Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1318 - DORIFER

Titel: 1318 - DORIFER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hätten dienen können. Und dennoch hatte die NARU eine Distanz von nahezu einem halben Megaparsec, das sind über 1.600.000 Lichtjahre, in einer Zeitspanne von nur zwei Stunden bewältigt.
    Fragen, die Atlan diesbezüglich stellte, hatte die Kapsel nicht beantwortet. Und als, der Arkonide sich hartnäckig zeigte und immer wieder fragte, war Eirene schließlich ungeduldig geworden und hatte gesagt: „Was spielt es für eine Rolle? Wir befinden uns im Bereich der Pararealität. Die herkömmlichen Naturgesetze gelten hier nicht. Es kommt uns doch nur darauf an, so rasch wie möglich ans Ziel zu gelangen - oder?"
    Daraufhin hatte er aufgegeben. Das Komplott zwischen Eirene und NARU existierte weiter.
    Aufmerksam hatte er danach verfolgt, wie das Ziel angesteuert wurde. Es gab einen Konsens zwischen dem Mädchen und der Kapsel, der auf mentalem Weg hergestellt wurde und an dem er nicht teilhaben konnte. Aber hin und wieder machte Eirene akustische Äußerungen. In solchen Augenblicken sah sie starr vor sich hin, als konzentriere sie sich auf eine innere Stimme, die ihr Anweisungen gab. Dann sagte sie solche Dinge wie: „Die Sonne ist von weißgelber Farbe ... Spektraltyp Effacht bis Geeins ... mehrere Planeten, mindestens zehn... deutliches nichtthermales Spektrum bei dem einzigen, der intelligentes Leben trägt..."
    Atlan fragte sie nicht, woher sie diese Informationen bezog. Sie zehrte von dem Wissen, das im Untergrund ihres Bewußtseins verborgen lag. Es sah so aus, als könnte sie die gewünschten Informationen willkürlich abrufen. Aber der Arkonide fürchtete, wenn er sie unterbräche, verlöre sie den Faden. Er bezähmte seine Neugierde. Immer wieder erinnerte er sich daran, daß es jetzt nur darauf, ankam, einen Ausweg aus dem Universum der potentiellen Zukünfte zu finden. Er konnte dazu keinen Beitrag leisten. Er mußte Eirene und NARU gewähren lassen.
    Im Vergleich mit der Geschwindigkeit, die sie bisher entwickelt hatte, war das Tempo, mit dem die Kapsel in das fremde Sonnensystem eindrang, eher gemächlich.
    Eirene wandte den Blick nicht von der Bugkanzel, in deren Zentrum der fünfte Planet zunächst als gelblicher Lichtpunkt, später als Scheibe zu sehen war. Atlan störte sie nicht in ihrer Konzentration, aber er hätte gerne gewußt, was jetzt in ihren Gedanken vorging.
    Plötzlich fuhr sie auf.
    „Es ist eine lebensfeindliche Welt!" stieß sie hervor. „Es gibt keine Atmosphäre. Die Bewohner leben unter Kuppeln, in denen sie künstlich die Umweltbedingungen aufrechterhalten, die ihnen angenehm sind."
    „Richtig", bestätigte NARU.
    „Es gibt einen großen Mond", fuhr Eirene fort, and Atlan begriff allmählich, daß ihr die Informationen von der Kapsel auf mentalem Weg zugespielt wurden. „Er ist zum Teil erschlossen. Auch dort gibt es Kuppeln, allerdings nur zwei."
    Die Kapsel glitt weiter auf den Planeten zu. Der Mond wurde sichtbar. Er tauchte als winzige Scheibe hinter der Rundung der Welt auf, die Eirene als lebensfeindlich bezeichnet hatte.
    Da meldete sich NARU zu Wort.
    „Ich habe den fremden Informationskode entschlüsselt", sagte sie. „Ich empfange eine Videosendung und möchte sie euch zeigen."
    Eine Bildfläche wurde aufgeblendet. Die Qualität des Bildes war gering, die Sendung offensichtlich nicht auf interplanetarische Reichweite getrimmt. Es dauerte lange, bis die Bildzeilen sich stabilisierten. Ein großer, hoher Raum wurde sichtbar.
    Darin waren Hunderte fremder Wesen versammelt. Sie waren nicht deutlich zu erkennen, aber sie wirkten auf jeden Fall humanoid. Sie standen aufrecht auf zwei Beinen. Zwei Arme hatten sie auch; das sah man an einigen, die heftig gestikulierten.
    Plötzlich gab es einen Kameraschwenk. Eine Art Podium rückte in den Vordergrund. Auf dem Podium stand einer der Fremden. Er hielt eine Rede. Offenbar waren es seine Worte, die einige der Zuhörer dazu veranlaßten, die Arme zu schwenken.
    Atlan erstarrte.
    Er hatte keines dieser Wesen je selbst zu Gesicht bekommen. Aber es war ihm von ihnen berichtet worden. Die Vironauten hatten damals, als sie die Milchstraße noch befahren konnten, die erste Kunde von ihnen in die Mächtigkeitsballung ESTARTU gebracht. Inzwischen sollten Mitglieder dieser Spezies auch in der Mächtigkeitsballung selbst aufgetaucht sein. Perry Rhodan hatte von einem berichtet, den! er während seiner Gefangenschaft auf der Welt Topelaz begegnet war.
    Fasziniert musterte der Arkonide das kühn geschnittene Gesicht, die weit nach vorne

Weitere Kostenlose Bücher