Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1318 - DORIFER

Titel: 1318 - DORIFER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Wiesenflächen. Er sah Flüsse, die sich von den Bergen her durch die Ebene schlängelten. Er sah... Straßen und die unverkennbaren Umrisse von Siedlungen, in denen intelligente Wesen lebten.
    Und über der gesamten Szene lag der sanfte Schein einer wohlmeinenden Sonne!
    Er blickte voraus und sah blauen Himmel, in dem weiße Sommerwolken wie Wattetupfen hingen. Erbeugte sich nach vorne, um den Blickwinkel so weit wie möglich auszudehnen. Er hielt Ausschau nach der, grauen Masse, in die die NARÜ Soeben gestürzt sein mußte.
    Aber das Grau war verschwunden. Die Kapsel segelte gemächlich durch sommerlichen Himmel und verringerte dabei ihre Geschwindigkeit ebenso wie ihre Flughöhe.
    „NARU, was ist das?" rief Atlan, noch immer benommen von dem unerwarteten Anblick.
    „Ich wollte, ich wüßte eine Antwort", sagte die Stimme der Kapsel, diesmal akustisch. „Ich kann nur Vermutungen anstellen. Wir haben die Orientierung verloren.
    Der Hyperraum hat uns ausgespuckt. Wir befinden uns in einer vierdimensionalen Pseudowirklichkeit, in einer der potentiellen Zukünfte, die DORIFER für das Universum bereithält."
    „Die Berge", sagte Eirene aufgeregt. „Sie kommen mir bekannt vor."
    Atlan hörte nicht auf sie.
    „Was tun wir?" wollte er wissen. „Wie finden wir in den Hyperraum zurück?"
    „Du weißt so gut wie ich", antwortete die NARU, „daß ich dir nicht raten kann. Die Situation ist für mich so neu wie für dich. Du kennst die Geschichte der Netzgänger, die in DORIFER verschwanden. Vielleicht ist das unser Schicksal: Wir finden nie mehr zurück."
    „Landen! Landen!" rief Eirene. „So nahe an den Bergen wie möglich."
    „Verstehe ich das als Anweisung?" erkundigte sich die Kapsel.
    „Tu, was sie sagt", antwortete Atlan. „Manchmal habe ich das Gefühl, sie kennt sich in diesem Durcheinander besser aus als alle anderen Netzgänger zusammen."
    NARU vollzog eine knappe Kursänderung und hielt auf die Berge zu. Gesetzt den Fall, es wäre hier Mittag, dachte Atlan, und die Verhältnisse lägen so wie auf Arkon oder Terra, dann flögen wir nach Norden.
    Die gelblichweiße Sonne stand hoch am Firmament. Die Kapsel glitt über eine kleine Siedlung hinweg, die in der Gabelung zwischen zwei ineinander mündenden Flußläufen lag. Aus einer Höhe von kaum 500 Metern sah der Arkonide, daß die Gebäude kaum Schatten warfen. Die Sonne war nahe dem Zenit. .Noch etwas fiel ihm auf. Die Siedlung war verlassen. Nichts regte sich in den sonnenhellen Straßen. Die beiden Flüsse zogen träge ihre Bahn. Kein einziges Fahrzeug zeichnete seine Spur auf die glatten Wasserflächen.
    Dann kam die Überraschung.
    „Ich kann nicht mehr", sagte NARU.
    Atlan fuhr auf.
    „Du kannst... was?!"
    „Ich habe keine Energie mehr", erklärte die Kapsel. „Ich lande so rasch wie möglich," Sie ging steil nach unten. Der südliche Rand der Berge mochte noch etwa dreißig Kilometer entfernt sein. NARU hielt auf einen der beiden Flußläufe zu, die weiter im Süden die Gabel bildeten, in der die Siedlung lag. Am Ufer entlang zog sich ein breiter, ebener Sandstreifen.
    Die Landung wurde trotzdem ziemlich unsanft. Die Kapsel kam hart zu Boden, federte zurück und schlug ein zweites mal auf. Die Hülle knirschte und ächzte. Für einen Augenblick flammte die Beleuchtung noch einmal auf, als sei ein zuvor unterbrochener Kontakt durch den Aufprall kurzfristig wiederhergestellt worden.
    Dann war Ruhe.
    „Ich bin froh, daß du das geschafft hast", sagte der Arkonide.
    Die Kapsel antwortete nicht.
    „NARU...?"
    Eirene legte Atlan die Hand auf den Arm. Die Energiebänder, die sie an den Sessel gefesselt hatten, waren erloschen.
    „Sie hat keine Energie mehr, hat sie gesagt. Sie kann dir auch nicht mehr antworten."
    Verwundert sah der Arkonide sie an. Das Mädchen hatte eine Angewohnheit, sich mühelos in die ungewöhnlichsten Lagen zu finden, die ihm den Atem verschlug.
    „Und was jetzt?" fragte er fast hilflos.
    „Nach draußen", antwortete Eirene. „Hier drinnen erfahren wir nicht, was gespielt wird."
    Der Vorschlag erschien logisch. Atlan schritt auf das Schott im Hintergrund des Bugraums zu, das in die kleine Schleusenkammer führte. Seine Hilflosigkeit nahm zu, als er sich daran erinnerte, daß die NARU nicht mehr funktionierte. Er war es gewöhnt, daß die Kapsel ihm jede Handreichung abnahm. Noch kein einziges Mal hatte er den Verschluß seines Schottes selbst betätigen müssen. Verwirrt und beschämt nahm er zur Kenntnis, daß er

Weitere Kostenlose Bücher