sich nun wieder vor.
    Sheila wollte ihren Mann einfach sehen. Er hatte sich jetzt quer über die beiden Sitze gelegt, wobei seine Beine angezogen waren.
    Die Augen hielt er geschlossen und kämpfte trotzdem gegen das an, was in seinen Adern tobte.
    Er atmete keuchend. Er biss die Zähne zusammen. Noch mehr Schweiß bedeckte sein Gesicht, und Sheila sah unter der Haut die Adern bläulich hervortreten.
    Vorwürfe peinigten sie. Sie waren wie Hammerschläge, und sie bestanden zunächst nur aus drei Wörtern.
    ICH BIN SCHULD!
    Hätte ich nicht Iris Freeman unbedingt kennen lernen wollen, wäre das nicht passiert. Ich habe die beiden dazu überredet, und ich werde mein Leben lang nicht mehr froh werden, wenn es schief geht.
    Sheila hatte Mühe, die Tränen zurückzuhalten. Sie konnte auch ihre Stellung nicht länger aushalten und ließ sich wieder zurücksinken. Sie schlug die Hände vors Gesicht und hätte den Tränen am liebsten freien Lauf gelassen, doch das konnte sie auch nicht. Wenn Bill dies hörte, würde es ihm noch schlechter gehen, und deshalb riss sie sich zusammen. Sheila wusste nur nicht, wie es weitergehen sollte. Von John hatte sie nichts gehört, und auch Iris Freeman hatte sie noch nicht zu Gesicht bekommen. Aber etwas musste passieren.
    Klick!
    Das Geräusch hatte sie gehört, doch sie wollte sich nicht weiter darum kümmern.
    Klick!
    Sheila ließ ihre Hände sinken. Jetzt war sie schon gespannt, und sie saß auf der Rückbank wie auf dem Sprung.
    Klick!
    Wieder war es da. Diesmal hatte Sheila aufgepasst. Sie drehte ihren Kopf nach links, um gegen die entsprechende Scheibe zu schauen. Da war nichts, bis es wieder Klick machte.
    Jetzt hatte sie etwas

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