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1318 - DORIFER

Titel: 1318 - DORIFER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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0,3g.
    Die Gravo-Paks hatten wenig zu tun, die beiden Netzgänger zum Kamm der Bergkette hinaufzutransportieren. Der Ausblick, der sich von dort aus bot, war beeindruckend. Jenseits der Berge dehnte sich eine weite, mit Felsblöcken übersäte Ebene aus. In der Ebene erhob sich die Kuppel, die im Licht der Sonne schimmerte.
    Stumm standen die riesigen Generatoren, zylindrische Konstruktionen mit einer leichten Einschnürung in halber Höhe, insgesamt sechzehn an der Zahl, angeordnet zu einem Quadrat mit Viererreihen.
    Der Blick von Banturat ging in die Leere des intergalaktischen Raumes hinaus. Auf halber Höhe in der Schwärze des Firmaments schimmerte die Sichel des Planeten Tanaku. Sie leuchtete in eintönigem, rötlichem Gelb, und ihre Ränder waren scharf gezeichnet. Das bloße Auge erkannte graue, mitunter schimmernde Punkte, die unregelmäßig über die sichtbare Oberfläche verteilt waren. Das waren die Kuppeln, unter denen die Kartanin lebten.
    Atlan fragte sich, ob sie die Annäherung der Kapsel nicht bemerkt hatten oder ob es ihnen aus irgendeinem Grund sinnvoll erschienen war, nicht darauf zu reagieren. Sie verfugten ohne Zweifel über leistungsfähige Ortungsgeräte. Es war kaum vorstellbar, daß sie die NARU nicht registriert hatten. Warum rührten sie sich nicht? Störte es sie nicht, daß Fremde auf ihrem Mond gelandet waren?
    Er stand neben Eirene in einem Einschnitt, dessen Wände zu beiden Seiten mehrere Mannshöhen weit nach oben ragten. Atlan war nach vorne getreten, um am jenseitigen Hang des Berges hinabblicken zu können. Steil stürzte das Gestein in die Tiefe, dreitausend Meter weit bis zum Niveau der Ebene hinab. Er musterte die Kuppel. Die Sensoren des Syntrons waren dabei, ihre energetische Struktur zu analysieren. In ein paar Minuten würde er wissen, ob sie überhaupt eine Chance hatten, die Kuppelwand zu durchdringen.
    Er wandte sich um und schritt zurück, an Eirene vorbei. Auf der anderen Seite ging der Blick hinab in das ,Tal, in dem die Kapsel gelandet war. Die NARU stand noch an Ort und Stelle. Irgendwie beruhigte ihn das. Aber er wußte, daß er sich auf die scheinbare Stabilität der Lage nicht verlassen durfte. Die Pararealität schien die Kapsel als Fremdkörper zu betrachten. Ihre Aufenthaltsgenehmigung in der Welt der potentiellen Zukunft war begrenzt. Sie war auf Pailliar verschwunden; sie würde sich auch hier nicht halten.
    Er drehte sich nach Eirene um. Sie stand reglos, scheinbar unschlüssig. Wartete sie auf etwas?
    „Wir sollten uns auf den Weg machen", schlug er vor.
    „Wohin?"
    Er fuhr auf. Das war nicht Eirenes Stimme gewesen! Sie klang schrill und durchdringend, wie das Zetern eines zänkischen Kindes. Eirene war ebenfalls überrascht. Sie hatte den Kopf gehoben und sah sich um.
    „Oh, da bist du", sagte sie freundlich. „Ich habe auf dich gewartet."
    Verblüfft folgte Atlan mit den Augen der Richtung ihres Blicks. Da saß er, tatsächlich! Nackt bis auf sein buntes, aus Lappen zusammengesetztes Gewand.
    Ohne Schutzmontur, die jedes organische Wesen in der Atmosphärelosigkeit des fremden Mondes brauchte, mit einem frechen Grinsen auf dem echsenhaften Gesicht, die schüsselförmigen Ohren weit zur Seite gereckt.
    „Ja, da bin ich", keifte er. „Und wohin will der Narr dort gehen?"
    Seine Worte wurden auf akustischem Weg übertragen. Das war unmöglich im Vakuum! So sagten wenigstens die Naturgesetze, Aber wer kümmerte sich schon um Gesetze in dieser irrealen Welt der potentiellen Zukünfte?
    „Der Narr will hinunter in die Kuppel", antwortete Atlan. „Und wer, bitteschön, könntest du sein?"
    Der Zwerg stieß ein keckerndes Lachen aus.
    „Nenn mich Tumika", schrillte er. „Das heißt Diener in. einer Sprache, die du nicht kennst. Und deine Idee ist übrigens gar nicht so schlecht. Da hinüber in die Kuppel will meine Herrin euch auch haben."
     
    *
     
    Fürs erste schien Eirene bereit, dem Arkoniden die Wortführung zu überlassen.
    „Deine Herrin?" fragte Atlan. „Si kitu?"
    „Äh! Du hast also auch schon von ihr gehört, der Meisterin des Allerkleinsten, der Hüterin des Zweiten Hauptsatzes, der Mutter der Entropie? Was weißt du von ihr?"
    „Nichts", antwortete der Arkonide wahrheitsgemäß. „Ich habe gehört, sie sei an einer nicht allzu ordentlichen Entwicklung des Kosmos interessiert."
    Tumika lachte schrill.
    „So kann man es wohl sagen. Si kitu herrscht dort, wo die Augen eurer Naturgesetze nicht mehr hinreichen, ganz tief unten,

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