1319 - Konferenz der Krieger
habt, die erwähnte Großtat zu benennen. Ich hoffe in eurem Interesse, daß ihr das morgen tun werdet. Was hier zu tun ist, erledigen meine Gefolgsleute."
Er wartete keine Reaktion ab und verließ den Ort der Zerstörung.
„Hm", meinte Roi Danton mit einem leichten Lächeln. „Das war nicht übel. Die Weichen stellen sich immer besser."
*
In dieser Nacht schliefen nur wenige Insassen von Ijarkors Palast ruhig und fest. Zu diesen wenigen gehörten Roi Danton und Ronald Tekener.
Die beiden Terraner waren sich ihrer Sache nun ziemlich sicher. Neue Angriffe durch Lainish und seine Schergen waren auszuschließen. Und ihre geheimen Pläne rückten der Erfüllung immer näher. Sicher, der Weg zu ihren Frauen war noch weit. Und ganz bestimmt galt es noch so manche Klippe zu überwinden.
Am nächsten Tag würden sie die Katze aus dem Sack lassen. Das stand fest.
Weniger sorgenfrei ruhte Rottlar. Er war voller Zweifel, ob seine Herrin seinen Rat befolgen würde. Dem Elfahder schien es, daß trotz der vielen Hemmnisse alles zu glatt in seinem Sinn gegangen war. Er deutete das für sich als ein schlechtes Omen.
Die größten Sorgen machte sich aber der, der der eigentliche Herr im Haus war: der Ewige Krieger Ijarkor.
Ihn beunruhigte vor allem, daß Danton und Tekener über seine Erinnerungslücken, den Aufenthalt auf Etustar betreffend, informiert zu sein schienen. Denn wenn die beiden es wußten, dann konnte es bald jeder wissen. Sein ohnehin angekratztes Image konnte darunter nur zusätzlich leiden.
Ijarkor rang lange mit sich selbst. Er grübelte über der Frage nach, ob die beiden Freien sich tatsächlich an Einzelheiten von Etustar erinnerten oder nicht. Eine klare Antwort hatte er nicht bekommen. Und durch weitere Fragen hätte er sich nur noch verdächtiger gemacht.
Mit einem kurzen Gedanken streifte er die Möglichkeit, daß es in den Reihen der Konferenzteilnehmer einen Verräter geben könnte. Dann verwarf er diese Überlegung jedoch wieder, weil er diesen Gedanken allein seiner Nervosität zuschrieb.
Und doch gaben diese Überlegungen insgesamt den Ausschlag für seine persönliche Entscheidung.
Die Konferenz würde morgen mit einem Paukenschlag beginnen, den er selbst verursachen würde. Und dann wäre sein Ansehen erst einmal wieder stabilisiert.
Er hoffte, daß sich die beiden Freien von Siom Som auch etwas Spektakuläres einfallen lassen würden.
7.
Begeisterung und dumme Gesichter
Es gab bei der Wiedereröffnung der Konferenz der Krieger am nächsten Morgen zunächst einige Verwirrung, denn Pelyfor von Muun erschien nicht. Auch von seiner Delegation war niemand anwesend.
Das Gerede über die angeblich höchst wichtige Mission machte wieder die Runde. Die Drohungen Pelyfors, früher abzureisen, waren allen anderen Kriegern noch gut in Erinnerung. Und das Vorhandensein einer großen Flotte aus der Galaxis Muun war längst kein Geheimnis mehr.
Ijarkor ließ Nachforschungen anstellen, bevor er die Konferenz offiziell eröffnete. Dazu verließ er den Besprechungssaal. Allein diese Maßnahme schürte erneut die Unruhe unter den Krieger.
Als der Herr der Heraldischen Tore wieder erschien, teilte er der Versammlung mit, daß Pelyfor in Kürze erscheinen werde und daß die Konferenz zunächst ohne ihn fortgesetzt werden sollte. Weitere Erklärungen gab er nicht ab.
So geschah es, und damit herrschte eine neue Situation für die Abstimmungen, denn ein Patt war nun nicht mehr möglich.
Nach ein paar belanglosen einleitenden Worten kam Ijarkor auf das Kernthema zu sprechen.
„Ich habe über unsere Probleme nachgedacht", teilte er mit. „Und über Shufus Antrag und das Gerücht über ESTARTU. Dabei bin ich zu dem Schluß gekommen, daß wir Klarheit brauchen. Die Zweifel nagen an uns allen. Diese Klarheit kann nur durch einen eindeutigen Beweis gewonnen werden. Es versteht sich von selbst, daß es meine Pflicht ist, diesen Beweis zu erbringen."
Die Runde der Krieger reagierte positiv auf Ijarkors Gesinnungswandel und stimmte mit lauten Ausrufen seinen Worten zu. Nur Shufu blickte etwas verwundert auf Ijarkor, der plötzlich ganz in ihrem Sinn sprach.
Ijarkor stand auf.
„Ich erkläre mich bereit", sagte er mit fester Stimme, „eine zweite Reise nach Etustar zu unternehmen und damit Beweise für die Existenz der Superintelligenz ESTARTU herbeizuschaffen."
Für einen Moment herrschte absolute Stille im Saal. Dann brachen die Krieger in begeisterte Zurufe aus. Der Jubel ging
Weitere Kostenlose Bücher