Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1318 - Terror am Totenbett

1318 - Terror am Totenbett

Titel: 1318 - Terror am Totenbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ihn würde das kein schönes Erwachen geben!
    Seine Beine befanden sich in meiner Reichweite. Ich musste nur den Arm nach hinten drehen und hatte sie. Dann sah ich noch eine offene Tür und schaute dabei in eine altmodisch eingerichtete Küche.
    Sein Ziel!
    Zwei Sekunden später nicht mehr, denn da hatte ich zugegriffen und ihn perfekt zu fassen bekommen. Er quiekte auf, wollte noch weiter nach vorn gehen und geriet ins Stolpern.
    Ich hatte das linke Bein nicht losgelassen und zerrte noch mal am Stoff der Hose.
    Ein Aufprall. Gefolgt von einem Schrei, der schließlich in einem Fluch mündete.
    Ich war den Mann los und konnte endlich selbst handeln. Im Sitzen vollführte ich die halbe Drehung, denn sie reichte aus.
    Der Typ trug die Kleidung eines Butlers.
    Er hatte während des Falls nicht mehr reagieren können. So war er voll mit seinem Gesicht auf den Stein geschlagen und ebenso angeknackt wie ich zuvor.
    Nur ging es ihm schlechter, denn er konnte sich dabei das Gesicht zerschmettert haben. Okay, ich war auch nicht topfit. Ihn kampfunfähig zu bekommen, war kein Problem.
    Auf die harte Tour machte ich es nicht. Als Polizist war ich immer mit Handschellen ausgestattet, und die umspannten wenig später die auf den Rücken gedrehten Hände.
    Für ihn war es das.
    Ich drehte ihn herum.
    Ja, er hatte nicht mein Glück gehabt und war aufs Gesicht geschlagen. Der Mund und die Nase waren in Mitleidenschaft gezogen worden. Das Blut umgab beide, und auch jetzt tropfte es noch aus der schief stehenden Nase hervor, die angebrochen oder gebrochen war.
    Er war nicht ruhig. Die Schmerzen ließen ihn stöhnen. Mir war nicht klar, ob er sprechen konnte. Ich versuchte es mit einer Frage und erhielt auch eine Antwort, die aber mehr aus einem Blubbern bestand. Ich leuchtete sein Gesicht ab. In den Augen las ich das Gefühl der Angst, vermischt mit dem des Schmerzes.
    Er hätte mir vielleicht etwas sagen können. Das wiederum hätte mich zu viel Zeit gekostet. Claudia Anderson war wichtiger. Zwar gab es für mich keine Bestätigung, doch ich ging davon aus, dass sie sich in einem der Räume hier unten aufhielt.
    Ich stand auf – und hatte das Gefühl, fliegen zu können. Alles lief sehr heftig ab, ich fand nirgendwo Halt und kam mir vor wie ein Betrunkener auf seinem Heimweg vom Kampftrinken.
    Ich fiel nicht, fing mich wieder und war froh, dass sich die Wände und die Decke nicht mehr zu bewegen schienen.
    Wohin?
    Die Antwort wurde mir gegeben, auch wenn sich keine Tür öffnete. Aber hinter einer hörte ich den Schrei einer Frau, vermischt mit einem harten Männerlachen.
    Beide Geräusche alarmierten mich nicht nur, sie wiesen mir auch den richtigen Weg. Die Tür lag an der gleichen Seite wie die der Küche, aber einige Meter entfernt.
    Auf meinen Zustand achtete ich nicht besonders. Beim Laufen schwankte ich, aber nicht beim Öffnen der Tür, denn da traf mich ein völlig anderes Bild, als hätte es den Vorhof der Hölle verlassen…
    ***
    Ich schaffe es! Ich schaffe es nicht! Ich schaffe es…
    Wie ein Abzählreim huschten Hoffnung und Resignation durch ihren Kopf. Was sie wirklich schaffte, stand noch nicht fest, aber Claudia Anderson kämpfte. Sie hatte sich vorgenommen, bis zum letzten Atemzug zu kämpfen, und sie wollte unter allen Umständen die Tür erreichen, denn nur sie ermöglichte ihre Flucht. Ob ihr der teuflische Greis dabei auf den Fersen blieb, war ihr egal. Sie musste jetzt kämpfen, denn es ging um ihr Leben.
    Sie ging weiter. Schritt für Schritt und auch schwankend. Noch immer befand sich das Regal an ihrer rechten Seite, und sie benutzte es weiterhin als Stütze.
    Wer erreichte die Tür zuerst?
    Claudia war etwas näher daran, aber der verdammte Greis holte auf. Er hielt sich dabei auch mit seinen Kommentaren nicht zurück.
    Sein Keuchen hätte auch von einem Raubtier stammen können, und Claudia merkte, dass es sich verstärkte. Sie hatte bisher keinen zweiten Blick mehr über ihre Schulter geworfen, um sich nicht abzulenken. Das tat sie jetzt. Sie musste es einfach tun. Sie musste wissen, was mit ihr geschah und was hinter ihr passierte.
    Er war nah!
    Zu nah!
    Der Lord sah schrecklich aus. Wie eine Gestalt aus Zombie-Filmen. Das Haar war jetzt durcheinander, das eine Auge fehlte, in dem anderen zeichnete sich eine winzige Figur ab, die durchaus der Teufel sein konnte. Auch der Mund war nicht mehr als ein ovales Loch, und wiederum strömte kein Atem daraus hervor.
    Ob es die Tatsache war, die Claudia langsamer

Weitere Kostenlose Bücher