1319 - Konferenz der Krieger
mein geehrter Freier von Siom Som."
„Du hast recht. Es ist an der Zeit, daß wir uns ein paar Gedanken machen. Perry würde mit dem, was wir bis jetzt erreicht haben, sicher sehr zufrieden sein. Es läuft in seinem Sinn."
„Wir können zufrieden sein", korrigierte ihn Tekener. „Mein oberstes Ziel ist es immer noch, Jennifer zu finden und zu befreien. Ich weiß, daß dies nur auf diese Weise geht: Den Kriegern muß ein entscheidender Schlag versetzt werden. Unsere Chancen als Freie sind sicher viel besser als zuvor. Und außerdem scheinen wir ein paar geheime Helfer zu haben."
„Ok-2." Roi nickte. „Und der, der angeblich hinter ihm steckt. Wer mag das sein?"
„Keine Ahnung. Aber für mich steht fest, daß die Netzgänger ihre Fäden geschickt geknüpft haben. Derjenige, der Ok-2 beauftragt hat, ist womöglich im Kreis der Konferenzleute zu finden. Sicher kein Krieger. Das wäre unmöglich. Aber warum soll nicht einer ihrer Berater für Rhodan und die Netzgänger arbeiten?"
„Wie kommst du auf diesen Gedanken?"
„Uns wurde Hilfe geschickt. Derjenige, der es tat, muß gut informiert sein. Damit könnte er eigentlich nur aus dem Kreis der gehobenen Berater der Krieger stammen. Wie dem auch sei, wir sind nicht ganz allein auf diesem Mond."
„Ijarkor wirkte irgendwie zu theatralisch auf mich." Rhodans Sohn war nachdenklich.
„Ihm schien das mit der Begnadigung und Ehrung nicht zu gefallen. Oder diese Mammutkonferenz verläuft nicht in seinem Sinn. Er war unzufrieden."
„Möglicherweise trifft beides zu", vermutete Tek. „Wir werden es ja sehen. Es bleibt auf alle Fälle bei dem einmal eingeschlagenen Weg."
Damit waren die wichtigsten Gedanken ausgetauscht.
Auf dem Rückweg zur Unterkunft fiel plötzlich ein kleiner Gegenstand vor die Füße der beiden Terraner. Es handelte sich um eine daumengroße Hülse, in der ein Stück Papier zu sehen war. Woher das Ding gekommen war, ließ sich nicht feststellen.
Roi hob den Behälter auf und zog den Zettel heraus. Dann las er laut vor: „Gut, daß ihr euch gegen unbefugtes Mithören schützt. Aber das allein genügt nicht.
Lainish treibt sich hier noch herum. Ich rechne damit, daß er auch weiterhin versucht, euch zu beseitigen. Seid also vorsichtig, denn ich kann euch nicht ständig behüten.
Rechnet auch nicht mehr mit Ok-2. Lainish hat Kapok und damit auch ihn getötet. Eure Absicht kenne ich zum Teil. Ich werde alles tun, um euch zu unterstützen. Ich denke an das Spiel des Lebens, über das auf der Konferenz noch gesprochen werden soll. Dieser Zettel ist genießbar. Euer Freund."
„Eine Falle?"
„Ich glaube es nicht", meinte Roi, steckte sich das kleine Blatt in den Mund und verspeiste es. „Die Warnung ist zu ehrlich. Und von Ok-2 kann Lainish eigentlich nichts wissen. Und das Stichwort ,Spiel des Lebens’ gibt mir sehr zu denken. Verstehst du das?"
Ronald Tekener nickte nur.
Sie betraten über die Veranda die Wohnräume. Roi ging voran. Er war nicht wenig überrascht, als ihn der Smiler plötzlich am Kragen packte und mit einem Ruck zurückriß.
„Das ist nicht unser Roboter", zischte Tek. „Er wurde ausgetauscht. Vorsicht!"
„Du siehst schon Gespenster an allen Ecken und ..."
Weiter kam Roi nicht, denn eine Explosion aus ihrer Unterkunft unterbrach ihn. Die Männer wurden auf die Terrasse geschleudert, blieben aber unverletzt. Trümmer des Roboters wirbelten durch die splitternden Fenster ins Freie.
„Hinein und irgendwo hinlegen", rief Tek seinem Freund zu. „Wir wollen doch mal sehen, wer zuerst nachschauen kommt."
„Du hast Nerven!" warf ihm Roi vor. „Der Anschlag galt uns."
„Ich weiß." Der Smiler bewies seine Kaltblütigkeit. Er zerrte Roi mit in die verwüsteten Wohnräume. Dort suchte er sich einen Platz unter einem umgestürzten Sessel in der Nähe des teilweise zerstörten Ausgangs. Neben ihm lag die ausgebrannte Körperhülle des Roboters, in dessen Kopf sich der Sprengsatz befunden haben mußte.
Roi stellte sich hinter eine herausgekippte Tür eines Wandschranks in seiner Nähe.
Lange brauchten sie nicht zu warten. Schritte kamen näher. Zwei Gestalten zwängten sich durch die Trümmer am Eingang.
„Beeilung!" zeterte Lainish mit seinem Begleiter, einem ebenfalls zwergenhaften Wesen.
„Sieh nach, ob es die beiden erwischt hat."
Das kleinere, bepelzte Wesen suchte mit einer Waffe in der Hand den Raum ab. Tek wurde zunächst nicht bemerkt, da ihn der Sessel verdeckte.
„Jetzt!" rief Roi Danton und
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